SWR2 – Jazz-Programm Juli 2022

Emil Mangelsdorff - Photo: Frank Schindelbeck
Am 25.7. – Erinnerungen an Emil Mangelsdorff

Samstag 02.07. 09:05 – 10:00 UHR
SWR2 Musikstunde
Jazz across the border

Von Günther Huesmann

Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz across the border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.

Samstag 02.07. 22:03 – 23:00 UHR
SWR2 Jazztime
Die Jones-Brüder – Aufnahmen von Hank, Thad und Elvin Jones
Von Hans-Jürgen Schaal

Der Begriff „Jones“ ist nicht selten in der Jazzwelt. Drei wichtige Jazzmusiker dieses Namens waren tatsächlich leibliche Brüder: der Pianist Hank Jones (1918 – 2010), der Trompeter Thad Jones (1923 – 1986) und der Schlagzeuger Elvin Jones (1927 – 2004) – und alle drei hinterließen bleibende Spuren in der Jazzgeschichte. Hank war einer der führenden Pianisten im Hard Bop und Cool Jazz, während Thad als Trompeter und Arrangeur die Big Band-Welt prägen sollte und Elvin in den 1960er-Jahren zum Inbegriff der rhythmischen Befreiung wurde.

Sonntag 03.07. 19:31 – 20:00 UHR
SWR2 Jazz
Peaceful Sounds – Der amerikanische Pianist Gerald Clayton
Von Thomas Loewner

„Bells On Sand“, das aktuelle Album des New Yorker Pianisten Gerald Clayton, ist eine Reflektion über Gelassenheit im Bewusstsein davon, wie die Zeit verrinnt. Clayton hat dafür Musik komponiert, die Ruhe und Leichtigkeit ausstrahlt, die sich vor der Jazzgeschichte verneigt und zugleich mit beiden Füßen in der Gegenwart steht. Mit legendären Gästen wie dem Tenorsaxofonisten Charles Lloyd und Claytons Vater, dem Kontrabassisten John Clayton, auf der einen Seite und der jungen portugiesischen Sängerin Maro auf der anderen Seite schlägt Gerald Clayton zugleich eine Brücke zwischen verschiedenen Jazz-Generationen.

Montag 05.07. 20:05 – 21:00 UHR
SWR2 Jazz Session
Jazz On Cinema – Rare musikalische Fundstücke
Von Gerd Filtgen

Um auf andere Gedanken zu kommen, gehört ein Kinobesuch zu den probaten Mitteln. Je nach Stimmung kann man dort – angefangen beim Liebesfilm oder einer Komödie bis hin zum Thriller – immer etwas für sich finden. Manchmal tauchen in den Soundtracks überraschend auch Jazz-Stücke aus fast jedem stilistischen Bereich auf. Einige davon können Sie in dieser Sendung hören. Beispielsweise Chet Bakers lyrische Trompetenlinien in italienischen Filmen, oder das Modern Jazz Quartet in „No Sun In Venice“. Letzteres reflektiert die in der Lagunenstadt spielende Handlung in atmosphärischen Bildern.

Mittwoch 06.07. 21:05 – 22:00 UHR
SWR2 NOWJazz Session
Lyrisch und groovy – Die Ben Wendel Group beim Enjoy Jazz Festival 2021 in Ludwigshafen
Von Thomas Loewner

Der kanadische Saxofonist Ben Wendel hat sich international einen Namen als Gründungsmitglied der Band Kneebody gemacht, die virtuos zwischen Fusion, Post-Rock und Hip-Hop pendelt. Daneben leitet Wendel seit Jahren aber auch eigene Bands. Beim Enjoy Jazz Festival 2021 präsentierte er sein aktuelles, prominent besetztes Sextett. Ben Wendels Auftritt in Ludwigshafen bestätigt einmal mehr, was für ein begnadeter Eklektiker er ist, ein Saxofon-Gigant mit eigener Handschrift.

Montag, 11.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Der polnische Trompeter Tomasz Stanko wäre am 11. Juli 80
Von Sarah Seidel

Tomasz Stanko eroberte ab den 1960er Jahren die Jazz-Szene Europas. Ein Experimentator, der im Zusammenspiel mit seinen Landsleuten dem Drang nach Freiheit Kraft gab. Stankos Zusammenspiel mit Krzysztof Komeda ist legendär. Der Trompeter interpretierte seine Filmmusiken immer wieder neu. Mit der eigenen Musik, seinen Alben und Formationen wurde er selbst zur Legende und zum Förderer der Jungen. Eine seiner Entdeckungen war der Pianist Marcin Wasilewski. In Stankos Ton traf das kalte Metall der Trompete die tiefsten aller Gefühle: von romantischer Zärtlichkeit bis hin zum schauerlichen Schrei.


