PLOT – Wehle – Lucaciu – Scholz / Wiesbaden 160311 (Fotos Schindelbeck)


Coverversionen scheinen derzeit wieder einmal besonders im Jazz-Trend zu liegen. Musiker wie Bill Frisell machen das fast schon exzessiv vor und in Deutschland hört man Musik aus der Rock- und Pop-Geschichte unter anderem vom Tobi Hofmann Trio, der Band Absolutely Sweet Marie, die sich ganz aktuell schon auf der zweiten CD mit Songs von Bob Dylan befasst und eben auch von PLOT, dem Trio mit Sebastian Wehle (sx), Robert Lucaciu (b) und Philipp Scholz. Die junge Leipziger Band trat bei „Ruder 22“, der Jazzreihe des Jazzarchitekten im Rudersport in Wiesbaden auf.

Das Trio widmete sich vor allem dem Werk der Beatles, eine Auseinandersetzung mit der Musik seiner Eltern, wie Sebastian Wehle mit deutlichem Augenzwinkern verkündete. Und das machen sie gut, obwohl Beatles-Songs zu verjazzen kein einfaches Unterfangen ist – zumindest für die Ohren derjenigen, die die Songs der „Fab Four“ im Original noch im Ohr haben.

PLOT meistern das mit Bravour vor allem dann, wenn sie sich sich rasch von den Themen lösen und sich ganz auf ihre brillanten improvisatorischen Fähigkeiten konzentrieren. Nicht umsonst haben sie ihre aktuelle CD „Tightrope“ genannt – das Drahtseil des Themas gibt den Weg vor auf dem die drei Musiker nicht vorsichtig tastend ihren Weg suchen: sie tänzeln fröhlich darüber, schlagen Kapriolen, hangeln sich an den Händen über den Abgrund. Musikalische Risiken werden nicht gescheut sondern gesucht und das Resultat ist erfrischender Jazz mit Respekt vor den Originalen und der unverwechselbaren Handschrift von Plot.

PLOT
Label Whyplayjazz

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