Gerd Dudek RIP (mit Fotos von Hans Kumpf und Manfred Rinderspacher)

Der Saxophonist Gerd Dudek ist verstorben. Gerd Dudek kam im heutigen Polen in der Nähe Breslaus zur Welt und verdiente sich seine ersten Sporen als Musiker in der  Helmut-Brandt-Combo und beim Orchester Kurt Edelhagen, mit dem er auch weltweit auf Tour war. Später wurde er Mitglied im Manfred Schoof Quintett (Alexander von Schlippenbach, Buschi Niebergall und Jaki Liebezeit), einer der wichtigen Gruppen für die Entwicklung des Freejazz in Europa in den 1960er Jahren.

In den folgenden Jahren und Jahrzehnten spielte Dudek live und für Tonträger mit bedeutenden Musikern wie Albert Mangelsdorff, Lester Bowie oder Don Cherry. Seit dessen Gründung im Jahr 1966 wirkte er als Saxophonist im Globe Unity Orchestra mit. Mit dem Bassisten Ali Haurand arbeitete er lange gemeinsam und er war mit ihm zusammen im European Jazz Quinett aktiv. Er war Gastsolist unter anderem bei der NDR- und der WDR Bigband. In jüngerer Zeit, nach der Jahrtausendwende, war er Teil des Stefan Heidtmann Projects mit dem Pianisten Heidtmann, Trompeter Reiner Winterschladen, Bassist Dieter Manderscheid und Klaus Kugel am Schlagzeug.

Photos von Hans Kumpf

Photos von Manfred Rinderspacher

3 Gedanken zu „Gerd Dudek RIP (mit Fotos von Hans Kumpf und Manfred Rinderspacher)“

  1. Vor ein paar Monaten durfte ich Gerd Dudek noch live im jazzclub in Villingen hören. W.g. Corona leider nicht im gewohnten Jazzkeller. Jetzt höre ich grade seine letzte Einspielung „with you“. Sehr schöne Musik, die Mut für’s eigene letzte Viertel macht.

    Danke!

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  2. Gerd Dudek begegnete ich immer mal wieder hie & dort, immer in sehr freundlicher Art. Aber beim ersten Mal, er spielte im Schoof_Quintett, ich entsprechend noch ein Teenager mit Null Erfahrung über Saxofone oder gar dessen Mundstücke, spielte am gleichen Abend & Ort auf einem einfachen Tenorsax aus Italien – meine erstes – auf mitgeliefertem Mundstück. Anschließend kam Gerd zu mir und fragte, was für ein Mundstück ich spielen würde und ich zeigte ihm das einfache ohne Markenname. Im Rückschluß dachte ich mir, daß ihm mein Ton gefallen haben könnte, wenn er sich schon die Mühe machte, mich so interessiert zu interviewen, überhaupt, wohl meiner Gruppe zugehört zu haben. Gerd gab mir damit ein Gefühl von Anerkennung & Respekt, das ich sonst von keinem der Großen der Jazzhauptstadt in meinen Anfängen bekommen konnte. Manchmal reicht so eine Geste aus, um viel Wohlwohn auszudrücken und bleibt deswegen unvergessen. Daß Saxofonisten sich immer mal wieder gerne über Mundstücke etc austauschen wurde mir erst später bekannt. Mit Gerd war es damals nicht so für mich, es war groß…

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