Dienstag, 12.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Brückenbauerin zwischen den Welten – Die ukrainische Sängerin und Komponistin Tamara Lukasheva
Von Manuela Krause

Die vielseitige und in diversen Projekten engagierte Künstlerin aus Odessa gilt als Brückenbauerin zwischen den Kulturen. Sie verbindet auf einzigartige Weise ihre osteuropäische musikalische Prägung mit dynamischer Improvisation. “’Zuhause, das ist das gegenwärtige Leben zwischen den Sockeln, das Hängen in der Luft”, sagte Lukasheva 2019 in Bezug auf ihr gefeiertes Debüt Homebridge, ein Titel, der in diesen Tagen eine andere Bedeutung bekommen hat.

Mittwoch, 13.07, 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Vor 60 Jahren: „Takin´ off“, das Debütalbum von Herbie Hancock
Von Michael Rüsenberg

Dem Pianisten Hancock gelingt ein ungewöhnlicher Deal mit dem berühmten Plattenlabel Blue Note. Dessen legendärer Chef Alfred Lion diktiert ihm eine Star-Besetzung, darunter Dexter Gordon, Tenorsaxofon, und Freddie Hubbard, Trompete. Vorher aber hat der Debütant das Repertoire durchgesetzt: Nicht zwei Originals, zwei Standards, einen Blues wie zu LP-Zeiten üblich, sondern – 6 Originals. Noch dazu alle im eigenen Verlag! Allein „Watermelon Man“ garantiert ihm jahrelang die Miete.

Donnerstag, 14.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Farben, die von innen kommen
Von Roland Spiegel

Leise, oft sogar zarte Musik von ganz hoher Intensität. Töne, die unmittelbar eine fesselnde Stimmung entstehen lassen. Die bei aller Zartheit nie auch in Zeiten äußerst angespannter Weltlage keine Sekunde lang harmlos wirken. Das sind die Töne des Duos „Inside Colours“ der aus England stammenden Pianistin Julie Sassoon und des deutschen Saxophonisten Lothar Ohlmeier. Das Duo spielt Kompositionen von Julie Sassoon: Stücke, die auf feine, bedachtsame Art etwas drängend Existentielles haben, was schon ihre Titel wie „To Be“ und „Cloud“ verraten. Julie Sassoon, deren Vorfahren einst vor dem Holocaust aus Deutschland nach England flohen, lebt seit langem in Berlin. Im Duo mit Lothar Ohlmeier war sie bei einem bewegenden Konzert im Regensburger Kulturcafé Degginger zu erleben – beim „Jazzfest 40 – intim“, mit dem das Bayerische Jazzweekend Regensburg im Frühjahr 2022 einen leisen Nachtrag zum 40-jährigen Bestehen im Corona-Jahr 2021 feierte.

Freitag, 15.07. 23:30 – 24:00 Uhr

ARD Radiofestival. Jazz
aktuelle Aufnahmen/CDs
Von Harald Mönkedieck

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autoren des ARD-Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.

Sonntag, 17.07. 19:39 – 20:00 UHR
SWR2 Jazz
Warmer Sound – Die Kunst des Trompeters Johnny Coles
Von Gerd Filtgen

Bevor Johnny Coles in den 1950er-Jahre in der Modern Jazz Szene auftauchte, hatte der Trompeter reichlich Erfahrung in bekannten Rhythm & Blues-Bands gesammelt. In diesem musikalischen Umfeld erlangte er die Fähigkeit, mit nur wenigen Tönen eindrucksvolle Improvisationen zu kreieren. Ihre Wirkung wurde durch die lyrischen Qualitäten seiner Spielweise noch erhöht. Das bescherte Coles Engagements bei zahlreichen berühmten Bandleadern wie Gil Evans, Charles Mingus und Duke Ellington. Warum von „Little Johnny C“ nur wenige Platten als Leader aufgenommen wurden, bleibt rätselhaft.

Montag, 18.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Posaunist Peter Hedrich und sein New Hope Quintett bei den Saarwellinger Jazzwochen
Von Gabi Szarvas

Sein Vater war Dirigent eines Musikvereins im saarländischen Örtchen Reisbach. Posaunen wurden dort immer gebraucht, und so hatte Peter Hedrich keine andere Wahl, als mit sechs Jahren selbst zum Zug zu greifen. Von der Landesschülerbigband ging‘s ins JugendJazzOrchester Saar und schließlich ins BuJazzO. Studiert hat er aber dann doch erst Jura. Bis er sich 2017, mit damals 24, einen festen Job im Polizeiorchester des Saarlandes gesichert hat. Mit seinem CD-Debüt New Hope, einer Hommage an sein großes Idol Jiggs Whigham und seine legendäre Platte „Hope“, hat er sich auch in der internationalen Jazzszene einen Namen gemacht – als Posaunist und Komponist. Titel des CD-Programms standen im Fokus seines Quintett-Konzerts am 1. April bei den Saarwellinger Jazztagen.

