Der „APPLAUS“ (Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten), wurde am Mittwoch den 13. November im Mannheimer Rosengarten in einem festlichen Rahmen an Spielstätten aus dem gesamten Bundesgebiet vergeben.
Die Stimmung war gut, nicht weiter verwunderlich, waren doch die meisten der Anwesenden Vertreter der mit Fördergeldern bedachten Spielstätten und Clubs aus ganz Deutschland, außer aus dem Saarland, wo leider keine fördernswerte Spielstätte gefunden werden konnte.
Der Applaus zeichnet Spielstätten aus, die durch ein besonders gutes Programm über einen längeren Zeitraum auf sich aufmerksam machen; diese müssen Aufmerksamkeit aber auch durch eine eigene Bewerbung generieren. Die Gesamtsumme der so von der Initiative Musik verteilten Fördergelder beläuft sich auf 1,8 Millionen Euro. Der APPLAUS ist damit in der Summe der höchstdotierte Musikpreis des Bundes.
Es gibt drei Kategorien der Förderung, gestaffelt entsprechend der Frequenz der angebotenen Konzerte: Kategorie I für Musikclubs mit mindestens 104 Konzerten im Jahr 2017, Kategorie II für Musikclubs mit mindestens 52 Konzerten im Jahr 2017 , Kategorie III für Veranstaltungsreihen und Clubs mit mindestens 10 Veranstaltungen im Jahr 2017.
Unter den ausgezeichneten Spielstätten befinden sich viele Jazzclubs und -initiativen. Für den APPLAUS hatten sich etwa 300 Bewerber beworben, letztlich ausgezeichnet wurden 94 Spielstätten. Es gibt eine gewisse Rotation insofern, dass Clubs die dreimal hintereinander den APPLAUS gewonnen haben, aussetzen müssen. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass einige der neuen Preisträger, die sich teilweise schon seit einigen Jahren um die Förderung bemühten, auch aus diesem Grund erstmals bedacht wurden.
Es ist bei aller Freude über die Finanzspritze ein Wermutstropfen dieser Initiative: auch Clubs, die regelmäßig ein gutes Programm anbieten – und zwar Jahr für Jahr – können sich auf die Förderung nicht verlassen. Eine kontinuierlich verbesserte Finanzlage mit Planungssicherheit ergibt sich damit vor allem für die kleineren Clubs und Spielstätten nicht.
Der guten Laune tat das keinen Abbruch und auch aus der Region um Mannheim herum konnten sich erstmals drei Veranstalter (allesamt auch Partner der Jazzpages) über ihren Applaus freuen: der Jazzclub Heidelberg, die Jazzreihe von Phil Leicht in Ladenburg im Leicht & Selig, und der Jazzarchitekt aus Wiesbaden der – mittlerweile unter dem neuem Namen „Achter“ – ein seit vielen Jahren hochqualitatives Jazzprogramm veranstaltet. Mit dem Jazzclub Karlsruhe wurde ein weiterer Partner der Jazzpages zum wiederholten Mal ausgezeichnet.
Neben den „Standard-Auszeichnungen“ wurden auch Sonderpreise verliehen. Spielstätten des Jahres sind das Institut für Zukunft (IfZ) in Leipzig, das LOCH in Wuppertal und die Halle424 in Hamburg. Der saxstall in Pohrsdorf erhielt den Preis der Jury für das „Bestes Programm im ländlichen Raum“, IfZ und LOCH zudem den Preis für „Gleichstellung“. Sonderpreise der Jury gingen an den Green Club Index der Green Music Initiative und an „Eine Million gegen Rechts!“ vom Büro für Offensivkultur.
Alle Preisträger des APPLAUS 2018
Kategorie I
26 Auszeichnungen für Spielstätten, die im Jahr 2017 ein kulturell herausragendes Programm mit mindestens 104 Konzerten im Jahr angeboten haben, erhalten eine Urkunde sowie 40.000 Euro Förderung.
Altes Spital, Bad Kötzting, Bayern
b flat, Berlin
Badehaus, Berlin
Bunker Ulmenwall, Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Cafe Central Weinheim, Baden-Würrtemberg
Cafe Glocksee,Hannover, Niedersachsen
Cafe Museum Passau, Bayern
Chemiefabrik Dresden, Sachsen
Club Bahnhof Ehrenfeld / YUCA, Köln, Nordrhein-Westfalen
Colos-Saal, Aschaffenburg, Bayern
Hafenklang, Hamburg
Horns Erben, Leipzig, Sachsen
Institut fuer Zukunft, Leipzig, Sachsen
Jazz Club A-Trane, Berlin
Jazzhaus Freiburg, Baden-Württemberg
Jazzkeller Frankfurt, Hessen
Jazzkeller Krefeld, Nordrhein-Westfalen
Kunstfabrik Schlot, Berlin
Motorschiff Stubnitz, Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
Museumskeller Erfurt, Thüringen
Objekt 5, Halle, Sachsen-Anhalt
saxstall Pohrsdorf, Sachsen
Sonic Ballroom, Köln, Nordrhein-Westfalen
Steinbruch, Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Theaterstübchen Kassel, Hessen
Zig Zag Jazz Club, Berlin
Kategorie II
20 Auszeichnungen für Spielstätten, die im Jahr 2017 ein kulturell herausragendes Programm mit mindestens 52 Konzerten im Jahr angeboten haben, erhalten eine Urkunde sowie 20.000 Euro Förderung.
