Die 54. Ausgabe des Moers Festivals steht bevor – und rückt unter dem Leitmotiv „Stille“ eine Vielzahl musikalischer Positionen in den Fokus, die weit über klassische Genregrenzen hinausreichen. Mit rund 250 Musikern aus 20 Ländern, drei neuen Auftragskompositionen und einer spannenden Kooperation mit dem Huddersfield Contemporary Music Festival setzt das Pfingstfestival auch 2025 auf künstlerische Vielfalt und internationale Zusammenarbeit.
Im Zentrum steht wie gewohnt ein weit gefasstes Verständnis von Jazz, Improvisation und Avantgarde, das sich in genreübergreifenden Projekten mit Einflüssen aus elektronischer Musik, Alter Musik und zeitgenössischer Komposition spiegelt. Zu den diesjährigen Schwerpunkten gehören unter anderem ein Länderfokus auf China sowie die Fortsetzung der Afrika-Reihe – diesmal mit einem Blick auf Ruanda. Neben den Hauptkonzerten bietet das Festival auch Formate wie moersify, discussions und composer kids, die Raum für Austausch, Reflexion und Nachwuchsförderung schaffen.
Die 54. Ausgabe des Moers Festivals findet über Pfingsten 2025 statt und steht unter dem Motto „Stille“. Das traditionsreiche Festival bleibt auch in diesem Jahr seinem Anspruch treu, musikalische Experimente, internationale Kooperationen und gesellschaftliche Fragestellungen in einem gemeinsamen Rahmen zu präsentieren. Mit rund 250 Musikerinnen und Musikern aus 20 Ländern bietet das Festival ein vielseitiges Programm mit Jazz, improvisierter Musik, elektroakustischen Projekten, Alter Musik, Neuer Musik und Genregrenzen überschreitenden Arbeiten.

Das Line-up umfasst sowohl etablierte Namen als auch neue Entdeckungen: Auf dem Programm stehen unter anderem Vijay Iyer & Wadada Leo Smith, Caspar Brötzmann Massaker, Maya Dunietz, Led Bib, Angelica Sanchez, Hayden Chisholm’s Kinetic Chain, Nduduzo Makhathini & Omagugu mit ihrem Projekt Zulu Love Songs, das Bundesjazzorchester, William Nortlich-Redmond mit The Temple of Electryne, Ellen Arkbro presents Nightclouds, Marco Fusinato, Spinifex Maxximus, Kalia Vandever, random expectation, Mamer, Ghost Dogs, Holy Scum, URWEREKA, The Sleep of Reason Produces Monsters und viele weitere. Man darf davon ausgehen, dass der diesjährige Artist in Residence, der Trompeter Bart Maris, wie üblich intensiv ins Festivalgeschehen eingreifen wird.
Das Festival präsentiert auch mehrere Uraufführungen, darunter drei neue Auftragskompositionen: Sei still!, Chronograffiti von Koshiro Hino, sowie The Immortal Mountain von Ying Yang Hexa Cosmos. Einen weiteren besonderen Programmpunkt bildet das Musiktheaterprojekt Der Kasper schlägt die Fliegen tot – eine Kooperation der australischen Snuff Puppets mit der Regisseurin Stefanie Oberhoff, das einen 16 Meter hohen Kasper in Szene setzt und dabei Themen wie Widerstand, Vielfalt und Überleben aufgreift.

Die 2025 erstmals realisierte Kooperation mit dem Huddersfield Contemporary Music Festival führt unter dem Titel X perimental N counters zu gemeinsamen Konzertformaten in Moers und Huddersfield. Im Verlauf des Jahres wird jede Seite Teile des Programms beim Partnerfestival gestalten. Erste Konzerte dieser Reihe finden zu Pfingsten in Moers statt.
2025 wird das Festivalgelände neu strukturiert: Die Festivalhalle wird erneut zum Zentrum des Geschehens. Vor der Halle entsteht ein frei zugängliches Festivaldorf mit Marktständen, Kunstaktionen und musikalischen Angeboten. Auf dem benachbarten Gelände des Freibads wird es eine Open-Air-Bühne sowie die beliebte Workshop-Wiese „Wo die wilden Kinder wohnen“ geben. Insgesamt im Vergleich zu den Vorjahren eine Verdichtung der Veranstaltung mit kürzeren Wegen.

Ein neues Preismodell ermöglicht eine flexiblere Teilnahme: Besucher können den Preis aus fünf Stufen selbst wählen – zwischen 40 und 300 Euro. Alle Tickets gelten für vier Tage inklusive Camping. Wer das Festival mit dem sogenannten „Ticket für stille Helden“ (300 Euro) unterstützt, erhält zusätzliche Leistungen wie garantierten Sitzplatz in der Halle, Zugang zu einem exklusiven Konzert, Backstage-Verpflegung und das offizielle Festivalshirt. Informationen zu Stellplätzen für Camper und Wohnmobile werden zeitnah veröffentlicht.
Neben dem musikalischen Programm und zahlreichen Gesprächsformaten wird in diesem Jahr auch ein außergewöhnliches Kunstprojekt umgesetzt: „Der Kasper schlägt die Fliegen tot“ – eine Produktion der australischen Gruppe Snuff Puppets in Zusammenarbeit mit Stefanie Oberhoff – bringt eine überlebensgroße Figur ins Spiel. Der 16 Meter hohe Kasper wird auf dem Gelände des Festivalmarkts zu sehen sein und mit symbolischer Wucht einen musikalischen Totentanz inszenieren, der sich mit Themen wie Widerstand, Diversität und gesellschaftlicher Reibung auseinandersetzt.
Auch die Gesprächsreihe „discussions“ wird weitergeführt. In verschiedenen Runden werden Perspektiven auf das Festivalthema „Stille“ eröffnet – unter anderem durch Beiträge aus Musik, Wissenschaft und Gesellschaft.
Das Moers Festival bleibt damit auch 2025 ein Ort des Experiments, der internationalen Begegnung und der künstlerischen Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen – ohne Pathos, aber mit klarem Profil.