In Weikersheim probt das Landesjugendjazzorchester

Olivia Trummer - Fotografie Hans KumpfWEIKERSHEIM. Bombastische Big-Band-Sounds hallen durch das Weikersheimer Schloss: an der musikalischen Bildungsstätte probt in der Woche nach Ostern wieder einmal das Jugendjazzorchester des Landes Baden-Württemberg. Ehrgeizig werden alte und neue Arrangements studiert, denn das Können will man bereits am heutigen Donnerstag (15. April) in der örtlichen Stadthalle demonstrieren. Aber die ganz große Motivation stellt die baldige Asientournee dar. Zwischen dem 24. September und 11. Oktober 2004 soll nämlich in Taiwan, der Volksrepublik China und in Thailand musiziert werden.

Der Ellington-Evergreen „It Don’t Mean A Thing“, die Oliver-Nelson-Nummer “Blues And The Abstract Truth” und der von Jerry Nowak bearbeitete Billy-Joel-Hit “Just The Way You Are” beispielsweise haben ihren Platz ins Repertoire gefunden. Ganz neu ist eine Eigenkomposition des umsichtigen Leiters Professor Bernd Konrad: „Der Wal, 2. Tag: Die Jagd“. Am Ostersamstag feierte die dramatische Programmmusik mit Konrads „Südpool Orchestra“ ihre Uraufführung bei den Internationalen Theaterhaus-Jazztagen in Stuttgart. Und nun dürfen auch die Youngsters zeigen, dass sie die avantgardistische Töne des komponierenden Saxofonisten umsetzen können.

Voller Begeisterung äußert sich der aus Konstanz stammende und an der Stuttgarter Musikhochschule lehrende Bernd Konrad über die aktuelle Ausgabe des Landesjugendjazzorchesters: „Es ist wieder eine hervorragende Band geworden, die seit Herbst 2003 in dieser Besetzung zusammen spielt. Interessant ist, dass das Alter der teilnehmenden Musiker immer jünger wird – so haben wir einen 14-jährigen Trompeter und einen 15-jährigen Posaunisten.“

Total ins Schwelgen kommt der erfahrene Jazz-Professor, wenn von der Kornwestheimer Pianistin Olivia Trummer, 19, die Rede ist: „Olivia ist eine sensationelle Begabung, die in ihrem Alter bereits so exzellent spielt – dass man eigentlich gar nichts mehr sagen muss. Sie studiert sowohl Klassik als auch Jazz“. Von ihrem Klavierlehrer Paul Schwarz wird die junge Dame schließlich schlichtweg als „Jahrtausendtalent“ gelobt.

Das Höchstalter im Jugendjazzorchester ist übrigens 25 Jahre – dann müssen die „Oldies“ den nachrückenden Newcomers Platz machen. Jetzt bereitet man sich schon auf den eigenen 25. Geburtstag der Elite-Big-Band vor, die 1981 erstmals swingte. Mittlerweile arrivierte Stars der Szene lernten einstmals in dem stets dynamisch-frisch gebliebenen Klangkörper, der nach wie vor von Marie-Luise Dürr (Tuttlingen) bestens organisatorisch betreut wird.

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