Review: Nicola L. Hein & Paul Lytton: Nahezu nicht

CS 326 CD Creative Sources Recordings

Geräuschkollagen kennzeichnen die musikalischen Improvisationen des Duos mit den Gitarristen Nicola L. Hein und dem Schlagzeuger Paul Lytton auf der CD „Nahezu nicht“. Der Titel ist in diesem Fall zugleich Programm, denn die beiden Künstler schaffen Assoziationen und Imaginationen praktisch aus dem Nichts.

Paul Lytton mit Table Drums und Elektronik, sowie Nicola Hein mit der Gitarre, die in Verbindung mit Objects wie Hölzern und Metallstäben ihre eigentlich melodische Funktion verfremdet, ja fast verleugnet, sprengen die Grenzen, die ihnen ihre Instrumente setzen. Auf der CD sind neben, Geräuschen, Gluckern und Kratzen, neben Glockenklängen und Rasseln auch reine Sinustöne zu hören. Motorische Sounds und  Pulse prägen das rhythmische Grundgeflecht, auf dem die beiden Künstler agieren. Das Geräusch wird als Tonqualität verstanden, sagt Nicola Hein. In der Improvisation ersetzen Klänge die traditionellen Akkorde. Tempowechsel  und Sounds bauen Spannungsbögen. solche Soundexperimente verlangen nach offenen Ohren und der Bereitschaft, sich den Klängen hinzugeben.

Nicola Hein und Paul Lytton sind Mitglieder des Kölner Kollektivs „Impakt“, das sich der freien Improvisation verschrieben hat. Die Musiker eint, dass sie die Möglichkeiten, die ihnen ihr Material bietet, ausloten. Die Grenzen instrumentaler Klangerzeugung werden gesprengt, die Instrumente selbst durch allerlei Objekte zur Geräuschproduktion ergänzt. Da erscheint es konsequent, dass die Stücke keine Titel tragen, sondern von I bis VI durchnummeriert werden. Mit dem Blick darauf ist die CD der beiden Musiker zu hören und das was Hein und Lytton an spontanen Interaktionen und komplexen Kombinationen kreieren.

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