SWR 2 – Jazz-Programm Juli / August 2018

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SWR 2 Jazzprogramm Juli & August 2018

 

Sonntag, 1.Juli, 19.31 – 20.00 Uhr (nach dem Hörspiel)

Gratwanderung zwischen den Stilen

Der Klarinettist Pee Wee Russell

Von Hans-Jürgen Schaal

Pee Wee Russell (1906 – 1969) muss ein ziemlich schräger Vogel gewesen sein. Geprägt wurde er ursprünglich durch den Chicago Jazz der 1920er-Jahre, doch für sich selbst lehnte er den Begriff „Chicago Jazz“ immer ab, da er doch in Missouri geboren war. Später vermischte Russell auf kauzige Art die verschiedenen Jazz-Schulen und entwickelte eine ganz eigene, ziemlich unberechenbare, irgendwie labyrinthische Improvisationsweise. Die Kritiker verliehen ihm den Ehrennamen „James Joyce der Klarinette“. Vollends für Verwirrung sorgte Pee Wee Russell in den 1960er-Jahren. Da wandte er, der „Traditionalist“, sich sogar der Avantgarde zu und adaptierte auf seine Weise Stücke von Ornette Coleman, John Coltrane oder Thelonious Monk.

 

Dienstag, 3. Juli, 21.03 – 22.00 Uhr
SWR2 Jazz Session: My Favorite Discs
Von Harry Lachner

Persönliche Lieblingsalben aus der älteren oder jüngeren Jazzgeschichte werden in der Reihe „My Favorite Discs“ regelmäßig vorgestellt: von den Autorinnen und Autoren unserer SWR2-Jazzredaktion. Legendäre Klassiker oder weniger bekannte Favoriten – warum gerade ein bestimmtes Album sie so beeindruckt hat, erklären sie in dieser Sendung.

 

Donnerstag, 5. Juli, 23.03 – 24.00 Uhr
NOWJazz : Giant Guitar Steps
Wie die junge Szene den Gitarren-Jazz erweitert

Von Odilo Clausnitzer

Lange schien die aktuelle Gitarrenszene im Jazz vor allem auf Verfeinerung und Vertiefung ihres reichen Jazz-Erbes im engeren Sinne ausgerichtet zu sein. Heute aber beziehen sich jüngere Vertreter dieser Szene bei aller improvisatorischen Raffinesse immer stärker auch auf zeitgenössischen Rock und Pop. Dafür stehen Musiker wie der Kanadier Matthew Stevens und der Brite Rob Luft. Stevens spielte als Sideman mit genre-übergreifenden Künstlern wie dem Trompeter Christian Scott und der Bassistin/Sängerin Esperanza Spalding. Auf seinen zwei Platten unter eigenem Namen verarbeitet er auch Elemente von Ambient und Indie-Pop.

Der 24-jährige Rob Luft gab seiner Debut-CD den passenden Titel „Riser“. Er gilt als wichtigste europäische Gitarrenentdeckung der jüngeren Zeit. Sein hochvirtuoser zeitgenössischer Jazz Rock greift auch Einflüsse aus Folk, World Music und elektronischer Musik auf. Die Sendung stellt sie und andere interessante Musiker der zeitgenössischen Gitarrenszene im Jazz vor.

 

Freitag, 6. Juli, 23.03 – 24.00 Uhr
NOWJazz: Bekanntes und Neuentdeckungen
Werner X. Uehlinger und sein traditionsreiches Label HatHut

Von Nina Polaschegg

Seit den 1970er Jahren steht das Label hathut mit seinen Sparten Hat(now)ART and hatOLOGY für hochkarätige Musik abseits des Mainstreams. Als der unermüdliche Labelbetreiber Werner X. Uehlinger in den 70ern anfing, Komponisten der New York School oder von Improvisatoren wie Anthony Braxton und Joe McPhee zu veröffentlichen, galten diese Musiken als Klangwelten für Minderheiten. Doch Werner X. Uehlinger hat sich nie beirren lassen. Bis heute produziert er komponierte wie improvisierte Musik – große und bekannte Namen findet man ebenso darunter wie wunderbare Entdeckungen. Das Mastermind des innovativen Schweizer Labels erzählt über Geschichte und Zukunft der Plattenfirma.

 

Samstag, 7. Juli, 9.05 – 10.00 Uhr
Musikstunde: Jazz Across The Border
Von Günther Huesmann

Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz across the border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin: Wie verändern Musikerinnen und Musiker aus Südamerika, Afrika und Asien die improvisierte Musik von heute? Welche Antworten geben sie auf die Frage nach einer Musik, in der jeder improvisierende Spieler eingeladen ist, seinen eigenen Sound zu entwickeln, mit seinen ganz eigenen musikalischen Sichtweisen, Statements und kulturellen Färbungen?

 

Samstag, 7. Juli, 22.03 – 23.00 Uhr
Jazztime: Meine erste Jazzplatte
Wie ich zur improvisierten Musik fand (3)
Von Michael Rüsenberg

Die erste Jazzplatte – nicht erst im Zeitalter von Streaming und Download ist der Begriff vieldeutig. Es konnte früher auch eine Cassette gemeint sein, wie z. B. im Falle der Pianistin Julia Hülsmann, SWR-Jazzpreisträgerin 2016. Oder wie beim amerikanischen Saxofonisten Miguel Zenon, geboren auf Puerto Rico: Seine Mutter hat ihm auf diese Weise ein Schlüsselerlebnis beschert. Tja, die Mutter. Sie kann auch, wie im Falle des Kölner Bassisten Robert Landfermann, durch den falschen Kauf etwas Richtiges tun. Und die Radioleute. Beim englischen Pianisten Elliot Galvin sowie bei der slowenischen Pianistin Kaja Draksler haben sie entscheidende Tonträger besorgt. Beim amerikanischen Gitarristen Wayne Krantz war es der Vater. Der Schweizer Schlagzeuger Lukas Niggli hingegen hat sich das Geld für seine erste Jazzplatte vom Essen abgespart.

 

Dienstag, 10. Juli, 21.03 – 22.00 Uhr
SWR2 Jazz Session: Homezone
Jazz aus Südwest – Jazzopen Stuttgart
Von Julia Neupert

Die monatliche Sendereihe „Homezone“ führt regelmäßig an die vielen verschiedenen Orte, an denen der Jazz im Südwesten zu Hause ist. Neben Konzertaufnahmen aus unserem Archiv und aktuellen Studioproduktionen gibt es immer auch einen thematischen Schwerpunkt. In dieser „Homezone“-Ausgabe geht es zu den jazzopen nach Stuttgart. Das Festival feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum.

