Bastian Stein’s Gravity Point – Grounded


Double Moon Records DMCHR 71086

Bastian Stein ist so etwas wie ein junger Shooting Star in der Jazzszene. Als Zehnjähriger war er Gasthörer an der Wiener Universität für Musik, als 15-Jähriger studierte er Trompete. Es folgte ein Stipendiat in New York, die Auszeichnung mit dem Hans-Koller-Jazzpreis und Privatunterricht in Schweden bei dem renommierten Trompeten-Dozenten Bo Nilsson. Nach so viel Ehre legt Stein mit „Gravity Point“ jetzt die CD „Grounded vor. Die Stücke stammen fast durchweg aus der Feder des Trompeters und verraten eine behutsame Liebe zum leicht gebrochenen Schönklang und zur heiteren Melancholie. Der Zusammenklang von Trompete und Flügelhorn mit den Saxophonen und Klarinetten von Christian Kronreif (auch er Koller-Preisträger) bewegt sich im Rahmen eines swingenden Bebop mit dichter Intensität und treibender Expressivität. Pianist Philipp Jagschitz baut Spannungsbögen mit ostinaten Akkordfiguren oder reiht fließende Melodielinien wie Perlen auf. Bassist Matthias Pichler lässt sein Instrument in der Regel stützend marschieren. 

Es gibt keinen Gravitationspunkt in dieser Gruppe mit ihren sicheren und sensiblen Interaktionen. „Point of view“ besticht mit der klaren Schönheit des Trompetenspiels, „Towards to the middle“ und „Beginning of the end“ mit der Expression des Saxophons und den groovenden Schlägen des Schlagzeugers Peter Kronreif. „Quiet sympathy“ strahlt jene gelobte heiter Melancholie mit sanftem Trompetenklang und verspielten Piano-Läufen sowie einem harmonisch klaren Bass-Solo aus. Sanfte und transparente Klangfarben sowie schwebende Soundflächen und ein kammermusikalisch vertrautes Ambiente laden zur Entspannung ein. Diese Stimmung unterstreicht auch die Sängerin Angela Maria Reisinger mit ihren Vokalisen im abschließenden Space/Time mit seinen reizvollen Sounds. „Die CD Grounded“ lebt von unterschwelligen Spannungen und schöner Oberfläche.

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