SWR2 – Jazz-Programm August 2022

Almut Schlichting - Wiesbaden 2020 - Photo: Frank Schindelbeck
Almut Schlichting / Photo: Schindelbeck, Sendung am 23.8.2022

Mo 01.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Saxofonist und Harfenist Anton Mangold
Von Ssirus Pakzad

Der mehrfach prämierte Anton Mangold, der unter anderem als Solist beim „Jungen Münchner Jazzpreis 2020“ ausgezeichnet wurde, ist eine Mehrfach-Begabung. Gleichmaßen virtuos spielt er Harfe (sein Erst-Instrument) und Saxofon (Alt und Sopran). Zudem zeigt er sich als talentierter Komponist, der etwa für sein eigenes Quartett schreibt. Der gebürtige Schweinfurter, der in Würzburg und Köln studierte, fiel schon im Tentett von Rebecca Trescher, im Quintett von Volker Heuken oder als Gast des „Lou-Duos“ auf.

HINWEIS: Diese Sendung ist wegen Überlänge der vorherigen Konzertübertragung nicht im linearen Programm zu hören, aber in der ARD Audiothek verfügbar.

Di 02.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Hessischer Jazzpreis 2022 für Christopher Dell
Von Jürgen Schwab

Weil sein intellektueller Hunger mit Musik allein nicht zu stillen war, hat der Vibrafonist Christopher Dell im Städtebau ein zweites Betätigungsfeld gefunden. Musik und Raum, Kopf und Körper, Improvisation und Interaktion: Diese Begriffspaare lotet der virtuose Instrumentalist und habilitierte Architekt spielend und denkend aus und füllt sie mit Leben. Im Dezember wird der gebürtige Darmstädter, der schon lange in Berlin lebt, mit dem Hessischen Jazzpreis 2022 ausgezeichnet. Im Gespräch mit ihm lassen wir einige ältere Aufnahmen Revue passieren und werfen Schlaglichter auf aktuelle Projekte.

Mi 03.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Bye Brexit!
Britische Musiker in Berlin
Von Franziska Buhre

Manche Musiker aus Großbritannien leben schon länger in Berlin, andere sind erst kürzlich in die deutsche Hauptstadt gezogen. Alle mussten sich mit den Folgen des Brexit für ihre Lebenssituation und Karriere auseinandersetzen. Zwischen Einbürgerung, Aufenthaltserlaubnis und Re-Integration als Europäer durch einen neuen irischen Pass sind britische Musiker froh, in den Musikszenen Berlins aktiv und nicht so abgeschieden zu sein, wie auf „der Insel“. Franziska Buhre hat mit einigen von ihnen gesprochen und stellt sie und ihre Musik vor.

HINWEIS: Diese Sendung ist wegen Überlänge der vorherigen Konzertübertragung nicht im linearen Programm zu hören, aber in der ARD Audiothek verfügbar.

Do 04.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Americandalusia
Der Flamenco-Jazz-Pionier Chano Domínguez
Von Thomas Haak

„Es ist, als hielte ich zwei Kartenspiele in meinen Händen“ – beschreibt der andalusische Kosmopolit seine Mixturen, die er mittlerweile in New York kreiert, wo auch seine 2012 für einen Grammy nominierte Miles Davis-Hommage „Flamenco Sketches“ entstand. Für sein neues Album „Chabem“ hat Chano Domínguez die Blätter des Jazz und Flamenco neu gemischt und zusammen mit dem Mandolinisten Hamilton de Holanda mit einigen Karten der brasilianischen Musik versehen. Gemäß der alten Domínguez-Maxime: „Musik ist wie die gute Küche. Man nimmt von diesem und jenem bis man die richtige Mischung zusammen hat.“

Fr 05.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Aktuelle Aufnahmen und Alben

Von Heidi Eichenberg

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autoren des ARD Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.

HINWEIS: Diese Sendung ist wegen Überlänge der vorherigen Konzertübertragung nicht im linearen Programm zu hören, aber in der ARD Audiothek verfügbar.

Mo 08.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Gitarrist und Sänger Caetano Veloso wird 80

Von Beatrix Gillmann

Seine Stimme ist eine der elegantesten, die es in der populären Musik gibt. Wenn der 1942 geborene Brasilianer singt, scheinen seine Melodien ganz sanft zu schweben. Ein Lied wie „Cucurrucucú paloma“ erhält in seiner Interpretation eine faszinierende Aura. Mit diesem Lied hielt der Filmemacher Pedro Almodóvar den Sänger einst in dem Spielfilm „Sprich mit ihr“ fest. Veloso kam als fünftes von sieben Kindern in dem Ort Santo Amaro in Bahia zur Welt. In dieser Sendung ist er in Aufnahmen aus verschiedenen Jahrhunderten zu hören, unter anderem im Duo mit einer anderen großen Stimme der populären Musik Brasiliens, Gilberto Gil, der ehemalige Kulturminister des Landes, der in diesem Jahr ebenfalls 80 wurde.

