Review: Ekkehard Jost – Some Other Tapes

Fish Music FM 009/010 CD (Vertrieb: JazzHausMusik Köln)

Hirn, Herz und Humor verbindet der 1938 in Breslau geborene Musikprofessor Ekkehard Jost in seiner Jazz-Praxis: der multiple tieftönige Saxophonist und Klarinettist legt nun in seinem Doppelalbum „Some Other Tapes“ bisher meist unveröffentlichte Aufnahmen von 1987 bis 1997 vor.

Jost präsentiert sich dabei mit festen Formationen (Amman Boutz, Chromatic Alarm) und ad-hoc-Ensembles sowohl szenisch-neutönerisch (beispielsweise mit dem slowenisch-französischen Posaunisten Vinko Globakar) als auch traditionsgebunden („Nun ruhen alle Wälder“, „Lover Man“ und „Bella Ciao“). Die meisten Titel entstanden in Gießen – im eigenen Studio, im Musikwissenschaftlichen Institut oder in Clubs. Aber auch in Italien und der damaligen DDR wurden interessante Mitschnitte gefertigt.

Verbunden mit disziplinierten bis eruptiven Improvisationen ergibt dies auf zwei CDs eine kurzweilige Dokumentation. Man hört allenthalben, dass der renommierte Theoretiker beim musikalischen Handwerk viel Spaß hat. Informativ ist das Beiheft, in dem Ekkehard Jost prägnante Angaben über die Genese der einzelnen Stücke macht. Als prominente Gast-Stars sind vor allem Schlagwerker Baby Sommer und Saxophonist Peter Brötzmann zu nennen. Verlegt hat Jost seine tönende Dokumentation im eigenen Label „Fish Music“, die Kölner „JazzHausMusik“ fungiert als Distributor.

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