Mani Neumeier solo in Neckarsteinach am 2. Juni 2024

Rundum war er auf einigen Fotos zu entdecken: inmitten der Fotoausstellung „Finkenbach Festival 2011-2019 – Die Musik Die Menschen“ gab der Gründer des Finkenbach Festivals, Mani Neumeister, der Meister an Trommeln und Percussion-Instrumenten, ein Solokonzert im Rathaus Neckarsteinach. Eine Gelegenheit diesem außergewöhnlichen Musiker ungewöhnlich nahe zu kommen und zahlreiche Besucher wollten sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.

Der 83-jährige Schlagzeuger, der von seinem Wohnort in Hilsenhain keinen weiten Weg nach Neckarsteinach hatte, gab zum ersten Mal ein reguläres Konzert in der Vierburgenstadt. „Tausende Male bin ich schon durch Neckarsteinach gefahren“, erzählte er. Neumeier ist ein echter Odenwälder, der seit Jahrzehnten in der Region lebt, und gleichzeitig ein weltweit bekannter und beliebter Musiker. Zu seinen Stationen zählen unter anderem Neuseeland, Indien, die USA, Australien, Bali, die Mongolei und natürlich Japan. Dort hält er sich alljährlich einige Wochen auf, sein Frau Etsuko Watanabe stammt von dort. Mit seiner Band Guru Guru trat Mani Neumeier vor wenigen Jahren erstmals in China auf und spielte dort vor hunderten begeisterten – vorwiegend jungen – Chinesen.

Als Solokünstler bringt Neumeier nicht nur sein Schlagzeug, sondern auch zahlreiche andere Utensilien mit, die rhythmische Klänge erzeugen. Skelette von Korallen, die er in der Bucht von Osaka gesammelt hat, arrangiert er zu einem zarten Xylophon. Ein Känguru mit Aufnahmefunktion und eine Vielzahl von Spielzeugen verwandelt er in eine witzig arrangierte elektro-akustische Band. Am Drumset kann er seine jahrzehntelang erworbene Meisterschaft differenziert ausspielen. Auch das Spiel mit dem Publikum beherrscht er meisterhaft – in Neckarsteinach waren das größtenteils treue Fans. Als liebenswürdiger und routinierter Conferencier fand er sofort den Draht zu ihnen und wusste genau, wie er witzige und interaktive Elemente ins Programm einfließen lassen kann, ohne ins Triviale abzurutschen. So funktionierte auch – wie schon in japanischen Kindergärten – die Polonaise durch den Rathaussaal, bei der die Teilnehmer mit Blechschalen und Drumsticks selbst den Saal bespielten. Ein solches Happening hat man dort noch nie erlebt und ein Ereignis, an dem auch der Hausherr, Bürgermeister Herold Pfeifer offensichtlich Spaß hatte.

Improvisationsfreude zeigte sich auch beim netten Abschluss: Zur Zugabe gesellte sich der bekannte Tap-Dancer der Region, Kurt Albert, zu eine spontan improvisierten Stück mit Mani Neumeier. Ein beschwingt origineller Abschluss eines außergewöhnlichen Nachmittagskonzerts.

PS: Nur wenige Tage nach dem Konzert in Neckarsteinach stand Mani Neumeier bereits wieder mit Guru Guru auf der Bühne des Heidelberger Karlstorbahnhofs. Auch dort ein Stelldichein mit vielen bekannten Gesichtern aus Neckarsteinach: The magic worked again.

| Mani Neumeier & Guru Guru

| Information zur Fotoausstellung „Frank Schindelbeck: Finkenbach Festival 2011-2019“ | Katalog zur Ausstellung

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