Di 09.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Jack DeJohnette zum 80. Geburtstag
Von Sarah Seidel

1966 spielte der Schlagzeuger aus Chicago in der Band des Saxofonisten Charles Lloyd – neben dem knapp drei Jahre jüngeren Keith Jarrett. Der wiederum formte später mit ihm und dem Bassisten Gary Peacock sein langlebiges „Standards-Trio“, das gut 30 Jahre lang für Furore sorgte. 1969 war Jack DeJohnette Nachfolger von Tony Williams in der Band von Miles Davis und an den Aufnahmen zum Album „Bitches Brew“ beteiligt. Beim Label ECM nahm der Schlagzeuger ab Mitte der 1970er-Jahre Alben unter seinem Namen auf und spielte in den Studio-Sessions von John Abercrombie, Dave Holland, John Surman und Terje Rypdal.

Mi 10.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
jazzahead!
Kanada bei der Bremer Jazzmesse
Von Till Lorenzen

Mit Kanada war das erste Mal überhaupt ein Gastland aus Übersee bei der „jazzahead!“ in Bremen vertreten. Eleganz, Anmut, Ekstase und Rausch prägten die Auftritte der Acts am Eröffnungsabend der Messe. Die Posaunistin Audrey Ochoa entführte dabei auf eine Art retro-futuristische Klangreise, während Itamar Erez einen globalen Sound erforschte – von Flamenco bis Swing. Mit einem Knall beendete der Schlagzeuger Larnell Lewis den kanadischen Abend, der mit seiner positiv strahlenden Musik Liebe in die Herzen aller im Publikum pflanzte.

Do 11.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Ein Joker
Akkordeonist Vincent Peirani auf neuen Wegen
Von Holger Zimmer

Er wollte als Kind eigentlich lieber Schlagzeug lernen, doch sein musikalischer Vater brachte ihn zum Akkordeon. Vincent Peirani fühlte sich mit seinem Akkordeon im Konservatorium und später bei den Jazz-Musikern anfangs als Fremdkörper. Doch er hat sich freigespielt. Heute hat der Franzose einen festen Platz auf den Jazz-Bühnen. Holger Zimmer stellt sein Album „Jokers“ vor. Peirani betritt damit Neuland und lässt seine Vorliebe für Rockmusik fröhlich in die Produktion einfließen.

Fr 12.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Aktuelle Aufnahmen und Alben

Von Johannes Kloth

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autoren des ARD Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.

Sa 14.08. 19:28 – 20:00 UHR
SWR2 Jazz
WELL YOU NEEDN’T
Geschichte eines Jazzstandards (42)
Von Hans-Jürgen Schaal

Dieses Stück ist so etwas wie der Inbegriff von Thelonious Monks Komponieren. Die Melodie hat diese vogelrufartigen Intervall-Signale, die Harmonien beruhen auf einer Halbton-Rückung, der B-Teil (Monk: „the inside“) liefert keinen Kontrast, sondern eine Verdichtung. „Well You Needn’t“ erlebte seinen Durchbruch zum Jazz-Standard dank dem Trompeter Miles Davis: Dessen Aufnahme von 1956 öffnete dem Stück die Schleusen ins Jazz-Repertoire. Seitdem hat es ein großes Spektrum an stilistischen Deutungen erlebt, von Cool Jazz bis Punk Jazz.

Mo 15.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
The Jazz Realities
Carla Bley, Steve Lacy und Michael Mantler 1966 in der Lila Eule Bremen
Von Arne Schumacher

Schon der Bandname war vielsagend. The Jazz Realities – damit spielten Bley und Mantler zum Einen auf die brisante musikalische Aktualität an, auf Ausdrucksformen jenseits der Traditionen. Andererseits stand er für den Status und die prekäre ökonomische Situation vieler JazzmusikerInnen. Bley und Mantler, damals auch privat ein Paar, waren sich in New York begegnet. Ihre Aktivitäten in der progressiven Jazz Composers Guild mündeten in ein eigenes Orchester. The Jazz Realities wiederum entstand aus dem Zusammenschluss mit dem europäischen Trio von Steve Lacy.

