Besonders erwähnenswert im Aprilprogramm sind im SWR2 Jazz Programm die Beiträge über zwei Schlagzeuger. Frau Buhre befasst sich mit dem Wahlberliner Michael Griener, der mit Ellery Eskelin Christian Weber ein exzellentes Trio hat, und mit einer weiteren Wahlberlinerin – der kanadischen Trompeterin Lina Allemano – durch die Clubs der Republik zieht.
Michael Rüsenberg portraitiert Jonas Burgwinkel, dessen bekanntester Arbeitsplatz wohl der im Pablo Held Trio ist. Für die Reihe Homezone macht sich Ulrich Kriest auf den Weg nach Tübingen, zum „Prinz Karl“, und Julia Neupert sendet unter dem Titel „SWR2 Jazz Session: Escape The Nostalgic Prisons“ einen Beitrag zum Jazzfest Berlin. Dort trat auch die französische Sängerin Leïla Martial auf.
Donnerstag, 2. April, 23:03 – 24:00 Uhr
NOWJazz Magazin
Von Thomas Loewner
Neues aus der Welt des Jazz wird im NOWJazz Magazin von SWR2 regelmäßig präsentiert. Wie immer erwarten Sie in dieser Sendung Informationen über bevorstehende Events, Rezensionen über Festivals, Buchbesprechungen und jede Menge brandneuer Alben.
Freitag, 3. April, 23:30 – 24:00 Uhr
NOWJazz Update
Sonic Wilderness
Von Ulrich Kriest
Diese Reihe auf dem freitäglichen NOWJazz Update Sendeplatz führt in abenteuerliche Zwischenwelten des Jazz. Ob Improv, Electronica, Klangkunst, Noise oder Rock – für die atmosphärischen Mixes gibt es nur eine Regel: Die Lust am musikalischen Abenteuer muss hörbar sein.
Samstag, 4. April, 9:05 – 10:00 Uhr
Musikstunde: Jazz Across The Border
Von Günther Huesmann
Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz Across The Border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.
Samstag, 4. April, 22:03 – 23:00 Uhr
Jazztime: Harlem Stride & Boogie Swing
Die großen Klavier-Entertainer
Von Hans-Jürgen Schaal
In den Kellerclubs von Harlem ging in den 1920er Jahren die Post ab. James P. Johnson war es, der den Ragtime in den Stride-Pianostil verwandelte, indem er den Ausdruck des Blues und die Kraft der Improvisation hineinmischte. Seine größten Konkurrenten hießen Willie „The Lion“ Smith und Thomas „Fats“ Waller – der eine sein bester Freund, der andere sein bester Schüler. Die Begeisterung für den Boogie brachte auch Alfred Lion dazu, 1939 ein eigenes Plattenlabel zu gründen – Blue Note. Die ersten Musiker auf seinem Label waren die Boogie-Könige Albert Ammons und Meade „Lux“ Lewis.
Dienstag, 7. April, 20:03 – 22:00 Uhr
SWR2 Jazz Session: Escape The Nostalgic Prisons
Höhepunkte vom Jazzfest Berlin 2019 mit Leïla Martial, Angel Bat Dawid und The Young Mothers
Von Julia Neupert
Wie entkommt man der Nostalgie, wenn man die Tradition doch schätzt? Dieser Frage stellte sich das Jazzfest Berlin im vergangenen Herbst bei seiner 56. Ausgabe – zum zweiten Mal unter der künstlerischen Leitung von Nadin Deventer. Und sie hatte Musikerinnen und Musiker eingeladen, die sehr verschiedene Antworten darauf gaben: Die Französin Leïla Martial mit ihrer Neuinterpretation des Songformats, Angel Bat Dawid aus Chicago mit ihren zeitgenössischen Reminiszenzen an den Afrofuturismus und das texanische Sextett The Young Mothers mit seiner Hommage an die Verwandlungskraft des Jazz – zu Funk, Hip-Hop oder Punkrock.
Donnerstag, 9. April, 23:03 – 24:00 Uhr
NOWJazz: Einladung ins Offene
Der Saxofonist Maciej Obara
Von Bert Noglik
Der expressive Ausbruch ist seiner Musik ebenso eigen wie das Eintauchen in lyrische Stimmungen. Vor allem aber geht es ihm um das Gefühl der Freiheit. Maciej Obara sieht sich in der großen Traditionslinie des polnischen Jazz, wurde von Tomasz Stańko gefördert und fand mit seinem polnisch-norwegischen Quartett zu einer kollektiven Klangsprache. Neben Reminiszenzen an die Jazzlegende Krzysztof Komeda, Bearbeitungen von Stücken des Komponisten Henryk Górecki, Assoziationen zum amerikanischen Jazz und zur polnischen Volksmusik, stehen eigene Themen voller Kraft und Eindringlichkeit.