 

Donnerstag, 12. Juli, 22.03 – 24.00 Uhr
NOWJazz: Magazin
Von Bert Noglik

Neues aus der Welt des Jazz wird im NOWJazz Magazin von SWR2 regelmäßig präsentiert. Wie immer erwarten Sie in dieser Sendung Informationen über bevorstehende Events, Rezensionen über Festivals, Buchbesprechungen und jede Menge brandneuer Alben.

 

Freitag, 13. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
NOWJazz: Update
Sonic Wilderness
Von Thomas Loewner

Diese Reihe auf dem freitäglichen NOWJazz Update Sendeplatz führt in abenteuerliche Zwischenwelten des Jazz. Ob Improv, Electronica, Klangkunst, Noise oder Rock – für die atmosphärischen Mixes gibt es nur eine Regel: Die Lust am musikalischen Abenteuer muss hörbar sein.

 

Sonntag, 15. Juli, 19.40 – 20.00 Uhr (nach dem Hörspiel)
Old Blue Eye
Frank Sinatra und Count Basie live at „The Sands”
Von Gerd Filtgen

Mit seinen lässigen, aber dennoch gefühlsbetonten Songinterpretationen wurde Frank Sinatra bereits in den 1940er Jahren wie ein Pop-Star gefeiert. Auch danach gab es nur wenige Karriere-Einschnitte, die seine Erfolge als Sänger, Filmschauspieler und Produzent schmälerten. Zu einem absoluten Höhepunkt in Frank Sinatras Karriere gerieten seine Auftritte in „The Sands“ – einem Hotel in Las Vegas – im Januar 1966. Das war sicher kein Zufall. Schon zuvor hatte ihn das Count Basie Orchester für Plattenaufnahmen begleitet und beim Album „It Might As Well Be Swing“ sorgte Quincy Jones für die Arrangements. „Sinatra At The Sands“ ist das erste offizielle Live-Album des charismatischen Sängers, das ihn gewitzt und in bestechender Form zeigt.

 

Montag, 16. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
60 Jahre NDR Jazzkonzerte
Das Pat Metheny Quartet 1978 im Rolf-Lieberman-Studio
Mit Felix Tenbaum

Seit 1958 finden regelmäßig Konzerte im Rolf-Liebermann-Studio am Hamburger Rothenbaum statt und werden für das Radio aufzeichnet. Seitdem haben rund 600 Bands und natürlich weit mehr Musiker im NDR gespielt. Manch einer von ihnen verdankt den NDR Jazzkonzerten gar den internationalen Durchbruch. Einer dieser Musiker war im März 1978 in Hamburg zu Gast. Im zarten Alter von 23 Jahren verzauberte ein Gitarrist mit seiner Band das Publikum, von dem damals nur wenige ahnten, dass er eine im Jazz kaum zu vergleichende Weltkarriere hinlegen würde. Der damalige NDR-Jazzredakteur Michael Naura hatte das Genie eines gewissen Pat Metheny erkannt und in dessen Musik „Goldnuggets“ gefunden. In der Jazzwelt kommt kein Gitarrist mehr an Metheny und seinem Spiel vorbei, bis heute spielt er atemberaubende Konzerte – oft über zweieinhalb Stunden am Stück, ohne Pause versteht sich. An seiner Seite spielten damals Lyle Mays (Klavier und Synthesizer), der Bassist Mark Egan und Danny Gottlieb (Schlagzeug).

 

Dienstag, 17. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
Das große Rauschen
Techno-Jazz mit der Münchner Jazzrausch Bigband
Mit Ulrich Habersetzer

In den letzten Jahren hat sie sich von einem Münchner Geheimtipp zu einer festen Größe mindestens in der deutschen Musiklandschaft entwickelt. Markenzeichen ist ihre einmalige Verbindung von Techno und Jazz. Die Jazzrausch Bigband ist die weltweit erste Haus-Bigband in einem Techno-Club. Regelmäßig präsentiert das Ensemble seine Programme im Club „Harry Klein“ in München. Kopf des Ganzen ist der Münchner Posaunist Roman Sladek, die meisten Kompositionen stammen vom Soundtüftler und Gitarristen Leonhard Kuhn. Beide haben in München an der Musikhochschule studiert, die Jazzrausch Bigband ist zum großen Teil mit Mitstudenten besetzt. Aber nicht nur Techno im Club, auch zum Swing tanzen spielt die Jazzrausch Bigband auf. Es gibt darüber hinaus ein Programm mit Bearbeitungen von Werken Anton Bruckners.

Die Vielseitigkeit und die enorme Power dieses Ensembles haben es zu einem vielgefragten Festival-Act gemacht. Die Jazzrausch Bigband durfte letztes Jahr im Sommer als erste deutsche Bigband im New Yorker Lincoln Center auftreten.

 

Mittwoch, 18. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
Garten der Kunststoffe
Die Klanggewächse der slowenischen Pianistin Kaja Draksler
Mit Claus Gnichwitz

Kaja Draksler ist Anfang 30 und eine der großen Entdeckungen der jungen Improvisations- Szene. Leidenschaftlich sucht sie Herausforderungen, ist Forscherin – nach Klang, Ausdruck, nach dem Eigenen. Zum Studium kam die Pianistin vor 13 Jahren in die Niederlande, heute lebt sie in Amsterdam. Dort und von dort aus entfaltet Kaja Draksler ihre inzwischen vielfältigen Aktivitäten. Die Sendung stellt die faszinierenden Projekte der Slowenin vor: von Solo-Performances bis zu ihren Aktivitäten in größeren Formationen.

 

Donnerstag, 19. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
Klanglabor Rundfukstudio
Das Sextett Spider’s Egg beim 50. SWR NEWJazz Meeting
Mit Günther Huesmann

Wie blickt die junge brasilianische Jazzszene in die Zukunft? In der Jubiläumsausgabe des SWR NEWJazz Meetings gab das Sextett Spider’s Egg um den virtuosen Gitarristen Pedro Martins kreative Antworten. Mit dem 24-jährigen Jazzmusiker aus der Bundeshauptstadt Brasilia kuratierte erstmals ein Künstler aus Lateinamerika das legendäre Klanglabor des Südwestrundfunks. Eingeladen hatte Martins zum 50. SWR NEWJazz Meeting Musikerinnen und Musiker, die aus höchst unterschiedlichen Stilrichtungen und urbanen Zentren kommen: aus Los Angeles, Sao Paulo, New York, Minas Gerais und Köln. Ergebnis: Schillernde Klang-Fusionen zwischen Jazz, Independent Pop, freiem Spiel und der Musica Popular Brasileira.

