Ausstellung über das US-Label mit LP-Covers und Fotos von Hans Kumpf
Schwäbisch Hall. „Blue Note“ – dies ist ein dänischer Schimmelkäse, eine „mollige“ kleine Terz im Dur-Umfeld, ein nobles Jazzlokal (nicht nur) in New York, besonders aber eine weltberühmte Plattenfirma. Der nach Amerika geflüchtete deutsche Jude Alfred Lion (alias Alfred Löw) gründete 1939 das auf swingende Musik spezialisierte Label. George Gershwins Wiegenlied „Summertime“ in der Version des Sopransaxophonisten Sidney Bechet geriet zum ersten großen Verkaufsschlager des jungen Unternehmens. Besonders dem Hard Bop nahmen sich Lion und sein ebenfalls aus Berlin stammender „Blue Note“-Partner Francis Wolff alsbald an. Und so wurden beispielsweise die Saxophonisten Dexter Gordon, Johnny Griffin, Johnny Griffin und Joe Henderson maßgeblich gefördert. Unter Vertrag standen auch solche Koryphäen wie der Drummer Art Blakey und der Trompeter Miles Davis.
2014 feierte man vielerorts den 75-jährigen Geburtstag des markanten Labels. Nun sind aus Anlass des aktuellen JazzArtFestivals im Haller Goethe-Institut zahlreiche LP-Hüllen zu sehen. Der eifrige Vinyl-Sammler Dietmar Winter, ehrenamtlich Vorsitzender des einheimischen Jazzclubs, hat die Schau zusammengestellt. Klarinettist Hans Kumpf steuert großformatige Fotos von „Blue-Note“-Stars, die er seit über vier Jahrzehnten im In- und Ausland vor der Linse hatte, bei.
Bei der Vernissage am Dienstag, 17. März, 19 Uhr, referiert Dietmar Winter über die aufregende Geschichte der Plattenfirma „Blue Note“, der nach etlichen Verkäufen wieder eine „Auferstehung“ beschieden war. Nun ist bei den Amerikanern sogar der unterhaltsame Pianist Götz Alsmann unter Vertrag – und auch die Klavierspielerin Julia Kadel, die am 28.3.2015 in der Hospitalkirche konzertieren wird.
Info: Die Schau kann besichtigt werden vorerst bis 17. Mai 2015 an den üblichen Öffnungszeiten des Goethe-Instituts (Am Spitalbach 8).