Tiger Moon Records TMR 005
Der Saxophonist Alexander Beierbach stößt kurze und prägnante Tonfetzen aus seinen Tenor- und Sopran-Hörnern.
Bassist Jan Roder und Schlagzeuger Christian Marien antworten expressiv auf seine hinausgeschleuderten Fragen. Die CD „Cardboard Sea“ ist das Ergebnis langjähriger Zusammenarbeit. „Sie dokumentiert die spannende Weiterentwicklung des Spielkonzepts und Bandsounds“, heißt es zu Recht im Begleittext. „So entstehen in der Musik des Trios ständig neue Ausgangpunkte für die Improvisationen.“
Die Musik von „Brom“ orientiert sich am modernen und freien Jazz. Das Spiel ist in den improvisierten und komponierten Teilen dicht verwoben. Ausgangpunkt bleibt immer das freie Spiel des Saxophonisten mit seinen experimentellen Läufen und expressiven Notenfetzen. Kongeniale Partner sind bei den brodelnden Reaktionen der Bassist mit seinen stupenden Linien und der Schlagzeuger mit den ostinaten Figuren.
Das komponierte Ausgangsmaterial wird immer wieder zerlegt und nach Intentionen der Musiker im Verlauf längerer Bögen wieder zusammengefügt. Dies gilt auch für die Schichten in den verschiedensten Kombinationen der drei Partner.
Ob sich so in jedem der Konzerte ein neuer Ausgangpunkt sowohl für die Improvisationen, als auch die die Interpretationen der komponierten Passagen ergibt, kann beim Anhören der CD nicht beurteilt werden, ist aber glaubhaft.
Auf der CD spielt das Trio neun zum Teil gedoppelten Stücke von „Charming Chimes / Joker & Thief“ über „Done that“ und den Titelsong „Cardboard Sea / Charming Chimes“ bis zu „Le Deserteur“.
Im März 2013 erschien das CD-Debut des Trios „there“ bei gligg-records. Die nun auf Tiger Moon Records vorliegende „Cardboard Sea“ ist eine konsequente Weiterentwicklung des Trio-Konzepts vom freien Spiel und Klang- sowie Soundexplosionen. Die CD besticht in dem verwobenen und dichten aufeinander Eingehen der drei Künstler. „Cardborard Sea“ ist auf jeden Fall hörenswert.