 

Freitag, 20. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
Preview: Aktuelle Jazzalben
Mit Ulf Drechsel

Die erste Vorschau auf anstehende CD-Novitäten des desjährigen ARD Radiofestivals Jazz kommen aus Berlin. Die Jazz-Szene der Hauptstadt ist vielgestaltig wie keine andere in Deutschland. Fast im Monatstakt gibt es neue Bands, neue Labels, neue Locations, neue Musik. Ein fünfundzwanzigminütiges Spotlight auf aktuellen Jazz aus Berlin gibt zumindest einen vagen Eindruck von diesem musikalischen Reichtum. Mit Musik von Flickstick, FaVo, Stefan Schultze und anderen.

 

Sonntag, 22. Juli, 19.39 – 20.00 Uhr (nach dem Hörspiel)
Geschichte eines Jazzstandards (16)
Ain’t Misbehavin‘
Von Hans-Jürgen Schaal

Fats Waller (1904-1943) war nicht nur Pianist, Sänger und Songschreiber, sondern auch ein großer Komödiant. Einer seiner schelmisch-unschuldigen Lieblingssätze lautete: „Ain’t misbehavin’“ – „ich tue nichts Unrechtes“. Aus diesem Spruch machte Andy Razaf, als es einmal ganz schnell gehen musste, einen kompletten Songtext. Die Musik des Songs schrieb Waller angeblich in 45 Minuten, inspiriert von einer Flasche Whisky. „Ain’t Misbehavin’“ entstand 1929 als Erkennungsmelodie für die afroamerikanische Bühnenrevue „Hot Chocolates“. Das Lied war so beliebt, dass es in einer Reprise mitten in der Show wiederholt wurde, wofür ein gewisser Louis Armstrong mit seiner Trompete auf die Broadway-Bühne stieg – es war Armstrongs Durchbruch in New York. Beide – Waller und Armstrong – nahmen das Stück mehrfach auf, viele Pianisten und Trompeter haben es ihnen nachgetan. Ob als schnelle Instrumentalnummer oder als ironisch-traurige Ballade: „Ain’t Misbehavin’“ eroberte auch die Big Bands, den Gypsy-Swing, selbst R’n’B, Soul und Rock’n’Roll. Kaum eine Jazzsängerin lässt sich diesen Song entgehen.

 

Montag, 23. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
Jean-Luc Ponty und das Orchester Kurt Edelhagen
Aufnahmen von 1964 aus Lippstadt von 1971 aus Köln
Mit Thomas Mau

Kurt Edelhagen hatte den gerade erst 22-jährigen Geiger eingeladen mit seinem Orchester bei einem Konzert in Lippstadt aufzutreten. Es war Jean-Luc Pontys erster Auftritt in Deutschland überhaupt. In jenem Jahr war er gerade mit den Aufnahmen zu seiner ersten eigenen Schallplatte „Jazz Long Playing“ fertig. Genau sieben Jahre später war Ponty noch einmal zu Gast beim Orchester Kurt Edelhagen. Damals führte der Geiger eine eigens für ihn in Auftrag gegebene Komposition auf: das „Concert for Violin and Orchestra“ des französischen Komponisten Michel Colombier.

 

Dienstag, 24. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
Inner Voice
Der saarländische Pianist Christian Pabst
Mit Gabi Szarvas

Er lebt in Amsterdam, hat bereits in Paris und Kopenhagen seine Zelte aufgeschlagen und konzertiert erfolgreich in New York. Die Presse feiert ihn als Klavierpoeten und lyrischen Musiker der Extraklasse. Ob solistisch, im Trio oder im Team mit Sven Ratzke. Die Karriere rollt.

Angefangen hat alles im Saarland. Dort hat ihn der Jazzvirus infiziert. Christian Pabst war Pianist in der Landesschülerbigband und im Jugend-Jazzorchester, er ist somit ein echtes saarländisches Jazzgewächs. Seine neue CD „Inner Voice“ eine ganz persönliche. Die erste nur mit Trio, und für ihn auch ein Neuanfang in neuer Besetzung – Marco Zenini am Bass und Erik Kooger an den Drums.

 

Mittwoch, 25. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
The Voice – Bobby Solo
Der Vokalist Bobby McFerrin 1983 in Bremen
Mit Harald Mönkediek

Eine schlichte Bühne. Ein Stuhl. Ein Mikrofon. Karger könnte ein Konzertrahmen kaum aussehen. Als Bobby McFerrin im Bremer Kino- und Konzertsaal Schauburg mit gespanntem Applaus begrüßt wurde, ahnten viele bereits, dass dies kein „normaler“ Konzertabend werden würde. Der US-amerikanische Ausnahmevokalist hatte erst im Jahr zuvor sein Debütalbum veröffentlicht, aufgenommen ganz konventionell mit Band. Dass er als Sänger über besondere Talente verfügt, war offenkundig. Manche dachten an den einige Jahre zuvor quasi aus dem Nichts aufgetauchten Al Jarreau. Aber diesseits herausfordernder Avantgarde ein kompletter Konzertabend nur mit Stimme? Am Ende hatte der 33jährige Bobby McFerrin ein Programm von 85 Minuten Dauer absolviert: mit Versionen von Clifford Brown- und Lennon/McCartney-Stücken, aber auch mit diversen Improvisationen – die längste währte 27 Minuten. Dem ersten Staunen und der Faszination folgte bald euphorischer Jubel. Ein unvergleichliches Konzerterlebnis, wie sie eine zeitlang prägend wurden für die Entwicklung McFerrins. Bis zu „Don’t Worry, Be Happy“ sollten noch gut 5 Jahre vergehen, in den Neunzigern unter anderem gefolgt von der Arbeit als Dirigent von Symphonieorchestern. Ausschnitte aus den Anfängen eines Vokal-Genies.

