LUDWIGSBURG. Volljährig ist das Landesjugendjazzorchester Baden-Württemberg bereits, und als eigenes Geschenk zum runden 20. Geburtstag im nächsten Jahr wurde eine CD auserkoren. Dazu weilten die swingenden Talente erneut in den Ludwigsburger „Bauer Studios“: ein Wochenende lang hartes Arbeiten in der Markgröninger Straße 46 – eine Adresse, die weltweit einen klingenden Namen genießt.
Die von Professor Bernd Konrad betreute Big Band blickt auf ausgedehnte Tourneen durch Asien und Afrika zurück. Das das Höchstalter der Musiker bei 25 Jahren liegt, erweist sich eine ständige Rotation der Instrumentalisten als unausweichlich. Junge Kräfte rücken nach und müssen geschult werden. Anfang November fand in der Musikalischen Bildungsstätte Schloss Weikersheim eine intensive Probenwoche statt, bei einer Fachmesse auf dem Killesberg in Stuttgart durfte sich das Großensemble anschließend „live“ bewähren.
Vor den Mikrofon in den „Bauer Studios“ musste naturgemäß mit allerhöchster Präzision vorgegangen werden. Kleine Patzer verflüchtigten sich ins digitale Nirwana mittels einer kurzen Neuaufnahme oder bei der sensiblen technischen Nachbearbeitung. Erstmals beteiligte sich eine Gesangssolistin bei einer Plattenaufnahme: die volltönende Anika Neipp verhaspelte sich gerade bei einem Refrain der Ballade „God Bless The Child“ mit „Blod Bless“. Kein Problem – der Fehler wurde von dem gewieften Toningenieur Thomas Schmidt alsbald bereinigt. Die aus Trossingen stammende Vokalistin brillierte auch bei dem Duke-Ellington-Standard „It Don’t Mean A Thing If It Ain’t Got That Swing“, welches von dem Arrangeur Matt Harris gewitzt in einen Latino-Stil transformiert wurde. Und die Schwarzwaldstadt mit dem Harmonika-Hort und der Musikakademie stellt übrigens derzeit in der Elite-Big-Band des Südweststaats die meisten Mitwirkenden. Es sind dies noch der Trompeter Volker Ehrlich, die Posaunisten Tobias Rägle und Jakob Janotta sowie der Bassist Andreas Reif. Wirklich eine „band in the band“…