Di 16.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Die Monheim Triennale
Wenn Geschichte ein Festival formt
Von Ilka Geyer

Bei der Triennale in Monheim realisierten im vergangenen Juni 16 internationale Künstlerpersönlichkeiten exklusive „Signature – Projekte“. Die facettenreiche Vokalistin Sofia Jernberg öffnete z.B. mit ihrem Projekt „Hymns & Laments“ einen Raum, in dem sich die unermessliche Vielfalt der menschlichen Stimme voll entfalten konnte. Dafür brachte sie u.a. den Trompeter Peter Evans und die Cellistin Okkyung Lee mit nach Monheim. Neben den Signature-Konzerten schaffte das Festival aber auch Orte, an denen viele der insgesamt über 100 artists spontan neue musikalische Begegnungen erforschten.

Mi 17.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Oud-Spieler Dhafer Youssef bei der hr-Bigband
Von Gregor Praml

Die Mischung aus Jazz und arabischer Musik bildet einen musikalisch fruchtbaren Nährboden. Dies durfte die hr-Bigband schon 2013 sehr erfolgreich in der Zusammenarbeit mit dem französisch-libanesischen Trompeter Ibrahim Maalouf feststellen. Nun war im Januar 2022 mit dem tunesischen Oud-Spieler Dhafer Youssef ein weiterer Virtuose zu Gast, der in seinen Projekten eine einzigartige Melange aus arabischen Klängen, akustischem Jazz und modernen Beats entstehen lässt. Der Schwede Magnus Lindgren arrangierte die Musik von Youssef für ein Projekt mit der hr-Bigband.

Do 18.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Festival Women in Jazz 2022

Von Julia Hemmerling

„Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber immer, wenn ich mich verspiele, singt sie so, dass es wieder richtig klingt.“ Lars Danielsson und Caecilie Norby ergänzen sich auf der Bühne perfekt. Sowohl die dänische Sängerin als auch der schwedische Bassist können auf rund 40 Jahre Musikbusiness zurückblicken. Heute sind sie ein Ehepaar. Er wünscht sich, Gleichberechtigung wäre irgendwann kein Thema mehr. Sie ist überzeugt: Frauen im Jazz sind lange nicht so etabliert wie Männer. Auf ihren Konzerten sorgt das Paar nicht nur für ein immenses musikalisches Niveau, sie arbeiten vor allem auf Augenhöhe.

Fr 19.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Aktuelle Aufnahmen und Alben

Von Ralf Dombrowski

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autoren des ARD Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.

So 21.08. 19:36 – 20:00 UHR
SWR2 Jazz
GRENZENLOS VIRTUOS
Die französische Sängerin Camille Bertault
Von Thomas Loewner

Klassische Pianistin, Schauspielerin, Sängerin – Camille Bertaults Begabungen sind vielseitig. Bekannt geworden ist sie mit einer Version von John Coltranes „Giant Steps“. Sie hat für das Stück nicht nur einen Text geschrieben, sondern sie phrasiert auch Tranes berühmtes Saxofonsolo Note für Note mit ihrer Stimme. Inzwischen zählt Bertault zu den schillernden Stimmen des europäischen Jazz. Die Leichtigkeit, mit der sie zwischen rasend schnellem und sanftem Gesang wechselt, begeistert dabei ebenso wie ihre stilistische Offenheit. Sie interpretiert Jazzklassiker genauso wie Pop-Songs und Chansons.

Mo 22.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Odessa Swing

Frühe Jazzaufnahmen vom Schwarzen Meer
Von Henry Altmann

Nur zwei Mal in seiner Geschichte hob der „blatnjak“, der Gangsterjazz aus Odessa, in Russland öffentlich seine Stimme: Im Jazz Craze der 1920er- und frühen -30er- und in der post-kommunistischen Gesellschaft der 1990er-Jahre. Das Konglomerat aus jüdischen, Chanson- und Jazz-Elementen, aus Alkohol, Melancholie und Unverblümtheit aber blühte in ganz Russland im Verborgenen. Leonid Utjossow und Alexander Zfasman, Arkadij Sewernyi und Kostja Beljajew, La Minor oder Gogol Bordello lebten und spielten in unterschiedlicher Zeit eine Kunstform, die dem Kulturschmelztiegel Odessa eigen ist.

