Ali Neander feat. Hellmut Hattler

Esc records ESC 3738

Wenn man nicht um die Integrität des Gitarristen Ali Neander wüsste, könnte der Verdacht aufkommen, dass das jemand die Vergangenheit ausgräbt, um allen Anhängern von Mahavishnu über Kraan bis Oregon etwas für die nostalgieverwöhnten Ohren zu bieten. Doch man nimmt es dem Mitbegründer der Rodgau-Monotones ab, dass er sich nach mehr als 50 CDs unter dem Kommando anderer Künstler wie Xavier Naidoo, Edo Zanki oder Sabrina Setlur endlich einen Jugendtraum erfüllt hat – und der beginnt nun mal nach seinen Worten für ihn beim Jazzrock der 70er Jahre mit dem Mahavishnu Orchestra, Weather Report oder Return to forever. 

Für sein Projekt hat sich Neander mit dem Bassisten Hellmut Hattler zusammengetan und zusätzlich Paul McCandless von Oregon sowie das junge Schlagzeugtalent Moritz Müller gewinnen können. Auf zwei Stücken sind außerdem der Keyboarder Ingo Bischof sowie in je einer weiteren Komposition der Bassist Frowin Ickler und der Schlagzeuger Ollie Rubow zu hören. 

Herausgekommen ist ein dichtes und komplexes Gebräu aus rasantem Jazzrock mit fetten Grooves, in dem Neander und Hattler tonangebend sind und deren Drive Müller bestimmt. Dazwischen gestreut sind aber auch atmosphärische und filigrane Klänge von exotischem Reiz, deren Farben von den Blasinstrumenten des Oboisten McCandless geprägt werden. „Sweet confusion“ ist der bezeichnende Titel einer Komposition mit verschachtelten Passagen. „Last train home“ nennt Neander das abschließende Stück seiner CD. Beides trifft für diese – vielleicht gerade deshalb noch immer erfrischende – Hommage an den Jazzrock zu.

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