STUTTGART. Beim zweiten Regionalentscheid des nun zum elften Mal durchgeführten Wettbewerbs „Jugend jazzt“ konnten sich weitere Formationen für das Landesfinale qualifizieren. Im Stuttgarter Jazzclub BIX, in dem schon so manche Stars der internationalen Szene brillierten, stellten sich nun fleißige Newcomers aus ganz Baden-Württemberg einer dreiköpfigen Fachjury.
Drei der sieben angetreten Formation sicherten sich nun ein Ticket für das begehrte „Endspiel“ am 13. September. Als Schiedsrichter in dem swingenden Wettstreit fungierten Frieder Berlin, Martin Johnson und Hans Kumpf.
Geschafft hat es die Kepler Big Band aus Freudenstadt. Das von Christof Ruetz betreute Schulorchester überzeugte durch sein relativ gutes Zusammenspiel. Da wurden recht diffizile Arrangements von Bob Mintzer („The Computer“) und Peter Herbolzheimer („Blues In Latin“, „The Healer“) mit viel Bravour bewältigt. Ein moderner Sound, zuweilen auch rockrhythmisch – freilich sind solistische Exkursionen noch ausbaufähig. Immerhin glänzte Pianist Koset Prajob mit mehreren Improvisationen.
Auf Platz 1 landete bei den Combos das Ensemble „Four On The Floor“, das an der Schorndorfer Musikschule angesiedelt ist. Das Quartett besteht aus dem Saxofonisten Christian Schock, den Brüdern Marius und Justinus Feilhauer an Keyboards und Bass sowie dem Schlagzeuger Florian König. Schon interessant, wie die Jungs dem altvertrauten George-Gershwin-Standard „Summertime“ in Arrangement und Improvisationen neu Facetten abgewinnen konnten.
Siegreich bei den Kleinformationen war auch „Jazzico Ü18“ der Musikschule in Göppingen. Als Betreuer fungiert hier Hartmut Zeller. Die Vokalistin Kerstin Schneider stach nicht nur optisch hervor, sondern überzeugte auch mit professionellem Feeling und Scat-Improvisationen. Gleichfalls subtil agierte der Schlagzeuger Holger Bihr. Saxofonist Tobias Hoffmann, Pianist Michael Hauser, Bassist Elbert und Gitarrist Pascal Weiss bewährten sich als kongeniale Partner. Im präsentierten Repertoire hatte das Sextett u.a. Duke Ellingtons „Don’t Get Around Much Anymore“, die Ballade „What A Difference A Day Makes“ und Dizzy Gillespies “A Night In Tunisia”.
Ehrbare zweite Preise erhielten jetzt im Stuttgarter BIX die „HöGy Big Band“ aus Nürtingen, das Konstanzer Quintett „Jazz’n’Class“, das Saxophon-Quartett der Geislinger Musikschule sowie das jüngere Ensemble „Jazzico U18“ aus Göppingen.
Beim ersten Regionalentscheid in Ludwigsburg hatten sich bereits die Big Bands des Karlsruher Helmholtz-Gymnasiums und der Musikschule Marbach-Bottwartal, der Perkussionssolist Mathis Grossmann sowie das Trio der Schwieberdinger Pianistin Claudia Döttinger für das Finale empfohlen. Weitere „öffentliche Vorspiele“ laufen noch in Allensbach (14.6.2008) am Bodensee und in Freiburg im Breisgau (21.6.2008) ab.
In den renommierten „Bauer Studios“ (Ludwigsburg) wird am 27. September die Sieger-CD aufgenommen. Das offizielle Preisträgerkonzert findet am 22. November statt. Als Ort dieser musikalischen Handlung dient – wie bei der Endrunde mehr als zwei Monate zuvor – das Stuttgarter Theaterhaus. In drei Jahren veranstaltet der Landesmusikrat in Baden-Württemberg den nächsten Wettbewerb „Jugend jazzt“.
Four On The Floor
Helmholtz Gymnasium Bigband
Claudia Döttinger
Kerstin Schneider