Sehr nahe kam die Band „Heliocentric Counterblast“ dem Inspirator Sun Ra bei der Zugabe: Gershwins »S’Wonderful« kam so locker und swingend daher, wie man es vom Arkestra gewohnt ist. Die achtköpfige Band um die anmutige Saxophonistin Katrin Lemke wusste auch sonst mit Originalkompositionen von Sun Ra und mit einigen, im Geiste des Meisters komponierten Werken das Heidelberger Publikum beim Jazzclub im DAI zu fesseln.
Als etwas befangener Zuhörer mit der Erfahrung von Konzerten noch mit dem Meister selbst und mit dem Arkestra unter Marshall Allen danach, vermisste ich im Vergleich den etwas anarchischeren Ansatz, die traumwandlerische Freiheit und Lässigkeit im Umgang mit dem tausendmal gespielten Material. „HeliocentricCounterblast“ könnte zur Erlangung dieses letzten Quentchens Lockerheit vielleicht zwei, drei Wochen mit dem Arkestra in Klausur gehen, quasi ein Praktikum absolvieren – oder einfach ein paar Jahre touren…
Jedes Konzert auf dem Weg sei empfohlen – die Band macht Spaß. Am 12. Mail erscheint die CD der Band bei Enja Yellowbird, bei Konzerten wird das Werk allerdings schon feilgeboten.