Der brasilianische Musiker und Komponist Hermeto Pascoal ist am 13. September 2025 im Alter von 89 Jahren gestorben. Pascoal galt als einer der eigenwilligsten und einflussreichsten Klangkünstler seiner Heimat.
Geboren 1936 im nordostbrasilianischen Lagoa da Canoa, wuchs er mit der Musik des Akkordeons auf und wurde innerhalb kürzester Zeit ein Multiinstrumentalist, der Flöte, Tasteninstrumente, Saxophon und zahlreiche weitere Instrumente spielte. Sein Albinismus führte dazu, dass er viel Zeit in Innenräumen verbrachte – ein Umstand, der seine frühe Hinwendung zur Musik noch verstärkte.
In den 1960er-Jahren wurde er mit der Gruppe „Quarteto Novo“ bekannt, die für viele junge brasilianische Musiker prägend war. Später arbeitete er international, unter anderem mit Miles Davis, blieb aber stets einer eigenen musikalischen Sprache verpflichtet. Diese verband traditionelle brasilianische Rhythmen mit Elementen des Jazz und offener Improvisation. Typisch war auch sein Umgang mit Alltagsgeräuschen, die er in seine Musik einbezog.
Pascoal hinterlässt ein umfangreiches Werk, darunter das Projekt Calendário do Som, in dem er für jeden Tag eines Jahres eine Komposition schrieb. Viele Musikerinnen und Musiker sehen in ihm ein Vorbild für künstlerische Unabhängigkeit und Neugier. Mit Hermeto Pascoal verliert die Musik einen kreativen Geist, der vermisst werden wird.
Fotos von Hans Kumpf
Fotos von Manfred Rinderspacher
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© 1997 – today | ISSN 2751-4099




