 

Donnerstag, 26. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
Work Smoothly
Die NDR Bigband & Nils Wogram bei der JazzBaltica
Mit Henry Altmann

Studioaufnahme, Alltag einer Rundfunkbigband. Mikrofonierung und Setting sind bekannt und bewährt, Musiker und Techniker versiert – und dann ist alles anders. Der Posaunist Nils Wogram hat sich mit Klanggestaltung beschäftigt, auf seinem Instrument, und nun damit, aus einer standardisierten Aufnahmesituation musikalische Standards zu entwickeln. Neue Bandaufstellung, wenige Mikrofone, keine Kopfhörer und eine entspannte akustische Atmosphäre, die Musikern und Musik zugute kommt. Dass nachträglich nicht ausgebessert werden kann, führt im besten (und diesem) Fall dazu, dass der Musik eine besondere Spannung innewohnt. „Working Smoothly“, der Album-Titel ist Programm und zeigt, dass es sich in der Musik lohnt Risiken einzugehen. Das schweißt zusammen, menschlich und musikalisch. Die gemeinsame Erfahrung im Studio brachten Big Band und Solist auch im JazzBaltica-Konzert auf und über die Bühne: Intensiver Diskurs durch alle Reihen, wie Luchse lauschend auf die Kollegen, stets das Gesamte im Ohr und im Blick.

 

Freitag, 27. Juli, 23.35 -24.00 Uhr
Preview: Aktuelle Jazzalben
Mit Harry Lachner

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals in „Preview“ die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

 

Montag, 30. Juli, 23.35 – 24.00 Uhr
The Gentleman Of Jazz
Vor 100 Jahren geboren – der Pianist Hank Jones
Mit Karsten Mützelfeldt

Als einer der profiliertesten Mittler zwischen Swing und Bebop spielte er mit unzähligen Größen des Jazz – sei es Billy Eckstine, Artie Shaw, Benny Goodman, Coleman Hawkins, Charlie Parker, Dizzy Gillespie, Cannonball Adderley, Milt Jackson und Chet Baker. Selbst mit John Coltrane saß er im Aufnahmestudio. Hank, Bruder von Elvin und Thad Jones, war musizierender Stammgast bei den Jazz at the Philharmonic-Tourneen und erwies sich während eines mehrjährigen Engagements an der Seite Ella Fitzgeralds als Inbegriff des einfühlsamen, unaufdringlichen und verlässlichen Begleiters. Ein liebenswerter Mensch, dessen Vater ein Dekan war, für den Jazz erklärtermaßen eher aus der Hölle zu kommen schien und der sich gewünscht hatte, sein Sohn möge ausschließlich geistliche Musik spielen – ein Wunsch, dem der Filius –Gott sei Dank! – nicht nachkam

August 2018

 

Mittwoch, 1. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Flamenco aus Berlin
Neue Aufnahmen des Quartetts Rasgueo aus dem rbb-Studio
Mit Ulf Drechsel

Der Flamenco ist in Andalusien beheimatet und gilt in Spanien als die traditionelle Musik des Landes schlechthin. Nikos Tsiachris ist Grieche und spielt Flamenco-Gitarre, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Dabei studierte er in seiner Heimat zunächst klassische Gitarre, ehe er zum Studium nach Spanien ging und durch seinen Lehrer mit dem Flamenco-Bazillus infiziert wurde. Inzwischen lebt Tsiachris seit rund 13 Jahren in Berlin. Als „rasgueos“ wird eine bestimmte Flamenco-Gitarren-Anschlagtechnik der rechten Hand bezeichnet. Dies wiederum führte zum Namen des Quartetts Rasgueo. Zuvor spielten Nikos Tsiachris und der Bassist Martin Lillich im Duo. Dann kam der Trompeter Martin Auer hinzu und schließlich komplettierte der aus Uruguay stammende Schlagzeuger Diego Piñera 2012 die Band. 2015 erschien das erste Album von Rasgueo: „Waterfall“. Im Sommer 2017 entstanden im rbb-Studio die Aufnahmen für das zweite Album. Im ARD Radiofestival Jazz gibt es die ersten Höreindrücke.

 

Donnerstag, 2. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Silent Light
Dominic Miller & Band bei den 41. Leipziger Jazztagen
Mit Matthias Brückner

Dominic Miller gehört seit Jahren zur Stammbesetzung der Bands von Sting. Zehn Jahre verbrachte er in seiner Geburtsstadt Buenos Aires, kam schließlich über die USA und London in die Provence, wo der heute 58-jährige Musiker lebt. Sting bemerkte mal: „Wann immer Dominic Gitarre spielt, schafft er ein ganzes Spektrum von Emotionen, eine Klangarchitektur, in der Stille und Klang gleichermaßen ihren Platz haben. Er entführt den Geist in höhere Sphären“. Erste Beachtung fand Dominic Miller Ende der 1980er-Jahre durch die Zusammenarbeit mit Phil Collins. Er schrieb das Gitarrenriff für „Another Day In Paradise“. Dann nahm er mit Sting das Album „Soul Cages“ auf – ein kongeniales Team war geboren. Sting bezeichnete ihn oft als „meine rechte und meine linke Hand“. Mittlerweile hat Dominic Miller zwölf Alben unter eigenem Namen eingespielt . Das jüngste, bei ECM erschienene „Silent Light“ stellt er mit seiner Band vor.

Freitag, 3. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Preview: Aktuelle Jazz-Alben
Mit Beatrix Gillmann

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals in „Preview“ die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

 

Samstag, 4. August, 9.05 – 10.00 Uhr
SWR2 Musikstunde: Jazz across the border
Von Günther Huesmann

Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz across the border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin: Wie verändern Musikerinnen und Musiker aus Südamerika, Afrika und Asien die improvisierte Musik von heute? Welche Antworten geben sie auf die Frage nach einer Musik, in der jeder improvisierende Spieler eingeladen ist, seinen eigenen Sound zu entwickeln, mit seinen ganz eigenen musikalischen Sichtweisen, Statements und kulturellen Färbungen?

 

Sonntag,5. August, 19.35 – 20.00 Uhr (nach dem Hörspiel)
Queens Of The Trombone
Melba Liston und Annie Whithead
Von Gerd Filtgen

Mit dem flexiblen Tonumfang einer Posaune, von dunkel grollend bis zu hellen Melodielinien im hohen Register, lassen sich die unterschiedlichsten musikalischen Stimmungsbilder verwirklichen. Im Gegensatz zu den zahlreichen männlichen Kollegen gibt es nur wenige Jazz-Posaunistinnen. Zu einer den Pionierinnen zählt die afroamerikanische Posaunistin Melba Liston (1926-1999). Obwohl sie nur eine einzige Platte unter eigenem Namen aufnahm, war sie in den Bands prominenter Musiker präsent. Die sie auch – wie der Pianist Randy Weston und der Trompeter Dizzy Gillespie -als exzellente Arrangeurin schätzten. Die rund eine Generation später geborene britische Posaunistin Annie Whitehead meistert souverän diverse musikalische Bereiche, die Modern Jazz, World Music und Pop-Exkursionen umfassen.

