Landschaftlich gehört das Jazzfestival Saalfelden eh zu den schönsten weit und breit und das Programm der vier Tage Jazz ist prall gefüllt mit um die 60 Konzerten: von 18. bis 21. August 2022 treffen sich exzellente Jazzmusikerinnen und -musiker aus aller Welt beim internationalen Jazzfestival in Österreich. Ein magnetischer Mix für ein hörhungriges Publikum für die Pilgerfahrt ans Steinerne Meer. Wie immer gibt es einen Schwerpunkt mit der österreichischen Jazzszene und gute Tradition ist der Auftakt des Hauptprogramms mit einem heimischen Projekt. In diesem Jahr steht eine Band um den Saxophonisten Fabian Rucker auf der Mainstage im Congress – benannt kurz und prägnant nach dem Leader: „Rucker“.
Sehr stark ist in diesem Jahr wieder die skandinavische Szene vertreten. Paal Nilssen-Love mit „Love Circus“, Otis Sansjö mit „Y-Otis“ oder die Saxophonistin Mette Rasmussen, die in einem dänisch – schwedisch – haitianischen – amerikanischem Quartett spielt. Fast 20 skandinavische Musikerinnen und Musiker werden in Gard Nilssen’s Supersonic Orchestra ordentlich Wind auf die Hauptbühne bringen.
Aus den USA kommen unter anderen zwei Highlights am Piano: das Vijay Iyer Trio und Jason Moran. Letzteren kann man solo auf der kleineren Bühne des Nexus bei den Shortcuts solo hören. Für viele Besucher des Festivals ist diese „kleine Reihe“, mit besonderer Nähe zu den Musikern von besonderer Qualität. Oft kann man dort die Musiker in kleineren Formationen erleben, die zusätzlich auf der Hauptbühne spielen – exemplarisch bei Jason Moran: beim Shortcut ganz puristisch am Flügel zu erleben, als besonderer Gast mit dem Trondheim Jazz Orchestra dann auf der Hauptbühne.
Wo wir gerade bei Großformationen sind: die sind ziemlich gut beim diesjährigen Festivaljahrgang vertreten. Außer den schon genannten sind noch dabei: das Christoph Cech Jazz Orchestra Project und aus Portugal das L.U.M.E. (Lisbon Underground Music Ensemble). Und auf der anderen Seite gibt es die vielen „kleinen“ Konzerte und entsprechend überschaubareren Formationen. An vielen Spielstätten: den City Tracks im Stadtpark, in der noch relativ neuen und formidablen Spielstätte Gruberhalle, in der authentischen Handwerksatmosphäre der gastfreundlichen Buchbinderei Fuchs. Und im Gelände! Wandern mit Musikern auf Almen der umgebenden Berge und auch die Almkonzerte gehören zur DNA des Jazzfestivals Saalfelden.
Vernetzung spielt beim Jazzfestival Saalfelden intern und extern eine große Rolle. Die Festivalmacherinnen und -macher schmoren – auf social media gut dokumentiert – eben nicht im eigenen Saft, sondern informieren sich bei und kooperieren mit anderen Festivals. Die Vernetzung funktioniert auch während des Festivals: die Künstlerinnen und Künstler treffen sich in verschiedensten Formationen und Sessions und versprechen ganz spezielle Konzerte. Eine besondere Rolle spielen dabei die zwei Artists in Residence, die Schlagzeuger Katharina Ernst und Gard Nilssen, die beide in eigenen originellen Kombinationen und Settings auftreten.
Worauf ich mich besonders freue? Auf ein Wiederhören mit dem Trompeter Cuong Vu – einmalig und vor Jahren erstmals in Ludwigshafen beim Enjoy Jazz Festival gehört. Zumal der zwischen Bäumen beim Waldkonzert aufspielt. Auch auf den spirituellen Jazz von Isaiah Collier & The Chosen Few und natürlich auf alle Sessions, mit Kranzelbinder, König, Tanrikulu & Co. – es wird ein Festival- Fest.
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