Der diesjährige Jazz-Preis Baden-Württemberg geht an den Posaunisten, Komponisten und Bandleader Samuel Restle. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung zählt zu den wichtigsten Nachwuchspreisen im deutschen Jazz und wird jährlich an junge Musiker unter 35 Jahren vergeben, die einen Bezug zum Bundesland aufweisen.
Restle, geboren 1998 in Hechingen, ist im südwestdeutschen Raum kein Unbekannter. Nach Stationen im Landesjugendjazzorchester Baden-Württemberg und dem Bundesjazzorchester entwickelte er sich zu einer prägenden Figur der regionalen Jazzszene. In Stuttgart ist er heute als Musiker und Arrangeur aktiv. Er leitet nicht nur das „Samuel Restle Oktett“, mit dem er auch eine erste Albumveröffentlichung vorgelegt hat, sondern ist zudem in mehreren Bigbands als Posaunist präsent. Auch als Komponist für Blasorchester und kleinere Jazzbesetzungen ist er gefragt.
Die Jury lobte seine Fähigkeit, zwischen klanglich eingebundenem Ensemblespiel und solistischem Ausdruck zu wechseln. Seine Arrangements für größere Besetzungen seien durchdacht und komplex, seine musikalische Handschrift markant. Darüber hinaus fördere er mit seiner Arbeit auch die Entwicklung seiner Mitmusiker und trage damit zur Vernetzung und Weiterentwicklung der Szene bei.
Restles musikalischer Werdegang ist eng mit der Blasmusiktradition in Baden-Württemberg verbunden. Diese Verbindung wurde auch von Kunststaatssekretär Arne Braun hervorgehoben, der seine Entwicklung als Beleg für die Wirksamkeit musikalischer Breitenförderung in Verbindung mit professioneller Ausbildung sieht.
Der Jazz-Preis Baden-Württemberg wird seit 1985 vergeben. Frühere Preisträger waren unter anderem Lukas DeRungs (2024), Clara Vetter (2023), Jakob Manz (2022), Christoph Neuhaus (2021), Franziska Ameli Schuster (2020) und Olivia Trummer (2019). Die Jury für den Jazz-Preis Baden-Württemberg 2025 bestand aus der Sängerin und Gesangsprofessorin Fola Dada (Vorsitz), der Pianistin Gee Hye Lee, der Saxofonistin Alexandra Lehmler, dem Musikwissenschaftler Prof. Dr. Kai Lothwesen (Musikhochschule Trossingen), dem Pianisten und Komponisten Prof. Rainer Tempel (HMDK Stuttgart), den Musikjournalisten Sophie Emilie Beha und Thomas Staiber sowie den SWR-Musikredakteuren Julia Neupert und Konrad Bott.
Nominiert für den Preis 2025 waren neben Restle auch Jakob Bänsch, Tabea Kind und Lisa Wilhelm.