Ralf Frohnhöfer Jazz Ensemble: Blaupunkt – Review

Ralf Frohnhöfer - Blaupunkt - Cover

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„Blaupunkt“ beginnt und endet balladesk getragen mit „Quiet Place“ sowie „For You“. Dies sind zwei Elemente mit einem melodischen „Interlude“ des Pianisten Volker Engelberth. Im Mittelpunkt des Albums „Blaupunkt“ steht jedoch eine fünfteilige Suite, in der der Saxofonist Ralf Frohnhöfer seine Eindrücke und Erlebnisse in der Jazzmetropole New York musikalisch nacherzählt.

So sind acht Eigenkompositionen entstanden, die der Tenorsaxofonist und Klarinettist speziell für ein stilübergreifendes Jazzensemble geschrieben und arrangiert hat. In dieser Formation hat Frohnhöfer so illustre Solisten wie den Pianisten Volker Engelberth, (der inzwischen auch am Piano der hr-Bigband sitzt), den Sopransaxofonisten Malt Dürrschnabel, den Baritonsaxofonisten Benjamin Steil, den Trompeter Bastian Stein, den Posaunisten Raphael Klemm, den Drummer Axel Pape und den Bassisten Ralf Cetto versammelt.

Die Musik ist orchestral arrangiert, von Klassik und den Klangmalern Gil Evans sowie Maria Schneider inspiriert (die Frohnhöfer auch auf die Idee der Crownfunding-Finanzierung brachte). Das Ralf Frohnhöfer Jazz Ensemble spiegelt somit nicht nur zahlreiche Facetten des gewärtigen Jazz wieder. Die Stücke verbinden Elemente aus klassischer Musik mit zeitgenössischem Jazz. Sowohl in den Arrangements als auch in der Instrumentierung verschwinden Grenzen und Kategorien. Optimismus und Melancholie, Leichtigkeit und Wärme, Helligkeit und Dunkel verschmelzen.

Der weiche, virtuose Klang seines Tenorsaxophonspiels, die Wärme der Querflöten und Klarinetten wird ergänzt durch den druckvollen sowie Gegensätze und Hochspannung schaffenden Konterpart von Trompete und Posaune sowie eine rhythmisch ausgefeilte und mit spielerischer Leichtigkeit variierende Rhythmusgruppe. Gemeinsam entwickelt dieses Ensemble eine beeindruckende klangliche Bandbreite, die spannende und innovative Interpretationen sowie virtuose Technik und assoziative Ausdrucksstärke auf höchstem Niveau verbindet. Ein Beispiel für die Virtuosität die Solisten und der Kunst des Arrangements ist der Abschluss der Suite in der Komposition „Coeur de s´emouvoir“.

„Fast ein Jahr habe ich hierfür eigene Stücke geschrieben und diese für eine ganz besondere und spezielle Nonett-Besetzung arrangiert“, sagt Ralf Frohnhöfer. „Diese CD bringt also alles zusammen, was mir am Herzen liegt“, zieht er sein subjektives Resümee.

 

(km)

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