Im September wäre die Deutsche Jazz-Leitfigur, der Posaunist Albert Mangelsdorff, 90 Jahre alt geworden, und das Deutsche Jazzfestival in Frankfurt eröffnet die diesjährige Ausgabe des Festivals mit einem fulminanten Posaunenabend.
Ein halbes Jahrhundert galt der weltberühmte Frankfurter als wichtigster Botschafter des Jazz „Made in Germany“ und bis heute lebt sein künstlerisches Vermächtnis. Drei Posaunisten: Nils Wogram, Samuel Blaser und Stean Lottermann prägen den Eröffnungsabend und sie werden begleitet von einer Vielzahl weiterer Musiker der Extraklasse wie Pierre Favre, Joachim Kühn und Christof Lauer. Auch die hr-Bigband ist in einem Set mit von der Partie.
Nach dem Eröffnungsabend am 22. Oktober, spannt das Deutsche Jazzfestival in den kommenden Tagen, bis zum Finale am darauf folgenden Sonntag, einen wahrlich weitgeschwungenen Bogen. Das Programm bewegt sich zwischen „Allgäu meets India“ in der Kombination mit Matthias Schriefel, der hr-Bigband und Gastmusikern bis zu einem Abend, an dem Finnland (Oddarrang), Österreich (Helbock) und die USA (SFJAZZ Collective) ihre Jazzsicht auf die Bühne des hr-Sendesaals bringen.
Unterschiedliche Spielstätten werden bespielt, die Alte Oper natürlich, aber auch der erwähnte hr-Sendesaal. Echoes of Swing bringen ihre aktualisierte Sicht auf den swingenden Jazz ins Hotel Lindner, und am Sonntag geht das Festival mit einem der interessantesten Konzerte schon um 12 Uhr per Matinee in den Endspurt: Kaja Draksler (p) und Susana Santos Silva (tp) spielen ebenso im Mousonturm wie abends ebenda Kamaal Williams Der entführt mit seinem Trio die Besucher in die Londoner Crossover-Szene, inspiriert vom Jazzfunk der 1970er Jahre, mit einigen Spuren von Acid Jazz und tief eingebunden in die aktuelle Elektronik Szene.
Ein Großteil der Konzerte wird vom mitveranstaltenden Hessischen Rundfunk live übertragen.
ANZEIGE. Jazzfotografie Frank Schindelbeck, Ausstellung in Rüsselsheim: