Joe Viera, geboren am 4. September 1932 als Josef Viera in München, ist am 7. April 2024 im Alter von 91 Jahren verstorben. Er war ein renommierter deutscher Jazzsaxophonist und -pädagoge, dessen Wirken die Jazzlandschaft in Deutschland maßgeblich beeinflusst hat.
Nach einem Studium der Physik an der Technischen Universität München widmete sich Viera seiner musikalischen Leidenschaft. Als Musiker, Arrangeur, Lehrer und Autor prägte er die Szene über Jahrzehnte. Seine Karriere begann mit dem Sopran- und Altsaxophon, später wechselte er zum Tenorsaxophon.
Viera gründete verschiedene Ensembles und arbeitete mit namhaften Musikern zusammen. Er gab sein Wissen in Seminaren, Workshops und Vorträgen weiter, sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern. Seine Lehrtätigkeit erstreckte sich über mehrere renommierte Universitäten. Als Mitbegründer der Internationalen Jazz-Föderation und der Union Deutscher Jazzmusiker sowie als künstlerischer Leiter der Internationalen Jazzwoche Burghausen prägte er die Jazzszene nachhaltig.
Im Jahr 1993 gründete er die Lehrer Big Band Bayern (LBB Bayern), deren musikalischer Leiter er bis Ende 2000 war. Seine Verdienste wurden vielfach gewürdigt, unter anderem mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1996 und dem Bayerischen Verdienstorden im Jahr 2021.
| Ein ausführlicher und kenntnisreicher Nachruf auf Joe Viera von Roland Spiegel beim BR
Photos: Hans Kumpf