Die Veranstalter des Cully Jazz Festivals am Genfer See haben das Programm bekannt gegeben, der Vorverkauf startet ab dem 16. Januar.
Vom Freitag, 5. bis Samstag, 13. April 2019 findet die 37. Ausgabe des Cully Jazz Festival statt. Unter den Headlinern – neben dem einzigartigen Charakter der Festivitäten im beschaulichen Cully am Genfersee –sind Stanley Clarke, Erik Truffaz, Stacey Kent, Michel Portal mit Baptiste Trotignon, Rhoda Scott, Yaron Herman, Ezra Collective, Sarah McCoy, Emile Parisien, Mahalia, Théo Ceccaldi, Ana Carla Maza oder Léo Tardin mit Gauthier Toux. Während neun Tagen treten internationale und nationale Jazzstars und aufstrebende Künstler an über 150 Konzerten inmitten des Weltkurlturerbe Lavaux im Winzer-Dörfchen Cully auf.
Auf 17 Bühnen werden mehr als 150 Konzerte das musikalische Herz von Cully wild pochen lassen. Es werden über die neun Tage verteilt an die 70.000 Besucher erwartet. Das Festival ist unterteilt in kostenpflichtige Konzerte des IN-Festivals auf den drei Bühnen des «Chapiteau», «Next Step» und «Temple» und den frei zugänglichen Konzerte des OFF-Festivals. Die Spielorte des OFF-Festivals sind im ganzen Dorf verstreut; Cafés, Bühnen im Freien und die dorfeigenen Wein-Keller, «Caveaux» genannt.
Zu den Highlights des IN-Festivals gehört Thomas Dutronc, der nach einem eindrücklichen Konzert im 2014 nun zum zweiten Mal mit seiner Band Les Esprits Manouches auf der Bühne des «Chapiteau» stehen wird. Ein weiteres Wiedersehen erlebt Cully mit Erik Truffaz und seinem Quartett. Sie feiern zwanzig Jahre ihres legendären Albums «Bending New Corners» und laden dazu den Rapper Nya auf die Bühne ein. Die charismatische malische Sängerin Oumou Sangaré steht wieder im Rampenlicht, sie hat mit «Mogoya» seit langem ein neues Album veröffentlicht und wird das Festival am 5. April eröffnen. Und Stacey Kent kommt ebenfalls erneut nach Cully, diesmal mit ihrem Projekt «I Know I Dream».
Junger Jazz aus Großbritannien, Frankreich und der Schweiz
Die Bühne des «Next Step» wird zum Schaufenster des zeitgenössischen Jazz und spiegelt die aktive, neue britischen Szene wider. Auftreten wird das Ezra Collective, die Saxofonistin Nubya Garciam, die Sängerin Fatima und Alfa Mist, ein Hip-Hop-Produzent und Pianisten, der in den Post-Jazz eintaucht. Ebenfalls von der Insel, aber im «Chapiteau» tritt die 19-jährige Sängerin Mahalia und der neue Soul-Star Jacob Banks auf.
Auf der frankophonen Seite ist eine neue Generation von virtuosen Instrumentalisten am Start. Darunter Théo Ceccaldi, der bei den «Victoires du Jazz 2017» zur «Neuentdeckung des Jahres» gewählt wurde oder der talentierte Emile Parisien, der mit seinem Quartett diesmal im «Chapiteau» auftritt.
Die Schweizer Szene steht an nichts nach mit aufstrebenden Talenten. Das Cully Jazz Festival freut sich, die Berner Musiker von Elisa Day und das Shems Bendali Quintett, die beide letztes Jahr am OFF-Festival gespielt haben, nun auf die grosse Bühne im «Chapiteau» einzuladen, wo sie neben renommierten Künstler auftreten. Die Pianisten Léo Tardin und Gauthier Toux, präsentieren ein Soloprojekt und ein überarbeitetes Album mit einem Streichquintett. Der talentierte Schlagzeuger Julian Sartorius nimmt die Festivalbesucher für ein neues Projekt mit auf eine musikalische Reise.
Jazz über Grenzen hinaus
Jazz hat viele Formen und verbindet Genres und Kulturen: Sei es im Ur-Blues der Sarah McCoy, im Hip-Hop von Black Milk, in den kubanischen Habanera-Pop-Songs von Ana Carla Maza oder in den neuen Klangwelten von Manu Delago. Arabische Musik wird dieses Jahr durch das Trio Abozekrys vertreten, in einer Kreation der Schüler der HEMU die zusammen mit drei Musikern aus dem Maghreb auftreten, durch den Kanun von Maya Youssef oder die Energie der Gruppe Yemen Blues. Und auch in den Melodien von AKSHAM, einem gemeinsamen Projekt von Elina Duni, David Enhco und Marc Perrenoud.
Auch zwischen den Generationen vermittelt der Jazz und ermöglicht reichhaltige Begegnungen: Der virtuose Bassist Stanley Clarke umgibt sich mit jungen Talenten und unnachgiebiger Funk-Energie. Rhoda Scott musiziert mit den neu zusammengwürfelten Ladies All Stars, und die Gruppe El Comité, eine Zusammenkunft der derzeit aktivsten kubanischen Musiker tritt mit dem legendären Gitarristen Eliades Ochoa von Buena Vista Social Club auf. Der französische Pianist Baptiste Trotignon wird sich mit der einfallsreichen Lyrik des berühmten Klarinettisten Michel Portal im Tempel vereinen, während der Pianist Omar Sosa seine Vision der afro-kubanischen Musiktradition an die junge Violinistin Yilian Cañizares weitergibt.
Festival OFF mit neuem Kellergewölbe und Gilles Peterson
An den frei zugänglichen Konzerten des Festivals OFF finden über 110 Konzerte statt. Das KUMA-Quartett wird jeden Abend den traditionellen Jam im «Caveau des Vignerons» anleiten. Das THBBC beherbergt fünf Nächte lang das Projekt der drei Schlagzeuge von Valentin Liechti, Arthur Hnatek und Domi Chansorn. Der Club präsentiert ein Panorama der angesagtesten, internationalen Formationen: die neue Ikone der türkischen Szene Gaye Su Akyol, der geniale Mark De Clive-Lowe, welcher japanische Volksmusik mit Jazz, Hip-Hop und Electronica mischt, oder der Crooner Joel Culpepper. Neben verschiedenen DJ-Abenden im «Next Step» freut sich das Festival darauf, den Produzenten und Talententdecker Gilles Peterson für ein explosives Set willkommen zu heissen.
Dieses Jahr öffnet ein neues Kellergewölbe seine Türen: das Kaffee Lutz. Das Kellergewölbe ist in der Rue du Temple und bietet Solo-Projekten der aufregenden Schweizer Jazzszene eine Bühne.