Freitag, 10. April, 23:03 – 24:00 Uhr
NOWJazz: Unentbehrlicher Minimalist
Der Schlagzeuger Michael Griener
Von Franziska Buhre
Michael Griener ist einer der Franken, die Berlins Szene der improvisierten Musik seit einigen Jahren bereichern. Er ist Mitglied in zahlreichen lokalen Bands sowie in den Trios des US-amerikanischen Saxofonisten Ellery Eskelin und der kanadischen Trompeterin Lina Allemano. Selten sind in Konzerten mit ihm Noten zu sehen, denn auf sein Fundament für freie Improvisationen ist absolut Verlass. Jazzgeschichte hat er verinnerlicht, sein Wissen gibt er als Professor für Schlagzeug an der Hochschule für Musik in Dresden an jüngere Musiker weiter.
Samstag, 11. April, 22:03 – 23:00 Uhr
Jazztime: Das Musik-Chamäleon
Herbie Hancock zum 80. Geburtstag
Von Karsten Mützelfeldt
Stilbildend im Postbop und Funk, in Hip-Hop- und World Jazz, zählt er zu den wichtigsten Musikern des 20. Jahrhunderts. Jetzt feiert der Pianist seinen 80. Geburtstag: Herbie Hancock. Seine Wandlungsfähigkeit hat ihm gleichermaßen Bewunderung und Kritik eingebracht. Und spätestens seit seinem Hit „Chameleon“ gilt er als ein solches. Hancock gibt zu, einst ein „Jazz-Snob“ gewesen zu sein, wehrt sich aber dagegen, sein Leben lang in die „Jazz-Box“ gesteckt zu werden. Er ist bis heute ein überragender Improvisator, der immer wieder Grenzen überschreitet – und das mit unverwechselbarer Handschrift.
Dienstag, 14. April, 21:03 – 22:00 Uhr
SWR2 Jazz Session: Homezone – Jazz in Südwest
Jazz im Prinz Karl TübingenVon Ulrich Kriest
Die monatliche Sendereihe „Homezone“ führt regelmäßig an die vielen verschiedenen Orte, an denen der Jazz im Südwesten zu Hause ist. Neben Konzertaufnahmen aus unserem Archiv und aktuellen Studioproduktionen gibt es immer auch einen thematischen Schwerpunkt. In dieser „Homezone“-Ausgabe steht ein Besuch beim Jazzadel Tübingens an – seit den 1970er Jahren gibt es „Jazz im Prinz Karl“ schon.
Donnerstag, 16. April, 23:03 – 24:00 Uhr
NOWJazz Session: Sing the Truth
Angélique Kidjo, Cécile McLorin Salvant, Lizz Wright und Terri Lyne Carrington bei den Stuttgarter Jazzopen 2019
Von Günther Huesmann
Drei Star-Vokalistinnen gemeinsam auf der Bühne, ohne jedes Show-Gerangel, ohne Ego-Gebaren. So verschieden sie sind – die in der Weltmusik erfolgreiche Angélique Kidjo, die tief in der Jazztradition verwurzelte Cécile McLorin Salvant und die im Pop-Jazz bewegliche Lizz Wright – gemeinsam feierten sie in Stuttgart ein Hochamt der Gesangskunst. Zusammengebracht hat dieses Gipfeltreffen die amerikanische Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington. „Sing the Truth“, ihre Hommage an große Frauen-Persönlichkeiten wie Nina Simone oder Billie Holiday, geriet zu einem Höhepunkt der Jazzopen Stuttgart 2019.