 

Montag, 6. August, 23.35 – 24.00 Uhr
The Man Who Never Sleeps
Das Charles Mingus Sextet im Olympischen Kulturprogramms 1972
Mit Thomas Loewner

„Meine Musik ist so reich an Facetten wie meine Gefühle oder das Leben“, hat Charles Mingus mal gesagt. „Deshalb repräsentiert jede meiner Kompositionen immer nur einen kleinen Teil meiner musikalischen Welt.“

Der amerikanische Kontrabassist war ein Bandleader von großem Format. Nicht nur physisch besaß Mingus eine beeindruckende Präsenz, er war auch ein rastloser und streitbarer Denker, der es sich und anderen nie leicht gemacht hat. In der Musik fand er ein Ventil für sein bewegtes Innenleben. Einflüsse des Hard Bop finden sich in seinen Kompositionen genauso wie aus Gospel, Blues, Third Stream, Free Jazz und klassischer Musik. Dabei verstand er seine Kompositionen immer als Denkanstöße. In seinen Bands legte Mingus viel Wert auf ein kommunikatives Klima. Beim Auftritt seines Sextetts im Rahmen der vom SWF-Jazzredakteur Joachim-Ernst Berendt kuratierten Reihe „Jazz Now“, die Teil des Kulturprogramms der Olympischen Sommerspiele 1972 in München war, konnten die Konzertbesucher die besondere Dynamik eines Mingus-Konzerts unmittelbar erleben.

 

Dienstag, 7. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Jazznews From Underground
Das Subway Jazz Orchestra aus Köln
Mit Jörg Heyd

„Subway“ – Maßgeblich zur Wiederbelebung dieses „historischen“ Clubs hat das „Subway Jazz Orchestra“ beigetragen, das vor rund fünf Jahren gegründet wurde und dort seine Heimat gefunden hat. Das „Subway Jazz Orchestra“ ist ein Zusammenschluss junger Musikerinnen und Musiker aus dem Rheinland mit dem gemeinschaftlichen Ziel, Monat für Monat ein neues Programm auf die Bühne zu bringen. Freiheit und Offenheit stehen dabei an oberster Stelle, die Kölner Big Band ist ein musikalisches Klanglabor, in dem stets an der Weiterentwicklung des zeitgenössischen Jazz getüftelt wird. Denn ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist es, nicht auf bereits vorhandene Literatur zurückzugreifen, sondern maßangefertigte Arrangements von Bandmitgliedern und Gastarrangeuren zu spielen.

 

Mittwoch, 8. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Reise ins Unbewusste
Das Duo LouLou mit Stephan Goldbach und Lisa Ströckens
Mit Johannes Kloth

Hereinspaziert in die Menagerie dieses außergewöhnlichen Duos! In ihrem Programm“Loulou & die Heerscharen der Verfluchten“ nehmen uns Lisa Stroeckens und Stephan Goldbach mit in die verruchte Welt der Lulu. Die Figur der männermordenden Kindfrau aus Alban Bergs Erotiktragödie hat die beiden Absolventen der Hochschule für Musik Saar fasziniert und inspiriert. In ihrem Bühnenprogramm, das Jazz, Lyrik und Theaterspiel vereint, präsentieren Ströckkens und Goldbach nicht nur ihre ganz eigene Interpretation von „Lulus Lied“ aus Bergs Oper, sondern spinnen den thematischen Faden rund um Liebe, Begehren und menschliche Abgründe weiter durch die Musikgeschichte.Es begegnen uns Kompositionen von Henry Purcell bis Tom Waits – in der außergewöhnlichen Verbindung von Sopranstimme und Kontrabass. Welche Instrumentierung könnte die Höhen und Tiefen des Lebens besser spiegeln?

 

Donnerstag, 9. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Bunte Klangwelt
Die Schlagzeugerin Allison Miller & Boom Tic Boom in Bremen
Mit Arne Schumacher

Der Name ihrer Band macht sofort klar, welches Instrument sie spielt: Schlagzeug natürlich. Boom! – Tic! – Boom! Bei Allison Miller wird das zum schwingenden Groove. Dabei beherrscht die Drummerin das komplette Spektrum an Dynamik, Farben und Feinheiten – stilübergreifend. Boom Tic Boom ist ihr Jazz-Sextett, prominent besetzt mit Cracks der aktuellen US-Szene. Die Stücke, die sie schreibt, entsprechen allerdings nicht den Konventionen herkömmlicher Schubladen. Abenteuerlustig mischt Miller, was die Fantasie hergibt. Da begegnen sich Bop und Funk, Folk und Free, kreuzt sie Jazz-Ideen mit alternativen Rock-Aspekten. Ihre Palette: eine Instrumentierung mit Klarinette, Klavier, Geige, Kornett, Bass und Schlagwerk. Die klingenden Namen der Mitspielerinnen und Mitspieler sprechen für sich: Ben Goldberg, Myra Melford, Charles Burnham, Kirk Knuffke und Thommy Andersson. Boom Tic Boom hatte vor Jahren als Trio begonnen. Zu dem Zeitpunkt war die Schlagzeugerin, die aus der Gegend von Washington, D.C., stammt und schon lange in New York lebt, vor allem Sidefrau. Und das nicht nur in Sachen Jazz, ihrer ursprünglichen Leidenschaft. Jahrelang spielte sie zum Beispiel in den Gruppen von Ani DiFranco und Natalie Merchant, den großartigen Singer-Songwriterinnen. Lange schon jongliert Allison Miller zwischen diesen Engagements und ihrer Karriere als Bandleaderin, die mehr und mehr Wert legt auf Komposition und Arrangement.

Freitag, 10. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Preview: Aktuelle Jazz-Alben
Mit Sarah Seidel

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals in „Preview“ die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Sonntag,12. August, 19.32 – 20.00 Uhr (nach dem Hörspiel)
I Concentrate On You!
Der Altsaxofonist Lee Konitz als Duo-Partner
Von Odilo Clausnitzer

Es gibt wohl kaum einen bedeutenden Jazzbläser, der so häufig in Duo-Besetzungen gespielt hat wie der Altsaxofonist Lee Konitz. 1967 veröffentlichte er die Platte „The Lee Konitz Duets“, für die er mit insgesamt neun verschiedenen Partnern Duette einspielte. Das Album markiert den spannenden Auftakt zu einer langen Reihe von Duo-Aufnahmen, u.a. mit Red Mitchell, Martial Solal, Frank Wunsch, Albert Mangelsdorff, Michel Petrucciani. Die Sendung stellt Highlights daraus vor.

