Kenny Wheeler – Photo: Frank Schindelbeck
Der Trompeter Kenny Wheeler
ist am 18.09. im Alter von 84 Jahren verstorben
Kenny Wheeler wuchs in Toronto, Kanada, auf und begann als 12-jährige Kornett zu spielen. Mit Anfang 20 ging er nach London und fand dort recht schnell Anschluss an die örtliche Jazzszene. Seine musikalische Entwicklung startete in Swing- und Tanzbands. In den 1960er Jahren arbeitete er u.a. mit dem Saxophonisten John Dankworth, mit dem er 1969 seine Kompositionen zum Thema „Don Quichotte“ unter dem Titel „Windmill Tilter“ aufnahm. Wheeler komponierte viel für größere Ensembles und nahm mit solchen auf, unter anderem war er langjähriges Mitglied des United Jazz + Rock Ensembles seit 1978. Im Laufe seiner Karriere wandte er sich auch zunehmend der freien Musik zu und arbeitete unter anderem mit Derekt Bailey und Evan Parker und spielte in Bigbands, die sich dem Free Jazz zuneigten, wie dem Spontaneous Music Ensemble oder dem Globe Unity Orchestra.
Kenny Wheeler nahm seit Mitte der 1970er Jahre beim Label ECM auf (u.a. die berühmte Aufnahme „Gnu High“ mit Keith Jarret, Dave Holland und Jack DeJohnette), spielte über einige Jahre mit dem Avantgarde-Saxophonisten und -Komponisten Anthony Braxton, ein weiterer Meilenstein seines Schaffens war die Mitte der 1990er Jahre erschienene Aufnahme „Angel Song“ mit Bill Frisell, Dave Holland und Lee Konitz.
Im Jahr 2010 war Kenny Wheeler Kurator beim Neuen Deutschen Jazzpreis und spielt dort ein gefeiertes Konzert. In den letzten Wochen vor seinem Tod gab es Berichte über finanzielle Probleme des Musikers und Spendenaufrufe, um seine Behandlung und Unterbringung in einem Altersheim zu finanzieren.