Di 23.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Spezialistin für tiefe Töne
Die Baritonsaxophonistin Almut Schlichting
Von Beatrix Gillmann

Fliegende Fische, rote Linsen, norddeutsche Kohlfelder und die Berliner  U-Bahn – kuriose Dinge gibt es im musikalischen Fundus von Almut Schlichting zu entdecken. In Niedersachsen wuchs sie auf dem Land auf, seit 1996 ist Berlin ihre Wahlheimat. Die 1977 geborene Musikerin übernimmt viele künstlerische Rollen: Bandleaderin, Pädagogin, Komponistin, Kuratorin, Labelchefin. In dieser Sendung erzählt Almut Schlichting über ihr Instrument, das Baritonsaxofon, ihre Musik, und wir holen erste Höreindrücke von ihren beiden neuen Alben ein, die im Oktober erscheinen werden: „Drei“ und „Road Works“.

Mi 24.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Label-Porträt Laika-Records
Von Harald Mönkedieck

Als der Konzertagent und Diplomökonom Peter Cronemeyer Mitte der 1990er Jahre das Label Laika Records von seinem Gründer Ulli Bögershausen übernahm, war die Welt der kleinen Plattenfirmen noch eine andere und das Angebot von Streaming-Diensten fern. Doch auch im Jahr 2022, nach zwei problematischen Pandemie-Jahren, ist Laika Records noch da. Vom schönen Standpunkt in der Bremer Altstadt steht Cronemeyer mit Laika weiter für unabhängige Jazz- und Weltmusik-Produktionen, die eine Nische kontinuierlich mit Leben erfüllen, sich dabei allerdings auf ein gutes Dutzend Veröffentlichungen im Jahr beschränken.

Do 25.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
„Colors & Shadows“
Die spanische Trompeterin und Sängerin Andrea Motis und die WDR Big Band
Von Jörg Heyd

Andrea Motis nahm mit sieben Jahren ihre erste Trompete in die Hand, von da an ging es mit der Musik rasant voran. Heute, genau 20 Jahre später, hat sie den Status des „Geheimtipps“ längst hinter sich gelassen. Aus der spanischen Jazzszene ist sie kaum mehr wegzudenken. Im Frühjahr 2021 kam es endlich zur ersten Zusammenarbeit zwischen Andrea Motis und der WDR Big Band. Dabei entstand „Colors & Shadows“, ein stimmungsvolles und latin-orientiertes Album, auf dem Motis nicht nur als versierte Trompeterin, sondern auch als lässige Sängerin zu überzeugen weiß. Ob Instrument oder Stimme: Es ist ihr ausgeprägter Sinn für farbenfrohe Melodien, die eindeutig mehr Licht als Schatten spenden.

Fr 26.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Aktuelle Aufnahmen und Alben

Von Daniella Baumeister

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autoren des ARD Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.

Moers Festival 2022 - Photo: Frank Schindelbeck
Tomeka Reid / Photo: Schindelbeck

Mo 29.08. 23:30 – 00:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Die Cellistin Tomeka Reid
Von Niklas Wandt

Das Cello ist im Jazz immer noch eher selten. Entsprechend näherte sich auch die US-Amerikanerin Tomeka Reid dem Instrument über die klassische Ausbildung an. In ihrer Wahlheimat Chicago kam sie dann über die Musikerkooperative AACM, die Association for the Advancement of Creative Musicians, zunehmend in Kontakt mit improvisierter Musik und entwickelte sich zu einer der originellsten und virtuosesten Stimmen der US-Szene, eine „New Jazz Power Source, wie die New York Times über sie schrieb.

Di 30.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
„Fly Me to the Moon?“
Internationale Beziehungen im Jazz in Zeiten von Flugscham
Von Mauretta Heinzelmann

Fly Me To The Moon: Vielleicht nicht gerade zum Mond, aber in alle Kontinente reisen viele Jazzmusiker bei ihren Touren. Internationale Beziehungen inspirieren die Musik, weltweite Auftritte schmücken eine Karriere. Die Jazzgeschichte wäre zweifellos ohne das Flugzeug anders verlaufen. Die Corona-Pandemie hat sowohl eine Zäsur gesetzt als auch neue Lösungen erzwungen wie Zoom-Proben, kleine Besetzungen, regionale Projekte. Wie spiegelt sich dies in der Musik und wie gehen international aktive Jazzmusiker wie Eva Klesse damit um? Wie kann sich der Jazz den weiten Horizont erhalten?

Mi 31.08. 23:30 – 0:00 UHR
ARD Radiofestival. Jazz
Alone together

Neue Duo-Formationen 2022
Von Henning Sieverts

Fast alle Jazz-Sendungen von SWR2 können als Audio on Demand im Internet 7 Tage online nachgehört werden. Auf www.swr2.de/jazz finden sich auch Playlists und und weitere Informationen zum Programm.

| SWR2


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