 

Montag, 13. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Gospel n‘ Groove-Guru beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt 2017
Cory Henry und die hr-Bigband
Mit Daniella Baumeister

Schon mit 5 Jahren nannten sie ihn zuhause in Brooklyn “Master Henry“, weil er jeden Song auf der Hammond-Orgel begleiten konnte, egal in welcher Tonart. Schnell war der Wunderknabe Cory Henry ein Virtuose auf allen Tasteninstrumenten und ein Meister aller Stilistiken der Black Music. Zu größerer internationaler Bekanntheit gelangte Cory Henry durch seine Mitgliedschaft in der Ex-College-Band Snarky Puppy. Auf dem Deutschen Jazzfestival Frankfurt 2017 traf der Gospel’n’Groove-Guru von Gottes Gnaden auf ein himmlische Konstellation: Mit Gospelklassikern, arrangiert von Jim McNeely für die hr-Bigband, rockte Cory Henry die Alte Oper Frankfurt. Eine furiose Demonstration, wie man den alten großen Saurier im Instrumentenpark zum Fliegen bringt.

 

Dienstag, 14. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Soundsongs vom Neckar
Die in Tübingen lebende Vokalistin Lauren Newton
Mit Julia Neupert

Lauren Newton vermeidet die Berufsbezeichnung „Sängerin“, wenn sie über das spricht, was sie seit vielen Jahrzehnten tut: improvisieren, experimentieren, andere und auch sich selbst überraschen. „Seit ich als Vokalistin Töne produziere, ist es mir ein Bedürfnis, kreativ mit meiner Stimme zu arbeiten“. Mitte der 1970er-Jahre kam die in Oregon geborene Amerikanerin nach Deutschland, studierte an der Stuttgarter Musikhochschule und etablierte sich schnell in der europäischen Jazz- und Improvisationsszene. Newton war unter anderem Mitglied im Vienna Art Orchestra, hat in den verschiedensten Besetzungen für Bühne, Film und Hörspiel gearbeitet und immer auch eigene Projekte verwirklicht – unter anderem mit der Kontrabassistin Joëlle Léandre, der Pianistin Aki Takase oder dem Saxofonisten Urs Leimgruber.

 

Mittwoch, 15. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Freies Spiel in schwierigen Zeiten
Polnische Aktualität bei der Jazzmesse jazzahead! 2018
Mit Arne Schumacher

Ein Partnerland als besonderer Focus: Das ist für die jazzahead! inzwischen zur Tradition geworden. Wobei sich die Präsentation im Rahmen der Bremer Jazzmesse nicht auf die Jazzszene beschränkt. Rund um das international ausgerichtete Jazz-Ereignis finden zahlreiche Veranstaltungen zur Kultur des ausgewählten Landes statt. Das schließt Literatur, Tanz, Film, bildende Kunst und mehr ein. Für dieses Jahr wurde mit Polen erstmals ein osteuropäisches Land eingeladen. Die Wahl barg Brisanz, hatten die jüngsten politischen Entwicklungen in Polen zuletzt doch einigen Zündstoff für europaweite Diskussionen geliefert. Entsprechend aufmerksam wurde die Liste der vorgestellten KünstlerInnen und Bands inspiziert. Beim Galakonzert traten mit Pianist Leszek Mozdzer und Sängerin Anna Maria Jopek zwei arrivierte Stars auf, flankiert von der Gruppe des aufstrebenden Saxophonisten Maciej Obara. Die „Polish Night“, die die drei Messetage musikalisch eröffnete, war mit acht Fomationen besetzt, darunter ganz junge Acts wie Saxophonist Kuba Wiecek und die Pianistin Joanna Duda. Einhellige Meinung: das Programm, zusammengestellt von einer international besetzten Jury, bot einen attraktiven Querschnitt durch das aktuelle Jazzgeschehen des Nachbarlandes jenseits aller vorsichtig formulierten Vorbehalte.

Donnerstag, 16. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Eberswalde: Brandenburger Jazzhochburg
Jim Blacks Quartett Malamute beim Festival „Jazz in E. Nr. 24“
Mit Ulf Drechsel

Eberswalde im nord-östlichen Landkreis Barnim ist nicht nur landschaftlich schön umgeben. Eberswalde gehört auch zu den kulturellen Leuchttürmen Brandenburgs. Im Herbst findet das jährliche Filmfest „Provinziale“ statt, der Eberswalder Zoo ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Seit Juli 2007 gibt es bei freiem Eintritt an jedem (!) Samstag die Veranstaltung „Guten Morgen Eberswalde“ mit Musik, Theater, Literatur und vielem mehr im öffentlichen Stadtraum. Die bereits 566. Ausgabe fand während des diesjährigen Festivals „Jazz in E. Nr. 24“ statt. Festival-Chef und „Kulturmotor“ der Region, Udo Muszynski, hatte in diesem Jahr die vier Festivalabende im Paul-Wunderlich-Haus unter dem Thema „Break“ kuratiert. Schlagzeuger standen im Fokus: U. a. Kay Lübke, Christian Lillinger, Oliver Steidle, Max Andrzejewski und Jim Black. Der New Yorker Drummer, der inzwischen auf über 100 Alben zu hören ist, gehört seit den 1990er-Jahren zu den kreativsten Jazzmusikern der internationalen Szene. In seiner aktuellen Band Malamute spielen der isländische Saxofonist Óskar Guðjónsson, der amerikanische Bassist Chris Tordini und der österreichische Keyboarder Elias Stemeseder eine Mixtur aus Jazz, Rock und Elektronik. „Heute bewegen wir uns im freien Gelände“, sagt Jim Black. „Grenzen existieren kaum mehr.“

 

Freitag, 17. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Preview: Aktuelle Jazz-Alben
Mit Michael Rüsenberg

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals in „Preview“ die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

 

Sonntag, 19. August, ca. 21.00 – 23.00 Uhr
ARD Radiofestival.Konzert
Jazzopen Stuttgart 2018: Omer Avital Quintet
Mit Günther Huesmann

Immer mehr Jazzmusikerinnen und Jazmusiker aus Israel sind international erfolgreich. Einer, der diesen Trend als Pionier mit ausgelöst hat, ist der seit 1992 in New York lebende Kontrabassist, Oud-Spieler und Bandleader Omer Avital. Aufgewachsen ist er in einem kleinen Dorf nahe bei Tel Aviv. Seine Eltern kamen als jüdisch-arabische Immigranten nach Israel, die Mutter stammt aus dem Jemen, der Vater aus Marokko.

