Notierte Emotionen: Komponist Hans-Joachim Hespos gestorben

„Dschen“ wurde für einen Jazzer geschrieben

Hans-Joachim Hespos (* 13. März 1938 in Emden; † am 20. Juli 2022) war ein deutscher Komponist und Verleger seiner Werke.

Hans-Joachim Hespos entstammte einem musikalischen Hause und erhielt seit 1946 Geigenunterricht. Er debütierte 1948 im Alter von zehn Jahren in einem öffentlichen Konzert. 1950 folgten erste Kompositionsversuche. Nach dem Abitur studierte Hespos das Fach Pädagogik an der damaligen Pädagogischen Hochschule in Oldenburg. Von 1962 bis 1984 arbeitete er im Schuldienst. Seit seinem Ausscheiden aus dem Beamtenverhältnis war Hespos als freischaffender Künstler mit dem Wohnsitz in Ganderkesee tätig gewesen.

Seit 1967 erhielt er zahlreiche Kompositionsaufträge aus dem In- und Ausland sowie Kompositionspreise und Ehrungen. Seine Werke, die Hespos seit 1978 im eigenen Verlag publizierte, finden Aufführungen in aller Welt. Bereits 1969 gründete er die Konzertreihe 11.11 neue musik in delmenhorst, der weitere Projekte wie kulturreibe hoyerswege, zentrum aktueller kunst (1982) und wiese GmbH, inspirierendes feld für erprobungen (1993) folgten.

Für den Free-Jazzer Peter Brötzmann komponierte Hespos 1968 „Dschen – das Erregende ist wie eine offene Schale, für Tenor-/Baritonsax und Streichorchester“. Aufgeführt wurde das Werk allerdings durch Karlheinz Wiberny, der ein besserer Notist war.

| Interview mit Hans-Joachim Hespos (PDF von der Website von Moeck)

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