Montag 18.07. – Freitag 22.07. 09:05 – 10:00 UHR
SWR2 Musikstunde
JOACHIM-ERNST BERENDT WIRD 100 (1/5)
Von Günther Huesmann

„Guten Abend, liebe Jazzfreunde“, diese Stimme erklang 43 Jahre lang im Südwestfunk/SWR. Intim, sanft, raunend. Berendts Stimme, das war der Sound des Verführers und des Verkünders. Joachim-Ernst Berendt (1922-2000) hat Generationen von Menschen dazu bewegt, Jazz zu hören und Jazz zu lieben.  Er war Radiomann, Buchautor, Festivalmacher, Konzertveranstalter, Platten- und Fernsehproduzent in einer Person. Der einflussreichste Fürsprecher und Vermittler des Jazz im Nachkriegs-Deutschland. Sein Leben glich einem rasenden Strudel.

Dienstag, 19.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
30 Jahre Entdeckungen – Traumton Records. Portrait eines ungewöhnlichen Labels
Von Carsten Beyer

1992 wurde in Berlin das Label Traumton gegründet. In ihrem eigenen Studio, einem ehemaligen Ballsaal aus der Zwanziger Jahren, setzen Stephanie Marcus und Wolfgang Loos seitdem ihre ganz persönlichen Vorstellungen von Vielfalt um. Der Jazz steht dabei an erster Stelle, aber es gibt im Label-Programm auch Ausflüge in Richtung Pop, World und sogar in die Neoklassik. Wichtig sind dabei nicht das Genre oder die Vermarktbarkeit, sondern Individualität, Experimentierfreude und Risikobereitschaft.

Mittwoch, 20.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Macher mit Leidenschaft
Zum 100. Geburtstag von Joachim-Ernst Berendt
Von Bert Noglik

Er hat Jazz in Deutschland publik gemacht, musikalische Entwicklungen mit leidenschaftlichem Engagement begleitet und befördert: der Buchautor, Jazzredakteur und Jazzproduzent Joachim-Ernst Berendt. Bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs zählte er zu den Mitbegründern des Südwestfunks. Er schrieb das weltweit am meisten gelesene Buch über Jazz, initiierte und leitete zahlreiche Konzertreihen und Festivals, u. a. die Jazztime und das New Jazz Meeting Baden-Baden sowie die 1964 aus der Taufe gehobenen Berliner Jazztage, das spätere Jazzfest Berlin.

Donnerstag, 21.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Das Bill Evans Trio mit Herb Geller beim 76. NDR Jazzworkshop
Von Henry Altmann

In den NDR Jazzworkshops konnten ab 1958 zusammengestellte Ensembles frei von kommerziellem Druck eine Woche lang ein Programm erarbeiten und dem Publikum präsentieren. Ab 1972 wurden immer häufiger auch bereits bestehende Bands eingeladen, so etwa im Februar das Bill Evans Trio mit Evans (p), Eddie Gomez (b) und Marty Morell (dr). Das Trio aber wurde, ganz im Workshop-Gedanken, um den US-West Coast Jazz-Star Herb Geller zum Quartett erweitert, eine besondere Aufnahme, die sich zudem nicht auf‘s Standard-Repertoire zurückzog, sondern fast ausschließlich Material von Evans und Geller enthält.

Freitag, 21.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Aktuelle Aufnahmen / CDs
Von Henning Sieverts

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autoren des ARD-Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.

Sonntag, 24.07. 18:53 – 20:00 UHR
SWR2 Jazz
Enjoy Joey – Das Joey Alexander Trio beim Festival Enjoy Jazz 2021 in Ludwigshafen
Von Ssirus W. Pakzad

Auf Joey Alexander trifft der vielstrapazierte Begriff „Wunderkind“ wirklich zu. Vor zehn Jahren, nach einem Auftritt bei der UNESCO, ermutigte Herbie Hancock den von der indonesischen Insel Bali stammenden Pianisten, sich dem Jazz weiter zu widmen. Damals war der Klavierspieler acht Jahre alt. Mit elf veröffentlichte er sein Debüt. Heute, mit 19, ist er längst eine etablierte Jazzgröße, die 2021 beim Enjoy Jazz Festival in Ludwigshafen einen umjubelten Auftritt hinlegte. 