In Israel genoß Avital zunächst eine europäische klassische Ausbildung, wechselte dann zum Jazz, wo er jenen musikalischen Platz fand, um Kontakt zu seinen marokkanischen und jemenitischen Wurzeln aufzunehmen. „Abutbul Music“ nennt Omer seine Musik. „Abutbul“ war sein ursprünglicher Familienname, was locker übersetzt so viel heißt wie „Vater der Trommeln“.

In seinen modernen Mischungen von arabischen, nordafrikanischen und nahöstlichen Musikstilen feiert Avital tatsächlich eine besondere rhythmische Energie. Wegen seiner kraftvollen Spielweise hat man ihn den „Charles Mingus des Nahen Ostens“ genannt. Er leitet seine Bands mit vital von der Basis her dominierenden Basslinien, die viel Wert legen auf die Verführungskunst starker Melodien und den Sog der tänzerischen, tranceartigen Grooves aus Marokko, Jemen und dem Nahen Osten. „Lifting Up the Spirit“ sei sein erklärtes Ziel, sagt er. „Jazz ist ein kultureller Raum, in dem Platz für jeden Menschen ist.“

 

Montag, 20. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Stimmen aus dem Keller
40 Jahre Jazzclub Unterfahrt München
Mit Ulrich Habersetzer

Der Jazzclub „Unterfahrt“ in München zählt zu den bedeutendsten Jazz-Veranstaltungsorten Europas. Die „Unterfahrt“ ist der bayerische Dreh- und Angelpunkt des internationalen Jazz und der regionalen Szene gleichermaßen – und das seit 40 Jahren. Am Ende des Tunnels erklingt Jazz. Die Tische stehen dicht zusammen, es ist eng, heiß, konzentriert. In der Unterfahrt ist man nah dran an der Musik. Das schätzen Publikum und Musiker gleichermaßen. Seit 1998 hat der renommierte Jazzclub sein Zuhause im ehemaligen Brauereikeller in der Münchner Einsteinstraße. Gegründet wurde er aber zwanzig Jahre früher, 1978, in der Eisenbahner-Kneipe „Zur Unterfahrt“. Dort gab es zu Beginn vor allem Musik der jungen Wilden der freien Jazzszene. 1980 gründete sich der Förderkreis für Jazz und Malerei München e.V., und er wurde Trägerverein des Jazzclubs. Die Unterfahrt wurde schnell zum bedeutendsten Jazz-Ort Münchens und mit dem Umzug in die Einsteinstraße weitete sich auch die programmatische Ausrichtung. Jazz in all seinen Farben, Formen und Ausprägungen kann man hier auf höchsten Niveau erleben. Ein Portrait dieser Clubs mit Aufnahmen aus der Unterfahrt von Saxophonist Mark Turner, Gitarrist Julian Lage oder Sängerin Catherine Russell.

Dienstag, 21. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Mit tiefen Tönen hoch hinaus
Ein Portrait der Hamburger Bassistin Lisa Wulff
Mit Jessica Schlage

Lisa Wulff gehört zu den Hoffnungsträgerinnen der jungen, modernen Jazz-Generation in Deutschland. Mit ihren vielschichtigen, stimmungsvollen Kompositionen bringt die Hamburger Bassistin frischen Wind ins Genre. Neben den Veröffentlichungen mit ihrem eigenen Lisa Wulff Quartett ist die Musikerin auch auf der neu erschienenen Platte des Klarinetten-Altmeisters Rolf Kühn zu hören, war auf Tour mit Star-Posaunist Nils Landgren und mit Wolfgang Haffner, einem der bekanntesten deutschen Jazz-Schlagzeuger. Außerdem spielt sie regelmäßig als Gastmusikerin in den Reihen der NDR Bigband. Das Portrait zeigt eine junge Musikerin, die weiß, was sie künstlerisch will und offene musikalische Begegnungen auf Augenhöhe schätzt.

 

Mittwoch, 22. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Zarte Klänge und profunde Tiefe
Die Barockgeigerin Maya Homburger und der Bassist Barry Guy als langjähriges Duo
Mit Nina Polaschegg

Der Kontrabassist Barry Guy zählt zu den britischen Pionieren des Free Jazz. Seine zweite musikalische Heimat ist die Alte Musik. Über die Jahrzehnte hinweg hat er in verschiedenen Ensembles für Alte Musik wie der Academy of Ancient Music oder der Academy of St Martins in the Fields Kontrabass gespielt. Seit vielen Jahren arbeitet er auch regelmäßig mit seiner Frau, der Barockgeigerin Maya Homburger zusammen. Immer wieder kombinieren die beiden in ihren Programmen Barockmusik mit eigenen freien Improvisationen. Oder aber sie interpretieren Werken aus der Feder des Bassisten. Barocke Klänge und Zeitgenossenschaft. Kontraste und Verwandtschaften über die Jahrhunderte hinweg: Das ist das Thema dieser Sendung mit den beiden Saitenspezialisten.

 

Donnertag, 23. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Liebe auf den ersten Ton
Das Luxemburger Reis-Demuth-Wiltgen-Trio & Joshua Redman in Neunkirchen
Mit Gabi Szarvas

Sie kennen sich schon seit dem Gymnasium, die drei Luxemburger Musiker Michel Reis, Marc Demuth und Paul Wiltgen. Schon damals, vor 20 Jahren, haben sie als Jazztrio bestens harmoniert. Nach der Schulzeit ging jeder erst mal seine eigenen Wege, bis nach New York und Boston. Heute sind sie, um jede Menge Erfahrungen und Begegnungen mit inspirierenden Musikern reicher, wieder im Trio vereint, und bespielen die Jazzszene von Japan bis in die Region. Immer wieder auch mit Gastmusikern, wie aktuell im Frühjahr mit dem Saxofonisten und Weltstar Joshua Redman. Die Tour führte das junge, aufregende Trio mit Faible für groove-orientierten Kammerjazz zusammen mit dem facettenreichen, immer wieder überraschend innovativen und virtuosen Amerikaner, von Budapest bis Mailand. Und auch nach Neunkirchen, in die Neue Gebläsehalle.

