Am 27. September 2018 wäre die Saxophonistin Kathrin Lemke 47 Jahre alt geworden. An diesem Tag wurde nun der erste Preisträger des nach ihr benannten Preises bekannt gegeben.
Joss Turnbull ist der erste Träger des Kathrin-Preises
Das „Kathrin Lemke Scholarship for Young Jazz Improvisers“ wird von Kathrin Lemkes Mutter und dem Jazzinstitut Darmstadt gestiftet, gemeinsam mit der Zeitschrift JAZZTHETIK und in Kooperation mit den Jazzpages.
Der Preis wird künftig alle zwei Jahre in Form einer vollfinanzierten, einwöchigen Werkstattphase in Darmstadt gewährt. Die Workshopwoche des ersten Kathrin-Preises findet vom 20. bis 24. Mai 2019 statt. Den Abschluss bildet die offizielle Verleihung während des Preisträgerkonzerts am 24. Mai 2019 in Darmstadt.
Neben Turnbull waren sieben weitere Musiker von den Mitgliedern der Jury für den Preis nominiert worden: Natalie Greffel, Erik Leuthäuser, Dominik Mahnig, Philipp Rumsch, Katrin Scherer, Cansu Tanrikulu und Rebekka Salomea Ziegler.
Dr. Wolfram Knauer, der Juryvorsitzende und Leiter des Jazzinstituts in Darmstadt sagte über die eingereichten Vorschläge:
„Das Niveau der eingereichten Ideen war überwältigend! Niemand von uns, weder die Nominierten noch die Jury hatten ja einen Anhaltspunkt für die Kriterien oder Erwartungen für die Vergabe. Die Vielseitigkeit der Projektvorschläge und die kreative Fantasie der jungen Künstler hat die Jury tief beeindruckt.“
Der Preisträger Joss Turnbull
Joss Turnbull studierte 2007 bis 2012 Perkussion für Jazz- und Popularmusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Schon vor dem Studium und im Anschluss nahm er Privatunterricht für iranische Perkussion bei Mohammad Reza Mortazavi und Madjid Khaladj. Die Kelchtrommel Tombak stellt seither das Zentrum seiner künstlerischen Arbeit da. Durch den Gebrauch von Präparation und Elektronik verfremdet er den traditionellen Klang seiner Instrumente. Neben einem Studienaufenthalt in Istanbul bereiste er Syrien, Libanon und den Iran, um Eindrücke der verschiedenen Trommel- Traditionen zu sammeln. Sein erstes Solo-Album „Isturnbull“ veröffentlichte er 2013. Es folgten Konzerte als Solist und mit international renommierten Musikern auf dem Shubbak Festival im Londoner Barbican, „Irtijal“ für experimentelle Musik Libanon 2015 in Beirut, Al Hamra Theatre Damascus Syrien, mit Tarek Atouis „Revisting Tarab“ bei Sharjah Art Foundation u.v.m.
Deutschlandradio Kultur hält Turnbull für „einen der spannendsten Perkussionisten seiner Generation“. 2015 erhielt er einen Preis der GBG Mannheim in der Kategorie Solo-Künstler sowie ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg.
„Turnbull gilt heute als einer der wichtigsten und experimentierfreudigsten Botschafter einer Mischung aus Jazz, Weltmusik, Improvisation und zeitgenössischer Musik mit den Mittel eines facettenreichen und grenzenlosen Perkussionsspektrums.“ (09.2015 Main-Echo)
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