Montag, 25.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Erinnerungen an Emil Mangelsdorff
Von Daniella Baumeister

„Es geht mir gut, ich bin glücklich“, sagte Emil Mangelsdorff zu Daniella Baumeister, als sie sich zwischen zwei Lockdowns immer wieder trafen. Unendlich jung und kein bisschen leise war der Saxofonist Emil Mangelsdorff bis zum Schluss mit 96, er spielte, wann und wo immer er konnte, und er hatte viel vor, nach Corona. Unermüdlich erzählte er auch, seine Gesprächskonzerte waren legendär. Über den Jazz, der in seiner Jugend verboten war. Über den Krieg, den er als Jugendlicher erlebte. Über die Kriegsgefangenschaft, in der er die Hoffnung nie verlor. Damit sich ein Nazi Regime nie wiederholen dürfe. Und er erzählte über ein erfülltes Leben, immer mit einem Lächeln. Emil Mangelsdorff war nicht nur ein großer Jazzer, er war auch ein großer Mensch und Menschenfreund.

Dienstag, 26.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Golden Ticket Tapes: Aus Leipzig mit viel Hip Hop & Jazz
Von Jean-Marc Heukemes

Golden Ticket Tapes ist ein Leipziger Independent Label mit Fokus auf Instrumental Hip Hop, Beat-Art, Jazz Hop & Lofi-Beats. Gegründet 2017 von Malte Milkereit und tief verwurzelt in der Hip Hop Kultur, veröffentlichen sie wöchentlich Songs von etablierten Artists und talentierten Newcomern aus der Beatmaker-Community. Mit „IN THE LAB“ haben sie zudem eine jährlich auf Kassette erscheinende Compilation-Reihe etabliert, die immer aufs Neue einen spannenden und authentischen Querschnitt durch sämtliche Subgenres des Beatmaking-Kosmos bietet. Ihr Motto: Vibe with us!

Mittwoch, 27.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Jazz Konzert: Helbock, Bertault, Collignon vom 17.2.2022 im NDR in Hamburg
Von Mauretta Heinzelmann

Sie hat viele Seelen in ihrer Brust und ist dabei stets sie selbst, die französische Sängerin Camille Bertault, geboren am 28.7.1986. „Giant Steps“ mit Coltranes Solo sang die Schauspielstudentin 2015 in einem Video, als sei es ein großer Spaß. Seitdem komponiert, textet und improvisiert Bertault wie ein Wirbelwind, mit Charme und Tiefe. Pianist David Helbock und Perkussionist Médéric Collignon sind dabei selbstbewusste Spielpartner im Rolf-Liebermann-Studio, der ehemaligen Synagoge, einem der schönsten Konzertorte in Hamburg. Die Spielfreude dieses Trios teilt sich auch in der Aufnahme mit.

Donnerstag, 28.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Musik gegen den Krieg und für den Frieden.
Von Von Ulrich Habersetzer

Die „schönsten 18 Jahre seiner Jugend“ verbrachte der Pianist Leonid Chizhik in der ukrainischen Stadt Charkiw. Als er die Zerstörung der Stadt in den Nachrichten sah, habe er nur geweint. Die Verzweiflung über den Krieg in der Ukraine ist groß unter Musikern. Sängerin Tasiya etwa hat russische und ukrainische Wurzeln und sie sagt „meine Seele ist jetzt permanent krank“. Chizhik und Tasiya haben ihre Gefühle in Töne übersetzen können und Stücke komponiert, direkt inspiriert von den Ereignissen in der Ukraine. Musik gegen den Krieg und für den Frieden, eine Sendung von Ulrich Habersetzer.

Freitag, 29.07. 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival. Jazz
Frisch aus Berlin: Neue Konzertreihen und Orte für den Jazz
Von Henry Altmann

Sonntag, 31.07. 19:18 – 20:00 UHR
SWR2 Jazz
Geschichte eines Jazzstandards (41): What Is This Thing Called Love
Von Hans-Jürgen Schaal

Cole Porters Musical-Nummer von 1929 faszinierte im Jazz zunächst die Pianisten – wegen der originellen Akkordfolge. Die Melodie des Songs ist dagegen eher harsch, chromatisch und sparsam (nur zwölf Töne im A-Teil!) – und sie liegt etwas sperrig in den Harmonien. Bläser haben das Stück daher erst später entdeckt und schätzen es vor allem als Improvisations-grundlage. Sie spielen gerne über die Melodie hinweg oder komponieren überhaupt ein neues Thema zu den Akkorden. Der Bassist und Bandleader Charles Mingus beschäftigte sich besonders intensiv mit diesem Song.

Fast alle Jazz-Sendungen von SWR2 können als Audio on Demand im Internet 7 Tage online nachgehört werden. Auf www.swr2.de/jazz finden sich auch Playlists und und weitere Informationen zum Programm.

| SWR2


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