 

Freitag, 24. August, 23.30 – 24.00 Uhr
Preview: Aktuelle Jazz-Alben
Mit Harald Mönkedieck

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals in „Preview“ die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

 

Sonntag, 26. August, 19.22 – 20.00 Uhr (nach dem Hörspiel)
Geschichte eines Jazzstandards (17)
Round Midnight
Von Hans-Jürgen Schaal

Noch bevor Thelonious Monk (1917-1982) für seine schräg-eingängigen Melodien bekannt wurde, schrieb er die harmonisch komplexe Ballade „Round Midnight“. Der Trompeter Cootie Williams machte 1944 die erste Aufnahme davon. Monks eigene Ur-Version folgte drei Jahre später – eine unheimliche, dunkle Beschwörung. Der Trompeter Miles Davis, der auch andere Monk-Stücke populär gemacht hat (z.B. „Well You Needn’t“, „Straight No Chaser“), erlebte mit seiner Interpretation von „Round Midnight“ 1955 in Newport seinen großen Durchbruch. Weil Monks Sound-Architektur viele Avantgardisten anregte, fand das Stück sogar in den Free Jazz Eingang. „Round Midnight“ dürfte überhaupt die meistgespielte Modern-Jazz-Ballade sein und inspirierte auch den gleichnamigen Spielfilm mit Dexter Gordon (1986). Die Großstadt-Melancholie von „Round Midnight“ hat sich bis heute kein bisschen verbraucht.

 

Montag, 27. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Entdecker, Erneuerer, Wegbereiter
Das Gary Burton Quartet 1968 bei den Berliner Jazztagen
Mit Ulf Drechsel

Unter dem Titel „New Vibe Man In Town“ sorgte Gary Burton bereits 1961 – als 18-Jähriger – für Verblüffung und Begeisterung, denn er stellte das Vibrafon in einen neuen Jazz-Kontext. 1967 formierte er mit Steve Swallow (Elektrobass), Roy Haynes (Schlagzeug) und Larry Coryell (Gitarre) ein Quartett, das zum Vorboten des Jazz Rock wurde. Vor allem entdeckte und förderte Burton in den folgenden Jahrzehnten immer wieder – auch als Dozent am Bostoner Berklee College of Music – junge Gitarristen, die den Sound seiner Bands maßgeblich mitprägten: Mick Goodrick, Pat Metheny, Wolfgang Muthspiel oder Kurt Rosenwinkel. Im Quartett, mit dem Gary Burton 1968 bei den Berliner Jazztagen auftrat, spielte neben Swallow und Haynes der 1940 geborene Gitarrist Jerry Hahn.

 

Dienstag, 28. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Dienst-Jubiläum- 40 Jahre auf der Bühne
Der Frankfurter Gitarrist Michael Sagmeister
Mit Daniella Baumeister

Um ein international anerkananter Gitarrist zu werden, übte er schon als Jugendlicher bis zu zehn Stunden am Tag. Während die anderen Jungs Fußball spielten, entschied er sich für eine Karriere als Profi-Musiker. Seit 40 Jahren steht Michael Sagmeister auf der Bühne: Solo oder in den unterschiedlichsten Band-Konstellationen, mitunter auch zusammen mit einem seiner Helden (wie schon etwa mit Pat Martino oder Larry Coryell), im Moment wieder viel mit seinem Langzeit-Trio, das schon 30 Jahre zusammenhält. Sagmeister spielt mit elektrischer oder akustischer Gitarre, in kleinen Clubs und größeren Hallen, und er freut sich, dass er hierzulande einer der Jazzmusiker ist, die wirklich gut von ihrer Kunst leben können. Unprätentiös und ehrlich fällt die Bilanz seines „Dienst-Jubiläums“ aus: „Gitarre, das ist lebenslänglich“, sagt der Frankfurter Gitarrist, „du hörst nie auf zu lernen und zu spielen. Außerdem sitzt es sich mit Gitarre so viel bequemer als ohne.“

Mittwoch, 29. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Die Leichtfüßigen
Bossa Nova, Samba und luftige Harmonien
Mit Beatrix Gillmann

Ende der 1950er Jahre war’s. Ein neuer Stil aus Samba und Cool Jazz, die Bossa Nova, eroberte von Brasilien aus die ganze Welt. Und mit diesem Song begann es: mit „Chega de Saudade“ (Schluss mit der Sehnsucht), auch bekannt als „No More Blues“. Geschrieben hat ihn das Komponisten- und Autoren-Duo Antônio Carlos Jobim und Vinicius de Moraes. Der Gitarrist, Chansonnier, Komponist und Schauspieler Henri Salvador hatte neben vielen anderen auch diesen neuen Musikstil in seinem Repertoire, das ihm im Jahr 2000 noch mit über achtzig zu einem international bewunderten Comeback verhalf. Und auch heute zollt man dem großen brasilianischen Interpreten, Gitarristen und Komponisten Antônio Carlos Jobim und seinen luftigen Klängen Tribut, etwa, wenn die 1984 geborene Sängerin Carminho die Melancholie des Fado mit der Leichtigkeit der Bossa Nova verknüpft.

 

Donnerstag, 30. August, 23.35 – 24.00 Uhrr
Ein bekannter Unbekannter
Alan Pasqua im Trio und mit der WDR Big Band beim WDR 3 Jazzfest Gütersloh
Mit Karsten Mützelfeldt

The Temptations, Henri Mancini, Carlos Santana, Bob Dylan, Jerry Goldsmith, Rod Stewart, Cher, Kenny Rogers, Ry Cooder, Elton John, Bob Seger – nur ein verschwindend kleiner Auszug aus seiner Liste musikalischer Dienstleistungen. Vielseitigkeit, Präzision, Einfühlungsvermögen – unabdingbare Voraussetzungen in diesem Bereich des Musikgeschäfts. Doch Alan Pasqua zeichnet darüber hinaus das aus, was von den Individualkünstlern des Jazz erwartet wird: die „eigene Handschrift“. Die zeigte sich bei zwei Konzerten Anfang des Jahres in Gütersloh: Der selten in Europa zu erlebende Pianist präsentierte zunächst sein Trio, anschließend trat er mit der WDR Big Band unter der Leitung von Vince Mendoza auf – hier wie dort dabei: sein musikalischer Langzeitpartner Schlagzeuger Peter Erskine.

 

Freitag, 31. August, 23.35 – 24.00 Uhr
Preview: Aktuelle Jazz-Alben
Mit Claus Gnichwitz

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals in „Preview“ die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Fast alle Jazz-Sendungen von SWR2 können als Audio on Demand im Internet 7 Tage online nachgehört werden. Auf www.swr2.de/jazz finden sich auch Playlists und und weitere Informationen zum Programm.

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