Dienstag, 21. April, 21:03 – 22:00 Uhr
SWR2 Jazz Session: Universal Beeings
Makaya McCraven und das Ala Fekra Project beim Jazz Festival Willisau 2019
Von Nina Polaschegg
2016 war die Schweizer Akkordeonistin Patricia Draeger mit einem Stipendium in Kairo. Dort gründete sie das Ala Fekra Projekt, um auf Basis des Jazz Musik zu erarbeiten, die klar von den jeweiligen volksmusikalischen Welten der Mitglieder aus Ägypten und der Schweiz gespeist wird. Durchlässigkeit der Genres und Kulturen spielt auch für den Chicagoer Schlagzeuger und Elektroniker Makaya McCraven eine bedeutende Rolle. In seiner Band sind es Hip-Hop, Ambient und Electronics, die dem Jazz ein variables Gewandt verleihen.
Donnerstag, 23. April, 23:03 – 24:00 Uhr
NOWJazz: Schokli mit Chili
Luzia von Wyls Third Stream-Jazz
Von Henry Altmann
Kaum jemand verbindet aktuell so elegant Jazz, klassische und Weltmusik wie Luzia von Wyl. Die Schweizer Pianistin und Komponistin erhält mittlerweile Kompositionsaufträge aus aller Welt und spielt mit ihrem 10-köpfigen Ensemble auf namhaften Festivals. Vor einiger Zeit zog die 35-Jährige aus Luzern nach New York, um ihren Third Stream rhythmisch aufzupeppen – der klingt jetzt wie eine musikalische Melange aus Vierwaldstätter See und Hudson River; Schokli mit Chili.
Freitag, 24. April, 23:30 – 24:00 Uhr
NOWJazz Update
Sonic Wilderness
Von Julia Neupert
Diese Reihe auf dem freitäglichen NOWJazz Update Sendeplatz führt in abenteuerliche Zwischenwelten des Jazz. Ob Improv, Electronica, Klangkunst, Noise oder Rock – für die atmosphärischen Mixes gibt es nur eine Regel: Die Lust am musikalischen Abenteuer muss hörbar sein.
Samstag, 25. April, 22:03 – 23:00 Uhr
Jazztime: Ein Italiener in Paris
Der Kontrabassist Riccardo del FraVon Ssirus W. Pakzad
International bekannt geworden ist der gebürtige Römer Riccardo del Fra als Bassist des legendären Trompeters Chet Baker – dem er später auch so manche Hommage widmete. Der 64-jährige Italiener hat eine bewegte Vita: Er hat als Filmkomponist gearbeitet, spielte in manchem Hollywood-Soundtrack als Solist, leitete verschiedene Bands und ist seit 1998 als Professor für Jazz-Bass in Paris tätig. Del Fras letztes Projekt „Moving People“ nähert sich aus verschiedenen Perspektiven dem Thema Migration und Flucht.
Dienstag, 28. April, 21:03 – 22:00 Uhr
SWR2 Jazz Session: My Favorite Discs
“This is Walt Dickerson!”
Von Gerd Filtgen
Klare Töne und ungewöhnliche musikalische Muster: Neue aufregende Vibrafon-Sounds kamen von der Platte „This Is Walt Dickerson!“ Mit seinem Debütalbum stellte sich der aus Philadelphia stammende Musiker im Jahr 1961 als Alternative zu dem damals extrem populären Milt Jackson vor. Anstelle von dessen vom Bop inspirierter Spielweise brillierte Dickerson mit coolen Beiträgen, die auch in freie musikalische Bereiche vordrangen. Damit konnte er für einige Aufnahmen sogar den Pianisten Sun Ra als Sideman gewinnen, der sich ansonsten nur in den seltensten Fällen von seinem Arkestra trennte.
Donnerstag, 30. April, 23:03 – 24:00 Uhr
NOWJazz: Time & Feel
Der Schlagzeuger Jonas Burgwinkel
Von Michael Rüsenberg
Mit dem Pablo Held Trio gewann Jonas Burkwinkel 2009 den SWR Jazzpreis – und gilt als einer der international renommierten Schlagzeuger aus Deutschland. Mit Beats und Grooves spielt er virtuos, eher time-orientiert – Burkwinkel ist ein eruptiver Schlagzeuger mit einer eigenen Klanglichkeit. An fünfzig Studioproduktionen hat der 38-Jährige schon mitgewirkt, ganz zu schweigen von zahllosen Konzerten und seiner Lehrtätigkeit als Professor in Köln. Wann, so muss man den Familienvater fragen, kommt er eigentlich zur Ruhe?
Fast alle Jazz-Sendungen von SWR2 können als Audio on Demand im Internet 7 Tage online nachgehört werden. Auf www.swr2.de/jazz finden sich auch Playlists und und weitere Informationen zum Programm.
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