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Etienne Nillesen + Phillip Dornbuschs Projektor – Doppelachter 72 (WIE)

9 Mai @ 20:00

Etienne Nillesen solo

Etienne Nillesen – snare-drum 

REIMAGINING THE SNARE DRUM

Etiennes Erforschung der Snare-Drum verschiebt die Grenzen ihrer klanglichen und harmonischen Möglichkeiten durch innovative Techniken und einen akribischen Ansatz im Umgang mit Klang. Durch den Einsatz kreisförmiger Bewegungen und präziser Kontrolle der Berührungspunkte entlockt er dem Trommelfell eine breite Palette an Tonhöhen, Harmonien und Obertönen. Seine Arbeit definiert die Snare-Drum neu – von einem rein perkussiven Instrument zu einer reichhaltigen Quelle melodischer und harmonischer Klänge. Er erweitert das klangliche Spektrum des Instruments und lässt unerwartete Resonanzen entstehen. Die dadurch hervortretenden rhythmischen Strukturen wirken fließend und organisch.

Sein Ansatz verwischt die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation, wodurch ein nahtloses Zusammenspiel von Struktur und Spontaneität entsteht. Jeder Klang ist sorgfältig gestaltet, erfordert eine hohe Aufmerksamkeit und lädt die Zuhörer*innen zu einem tiefen, immersiven Klangerlebnis ein. Durch diesen intimen Prozess der Klangforschung hinterfragt Etienne konventionelle Vorstellungen von Percussion und fördert ein Gefühl der Entdeckung, bei dem das Hören selbst zu  einem integralen Bestandteil der Erfahrung wird.

“The poet Anne Carson uses the word silence to describe the rich loam of untapped emotional material that lies just underneath the surface of our banal everyday lives. Examples of this silence appear in the white smears of paint disfiguring Francis Bacon’s best paintings. They surface when Pharaoh Sanders depletes his technique, an information-dense mixture of air, intent, and metal unleashing a pure version of silence. Silence peeks out from between the simplest lines of a Louise Glück poem. The solo music of Etienne Nillesen is filled with this kind of silence. He digs beneath the
ordinariness of the drum to coax a hidden voice to the surface. Its never-ending sound presents us with an unearthed truth.” – Nate Wooley

Neben seinen von der Kritik gefeierten Solokonzerten hat ihm sein Interesse an verschiedenen Formen von Musik und Kunst die Möglichkeit gegeben, mit Künstler*innen und Komponist*innen, wie Nate Wooley, Axel Dörner, Christian Wolff, Ingar Zach, Christian Wallumrød, Sarah Davachi, Anna Webber, Michael Thieke, Marta Warelis, Rudi Mahall, Magda Mayas, Lotte Anker, Lester St.Louis, Elena Rykova, Carl Ludwig Hübsch, Christian Wolfarth, Maya Bennardo, Finn Loxbo, Ryan Packard, Anne LaBerge, Kristofer Svensson, Wolter Wierbos, Eric Wubbels, Sofia Jernberg, Nick Dunston, KajaDraksler, Sam Pluta, Weston Olencki, Madison Greenstone and Zeynep Toraman zusammenzuarbeiten.

Etienne ist derzeit an der ArtEZ Academy of music in Arnhem (NL) tätig, wo er Improvisation und Schlagzeug unterrichtet.

Phillip Dornbuschs Projektor

Phillip Dornbusch – sax
Kirke Karja – piano
Travis Reuter – guitar
Roger Kintopf – bass
Philip Dornbusch – drums 

Der Saxofonist Phillip Dornbusch hat sich mit seiner Band Projektor vorgenommen, die Aufmerksamkeit des Publikums auf Musik zu lenken, die in Momenten entstand, in denen sich Menschen in Vergangenheit und Gegenwart nicht in einer Demokratie, nicht in Freiheit befanden. Projektor nimmt Bezug zu Liedern auf, die nicht nur einfach Unterhaltung oder l’art pour l’art sind, sondern real etwas zum Einsturz bringen und Unterdrückung ein Endesetzen wollen. Protestmusik. Aber auch ohne die Verbindung zu Protest und Kampf wirkt die Musik von Projektor ganz unmittelbar.

Die Kommunikation der Musiker:innen ist so intuitiv und genau aufeinander abgestimmt, dass die Musik sich frei entfalten und gleichzeitig Songstruktur behalten kann. Dornbusch organisiert in seinen Kompositionen musikalische Freiheit.

 „Die Idee mit den Protestsongs finde ich auch deshalb so passend, weil die Demokratie und Freiheit, in der wie hier leben, schon lange nicht mehr so in Gefahr waren wie jetzt“, sagt Phillip Dornbusch. „Die Idee des Albums ist auch, darauf aufmerksam zu machen, dass das, was wir als selbstverständlich ansehen, hart erkämpft wird und wurde und nicht automatisch erhalten bleibt.“ Die Musik auf Revolt ist keine Aneignung, sondern eine Verneigung vor den Menschen im Kampf gegen Unterdrückung. Was den Struktur und Offenheit verbindenden Sound von Projektor vor allem auszeichnet – und da ist die Verbindung zur freiheitsliebenden Revolte auf einer andere Ebene präsent –, ist seine ungeheure Lebendigkeit. 

Veranstaltungswebsite Achter Wiesbaden

Kreativfabrik Wiesbaden e.V.

Murnaustraße 2
Wiesbaden, 65189
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