Das Jazzfest Berlin feiert vom 31. Oktober bis 3. November 2024 sein 60-jähriges Bestehen unter dem Titel „Still Digging“. Mit 24 Konzerten an verschiedenen Veranstaltungsorten, darunter dem Haus der Berliner Festspiele, das Quasimodo, A-Trane und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Begleitet wird das Jubiläumsprogramm von zwei Sonderprojekten: dem Jazzfest Research Lab und dem Jazzfest Community Lab Moabit. Das vollständige Programm wurde veröffentlicht, der Ticketvorverkauf beginnt am 18. September um 14 Uhr.
Das 1964 in West-Berlin gegründete Jazzfest Berlin gehört zu den ersten Jazzfestivals Europas. Zum Jubiläum wird das Festival sowohl mit einem internationalen Jazzfest Research Lab die eigene Geschichte reflektieren als auch im Jazzfest Community Lab Moabit Perspektiven für die Zukunft entwickeln. In der Jubiläumsausgabe verschmelzen Geschichte, Gegenwart und Zukunft im Konzertprogramm, das eine Bühne für Jazzikonen und aufstrebende Künstler aus der globalen Jazzszene bietet.
Das diesjährige Programm wird von zwei besonderen Projekten ergänzt. Das Jazzfest Research Lab erforscht, wie zeitgemäße und zukunftsweisende Festivalgestaltung aussehen kann. Das Jazzfest Community Lab Moabit bringt die lokale Gemeinschaft in den Fokus und bietet Raum für künstlerische Zusammenarbeit sowie kulturellen Austausch.
Der Eröffnungsabend vereint das Vilhelm Bromanders Unfolding Orchestra, die Free-Jazz-Legende Joe McPhee und die Pianistin Marilyn Crispell. Weitere Highlights sind unter anderem das Sun Ra Arkestra, Anna Högbergs Formation Extended Attack und die Special Big Band des Gitarren-Pioniers Otomo Yoshihide, die auf den Saxophonisten Darius Jones und die Pianistin Sylvie Courvoisier trifft. Das Trio Tapestry, das Joachim Kühn French Trio und Kris Davis’ „Diatom Ribbons“ sorgen ebenso für Höhepunkte wie Auftritte von Lakecia Benjamin, Devin Gray und dem Quartett Wrens aus Brooklyn.
Die europäische Jazzszene ist unter anderem vertreten durch das BIDA Orchestra, das Trio De Beren Gieren und das Quartett um die Elektronikerin Mariam Rezaei. Das Malacoda String Quartet präsentiert in einer Weltpremiere die letzten Streichquartett-Kompositionen von Tristan Honsinger. Zudem bringt John Hollenbeck mit dem Projekt „The Drum Major Instinct“ ein Werk auf die Bühne, das sich mit Martin Luther King Jr. und seiner letzten Predigt auseinandersetzt.
Neben den Konzerten bietet das Festival ein umfassendes Rahmenprogramm mit Diskussionen, Künstlergesprächen, Ausstellungen und Filmscreenings. Die Konzerte werden von der ARD und Deutschlandradio aufgezeichnet und live oder zeitversetzt ausgestrahlt.
Das Jazzfest Community Lab Moabit (28. Oktober bis 3. November) richtet den Blick in die Zukunft und erkundet die kulturelle Vielfalt des Stadtteils. Über 350 Teilnehmer aller Altersgruppen aus Moabit sowie 40 Musiker und 20 interdisziplinäre Workshopleiter gestalten gemeinsam ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Workshops und künstlerischen Aktionen. Den Abschluss bildet ein Community Walk durch den Stadtteil am Festivalsonntag.