Silke Eberhard und Uwe Oberg in der Reihe Ruder – Nummer 18 – des Jazzarchitekten. Die Platte erscheint im kommenden Jahr und nach diesem Konzert dürfte sie ein „Muss“ für einige Besucher des Konzerts am 13. November im Wiesbadener Rudersport 1888 geworden sein. Ein Programm mit Musik, die sich um den Pianisten Paul Bley drehte: Kompositionen von Carla Bley, Annette Peacock, Jimmy Giuffre und auch von den beiden Musikern selbst.
Ein großes Vergnügen, wenn zwei solch originelle Köpfe sich im Spiel finden. Gemeinsam ist Ihnen der unkonventionelle Blick auf die Kompositionen und der spielerische Umgang damit. Uwe Oberg bewegt sich zwischen „monkscher“, rhythmischer Sperrigkeit und reizvollen Stimmungen in dener die komplette Breite der siebeneinhalb Oktaven des Flügels nutzt, mit fast schon klassischen Läufen der rechten Hand, die er gerne auch durch vollkommen schlüssig wirkende Dissonanzen aufbricht.
Und mit Silke Eberhard hat er die perfekte Partnerin, selbst dem freien Repertoire des Jazz auf Altsaxophon und Klarinette zugeneigt, dokumentiert beispielsweise mit ihren Aufnahmen im Duo mit der Pianistin Aki Takase (Ornette Coleman) und mit ihrem Bläser-Quartett (Potsa Lotsa / Eric Dolphy). Vertrackte und komplexe Musik liegt ihr offensichtlich und die weiß sie auch im Duo mit Oberg umzusetzen, mit technischer Eleganz und federleichter Improvisation und mit dem nötigen Spielwitz. Spielwitz, ja, vielleicht *die* gemeinsame Basis dieses hörenswerten Duos.
Bis die gemeinsame CD erschienen ist, die folgenden CD-Tipps:
| Silke Eberhard und Aki Takase: Ornette Coleman Anthology (Intakt Records)
| Uwe Oberg Solo: Twice, At Least (Leo Records)