Man nehme ein paar groovige Bass-Riffs, packe konsequent durchgepeitschte Rhythmen eines Trommlers und eines Schlagzeugers hinzu, mixe das ganze mit – in Rockgrenzen – improvisationsfreudigen Gitarren und zwei Sängerinnen, mit der speziellen Qualität unverbildeter Stimmen, die manch einem aus der Neuen Deutschen Welle noch im Ohr hängen. Einfache Zutaten – triviales Konzert? Gewiss nicht.
Goat brachten den Karlstorbahnhof zum Tanzen, so wie die beiden Sängerinnen ohne Pause über die Bühne fegten. „Ohne Pause“ ist das passende Stichwort: ein Titel reihte sich ohne spürbare Unterbrechnung an den anderen – eine einzige lange Session. Was bei Sun Ra noch swingend war, wird hier zum erbarmungslos treibenen Groove, der den Körper sofort herausfordert mitzuschwingen, mit zu tanzen. Kostüme in einer Mischung aus Sun Ra und Elektrolurch. Das Worldmusic-Etikett, dass sich die Band mit ihrer ersten VÖ aufgeklebt hat passt: Ritual World Music aus Schweden mit afrikanischer Verkleidung im beschaulichen Heidelberg. Just nice.