John Stowell & Jochen Seiterle in Heidelberg 181002

Im kleinen Veranstaltungsraum im Bürgerhaus Heidelberg-Neuenheim tröpfeln die Besucher herein und John Stowell spielt schon stumm auf seiner E-Gitarre. Flinke Läufe, die Finger flitzen über den Hals des Instruments, die Augen geschlossen – volle Konzentration.

John Stowell tritt mit seinem Gitarrenkollegen Jochen Seiterle auf und der kündigt seinen Duopartner mit großem Respekt als Lehrer und Vorbild an. Das will etwas heißen, schließlich gehört Seiterle selbst zur Kaste der exzellenten Saitenkünstler. Und so ist es ein Konzert auf Augenhöhe. Jazzstandards wechseln mit Eigenkompositionen von Stowell, ein wunderbar dichtes Zusammenspiel, wie üblich, wenn Meister zusammenspielen. Auch für geübte Hörer ist es immer wieder erstaunlich wie traumwandlerisch dieses Miteinandermusizieren funktioniert.

Wobei „funktionieren“ ein viel zu technischer Begriff dafür ist, was diese beiden Gitarristen an musikalischer Magie entstehen lassen. Stowell Singlenotes weich und warm, Seiterle mit seiner halbakustischen Gitarre vom Klang etwas metallischer aber er bleibt mit seiner E-gitarristentypischen Sammlung von über Pedale gesteuerten Effekten wohltuend zurückhaltend. Bei einer freien Improvisation spöttelt Stowell mild, dass dabei öfters mal etwas Gutes herauskommen kann – und natürlich kam Gutes heraus. Im gut besuchten Konzert waren einige Gitarrenexperten, die die Gelegenheit zum Fachsimpeln nach dem Konzert nutzten, die anderen machten sich beschwingt auf den Weg nach Hause.

Einige Impressionen von Frank Schindelbeck Jazzfotografie

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