Club Bastion, Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg
Feinkost Lampe, Hannover, Niedersachsen
Hafen 2, Offenbach, Hessen
Jazz Club Minden, Nordrhein-Westfalen
Jazzclub Augsburg, Bayern
Jazzclub Bamberg, Bayern
Jazzclub Hannover, Niedersachsen
Jazzclub Regensburg, Bayern
Jazz-Schmiede Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
Kaiserkeller Detmold, Nordrhein-Westfalen
Konzerte im C.Keller, Weimar, Thüringen
Kulturwerkstatt Disharmonie, Schweinfurt, Bayern
Live im CVJM, Lübeck, Schleswig-Holstein
LOCH, Wuppertal, Nordrhein-Westfalen
M.A.U. Club, Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
P8 – Panorama, Karlsruhe, Baden-Württemberg
Sendesaal Bremen
Substanz, Osnabrück, Niedersachsen
Tonhalle Hannover, Niedersachsen
UT Connewitz, Leipzig, Sachsen
Kategorie III
48 Auszeichnungen für Veranstalter und Musikclubs, die im Jahr 2018 mindestens 10 Konzerte durchführten, erhalten eine Urkunde sowie 7.500 Euro Förderung.
ACHTER (früher „Jazz im Rudersport“), Wiesbaden, Hessen
Alte Brauerei, Annaberg-Buchholz, Sachsen
Club Manufaktur, Schorndorf, Baden-Württemberg
club w71, Weikersheim, Baden-Württemberg
Comment Dire, Bonn, Nordrhein-Westfalen
Die Sünde, Weiden in der Oberpfalz, Bayern
Dumont, Aachen, Nordrhein-Westfalen
FatJazz urban exchange, Hamburg
Freiraum, Köln, Nordrhein-Westfalen
Glashaus, Bayreuth, Bayern
Guten-Morgen-Eberswalde, Brandenburg
Halle424 im Oberhafen, Hamburg
Handiclapped-Kultur Barrierefrei, Berlin
Hauskonzerte, München, Bayern
HoRsT, Frankfurt am Main, Hessen
In Situ Art Society, Bonn, Nordrhein-Westfalen
Jazz am Bahnhof, Kalchreuth, Bayern
Jazz am Schießberg, Calw, Baden-Württemberg
jazz and beyond, München, Bayern
Jazz in der Stadt, Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz
Jazz in Frankfurt, Frankfurt am Main, Hessen
Jazz Montez, Frankfurt am Main, Hessen
Jazz+, München, Bayern
Jazzclub Biberach, Baden-Württemberg
Jazzclub Heidelberg, Baden-Württemberg
Jazzclub Ilmenau, Thüringen
Jazzclub Karlsruhe, Baden-Württemberg
Jazzclub Leipzig, Sachsen
Jazzclub Singen, Mühlhausen-Ehingen, Baden-Württemberg
Jazzforum Bayreuth, Bayern
jazzGAP, Garmisch-Partenkirchen, Bayern
Jazzinitiative Mainz, Rheinland-Pfalz
Jazzkeller 69 e.V. für „Jazzszene Berlin“, Berlin
Jazzkongress, Freiburg, Baden-Württemberg
Jazzwerkstatt, Wuppertal, Nordrhein-Westfalen
Jugendcafe Zwiesel, Bayern
KIT Water Music, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
Klever Jazzfreunde, Kleve, Nordrhein-Westfalen
Komma – Jugend und Kultur in Esslingen, Wendlingen, Baden-Württemberg
Kreativquartier Ruhrort, Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Kultur im Esel, Einbeck, Niedersachsen
New and Used, Bremen
ORT, Wuppertal, Nordrhein-Westfalen
Philleicht Jazz, Ladenburg, Baden-Württemberg
Real Live Jazz, Köln, Nordrhein-Westfalen
Side-Ways Series, Berlin
Verein zur Förderung des zeitgenössischen Jazz in Darmstadt, Hessen
WirGarten Erfurt, Thüringen
Jazzfotografie Frank Schindelbeck, Ausstellung in Rüsselsheim: