Jazzfest Berlin 2022 – Das Programm

Matana Roberts – Photo: Schindelbeck

„Analog zum dialektischen Fluss einer Strömung, die immer schon von Migration, Veränderung und Dialog geprägt war, reichen sich auch in den künstlerischen Begegnungen beim diesjährigen Festival Jung und Alt, Tradition und Erneuerung, Kontinuität und Bruch sowie eine Pluralität an Kulturen die Hand. Eine Spielart dieses Zusammenwirkens zeichnet sich dabei durch originelle Verbindungen von Jazz, Improvisation und musikalischen Folktraditionen aus. „

Die komplette Einschätzung des diesjährigen Programms des Berliner Jazzfests, verfasst von Kuratorin Nadin Deventer liest sich schlüssig. Im Programm finden sich interessante Musikerinnen und Musiker, wie man sie punktuell mit offenen Ohren bei einigen Festivals der vergangenen Monate erleben konnte. Gleich zwei der interessantesten Saxophonisten der spirituell geprägten black jazz community in der Fortführung von AACM: Isaiah Collier und Immanuel Wilkins treten mit Ihren Formationen auf. Cellistin Tomeka Reid – noch Artist in Residence in Moers – ist dabei, auch Saxophonistin und spoken word Poetin Matana Roberts. Und Gitarrist Jeff Parker, – ich weiß nicht warum jetzt gerade – aber zurecht in Gesprächen der vergangenen Wochen von vielen Seiten hochgelobt.

Zeitgenössischer Jazz aus Europa ist unter anderem mit Mette Rasmussen, und Sven-Ake Johannson vor Ort vertreten, letzterer auch im Zusammenspiel mit Brötzmann und von Schlippenbach. Insgesamt sehr international orientiert von Brasilien (Schlagzeugerin Maria Portugal, mittlerweile auch in Deutschland recht heimisch geworden) bis Südafrika mit dem Johannesburger Kollektiv The Brother Moves On und das Quartett des südafrikanischen Schlagzeugers Asher Gamedze.  Beim Schwerpunkt „folkloristische Traditionen“ wird es spannend, mit vielen Musikern aus Osteuropa, die bislang noch nicht so sehr bekannt geworden sind. Eine gewisse Normalität soll wieder einziehen, in Bezug auf die Spielstätten. Nach den coronabefeuerten Hybridveranstaltungen der letzten beiden Jahre kehrt das Festival ins Festspielhaus zurück, mit Satellitenspielstätten im A-Trane und dem Quasimodo.

| Jazzfest Berlin

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