Der Konzertkreis Triangel präsentierte im Rahmen des Landesjazzfestivals in Schwäbisch Hall das Edgar Knecht Trio mit Edgar Knecht am Piano, Rolf Denecke am Bass und Tobias Schulte am Schlagzeug (Edgar Knecht Website).
Hochenergetisches und Graziles
Kein schöner Jazz-Land in dieser Zeit – Pianist Edgar Knecht veredelte in der Hospitalkirche kunstvoll Volkslieder
Schwäbisch Hall. Am 11. Dezember 2015 begeisterte in der Hospitalkirche bei einem vom Konzertkreis Triangel veranstalteten Event der Pianist Edgar Knecht mit temperamentvoller Musik. Ein Grund mehr, dass die beiden Macher Werner Feucht und Kurt Hohenstein den mittlerweile 58-Jährigen nochmals nach Hall holten und in das Landesjazzfestival integrieren konnten. Geblieben ist auch die perfekte Besetzung der Combo – mit Rolf Denecke am Bass und Tobias Schulte am Schlagzeug.
Der Frankfurter Posaunist Albert Mangelsdorff hat das deutsche Lied „Es sungen drei Engel“ seriös mit modernem Jazz verbunden, etliche andere renommierte Jazzmusiker hierzulande haben sich ebenfalls respektvoll mit altem Liedgut befasst. Aber Edgar Knecht aus Kassel beschäftigt sich seit Jahren kompositorisch und improvisierend mit dieser zum Teil recht kunstvollen Volksmusik.
Da übernimmt er mit seinem bestens eingespielten Trio solche Weisen wie „Kein schöner Land“, das zu „Beautiful Countries“ mutiert, und verleiht dem Stück neue Harmonien. Mehr als nur die „Play Bach“-Masche von Jaques Loussier. Dass den Instrumentalisten die Sache großen Spaß macht und mächtig Freude bereitet, ist nicht zu überhören – und sieht man den Gesichtszügen an. Entsprechend euphorisch dann auch die Publikumsresonanz im ziemlich vollen Parterre.
Edle Noblesse als auch kräftiges Zulangen – das Trio von Edgar Knecht lieferte swingend ein spannungsgeladenes Gesamtkunstwerk ab. Co-Veranstalter Kurt Hohenstein freute sich schlussendlich über drei frenetisch herbeigeklatschte Zugaben und resümierte beglückt: „Publikum und Trio bildeten eine hervorragend aufgelegte und harmonische Einheit“.
Photos: Hans Kumpf
