Der amerikanische Jazz-Pianist Cecil Taylor ist am 5. April 2018 im Alter von 89 Jahren gestorben. Taylor galt als eine der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten des freien Jazz. Seit Mitte der 1950er Jahre machte er mit seinem von einem freien Geist geprägten Spiel auf sich aufmerksam, damals mit dem Sopransaxophonisten Steve Lacy und dem (am 16. März dieses Jahres verstorbenen) Bassisten Buell Neidlinger.
Im Laufe seiner Karriere spielte er mit unzähligen Protagonisten der avantgardistischen und freien Jazzszene seiner Zeit, unter anderen mit John Coltrane, Archie Shepp, Anthony Braxton, William Parker, Evan Parker, …
Über Jahrzehnte arbeitete er mit dem Saxophonisten Jimmy Lyons zusammen, zudem war er als Solist seit den 1970er Jahren zu hören. Bei seinen Soloauftritten konnte man ihn auch als Rezitator seiner eigenen Gedichte erleben.
Neben seinem abenteuerlustigen Sinn für komplexe rhythmische Strukturen und einem anarchischen Umgang mit starren musikalischen Regeln war charakteristisch für sein Spiel der volle Körpereinsatz, gelegentlich wirkte er wie ein Tier am Klavier. Sein Interesse für Tanz war auch in den großen Sprüngen beim Spiel auf der Tastatur nachzuvollziehen. Er sagte einmal „Ich suche auf dem Klavier die Sprünge eines Tänzers im Raum darzustellen“.
| Hans Kumpf über Cecil Taylors Auftritt bei den Donaueschinger Musiktagen 2004 (Jazzpages-Archiv)
Sie sehen oben nur ein Vorschaubild. Nur beim Abspielen des Videos werden Daten gemäß der Informationen in der Datenschutzerklärung an Google übermittelt.