Die hr-Bigband widmet sich in anstehenden Konzerten dem musikalischen Erbe von Albert Mangelsdorff. Am 6. Februar im Theater Rüsselsheim bei der Jazzfabrik Rüsselsheim und am 7. Februar im Stadttheater Aschaffenburg wird präsentiert, wie der bedeutende Posaunist, der als prägender Botschafter des deutschen Jazz gilt, durch die Interpretation des Solisten Nils Wogram lebendig gehalten wird. Diese Termine stehen exemplarisch für einen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der zeigt, dass Mangelsdorffs innovative Techniken und stilistische Ansätze auch nach zwanzig Jahren noch aktuelle Beachtung finden.
Ein Weg Albert Mangelsdorffs, durch das Erzeugen von Obertönen auf der Posaune Akkorde zu realisieren, hat in den 1970er Jahren den Weg für neue Interpretationsformen im Jazz geebnet und sich danach als fester Bestandteil des Repertoires etabliert. Nils Wogram, der sich durch sein präzises und reflektiertes Spiel auszeichnet, setzt sich intensiv mit diesem Erbe auseinander. Seine Darbietung verbindet technische Raffinesse mit einem tiefen Verständnis der Jazztradition und spiegelt auch den Einfluss Mangelsdorffs wider, der als erster Posaunist unbegleitet ganze Konzerte gestaltete. Das Programm bezieht sich unter anderem auf Konzepte aus Mangelsdorffs Album „Trilogue“, in dem das Zusammenspiel von solistischem Posaunenspiel, E-Bass-Klängen und rhythmischen Impulsen eine zentrale Rolle spielt. Die Arrangements unter der Leitung der koreanischen Dirigentin und Arrangeurin Jihye Lee fügen dem Programm Stücke hinzu, die in nüchterner Weise den Spagat zwischen Tradition und zeitgenössischer Interpretation darstellen.
Ergänzt wird das Konzert in Rüsselsheim durch einen Pre-Concert-Talk, in dem hr-Redakteur Stefan Müller gemeinsam mit Nils Wogram über die aktuellen Herausforderungen und die fortwährende Bedeutung Mangelsdorffs in der heutigen Jazzszene spricht. Dieser Dialog bietet den Zuhörern die Möglichkeit, sich intensiver mit der Entwicklung des deutschen Jazz auseinanderzusetzen und einen Einblick in die methodische Arbeitsweise eines erfahrenen Posaunisten zu erhalten. Neben den musikalischen Darbietungen liefert das Konzert somit auch eine fundierte Auseinandersetzung mit einem wesentlichen Kapitel der deutschen Jazzgeschichte, das sich durch eine nüchterne Betrachtung der musikalischen Innovationen Mangelsdorffs auszeichnet.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Ticketdetails:
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Achtung historisch: Die erste – und lange Jahre einzige – Albert Mangelsdorff Homepage der Jazzpages