Allen Blairman, 1940 – 2022

Der in Pittsburgh geborene Schlagzeuger Allen Blairman starb am 29.04.2022 im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat Heidelberg, wo er seit Jahrzehnten lebte.

Allen Blairman – Photo: Schindelbeck

Blairman begann seine Karriere Ende der 1950er Jahre im Charles Bell Contemporary Jazz Quartet und er spielte in den Folgejahren mit unzähligen Größen des Jazz, unter anderen mit Charles Mingus, John Coltrane, Archie Shepp, Chet Baker und Mal Waldron.

Er tourte in den 1960ern durch die USA und unternahm auch Touren durch Südamerika und in Japan. 1970 arbeitete Allen Blairman mit dem Freejazz Saxophonisten Albert Ayler und er ist auf dessen letzter Aufnahme bei der Fondation Maeght, in St. Paul De Vence zu hören.

Nach einem Konzert Anfang der 1970er Jahre mit dem gebürtigen Heidelberger Vibraphonisten Karl Berger ließ er sich in Heidelberg nieder. In Deutschland spielte er unter anderem mit Albert Mangelsdorff aber auch mit den Weltmusikern der Band Embryo.

In den vergangenen Jahren hatte er eine „steady band“ mit dem Saxophonisten Olaf Schönborn und dem Bassisten Mario Fadani. Das Trio Variety (aka Allen Blairman Trio) war häufig im Jazzhaus Heidelberg zu hören. Er nahm mit dieser Band für das Label Rodenstein Records auf (Melody, Rhythm & Bass). Ebenfalls bei Rodenstein die Trio CD „like back in the days“ mit Schönborn und dem Organisten James Simpson und schließlich 2017 „Blue and Sentimental“, ebenfalls mit Olaf Schönborn – eine Herzensangelegenheit und auf dieser Aufnahme kann man Blairman erstmals sogar singend hören.

Allen Blairman bei Jazzology im Bermudafunk über Blue and Sentimental, Lester Young und Billie Holiday.

Bei den Liveauftritten seines Trios konnte man vor allem Standards hören. Mit Allen Blairman im Zentrum der Band war das nicht nur musikalisch von höchster Qualität sondern immer auch ein Eintauchen in die Jazzgeschichte, nicht zuletzt weil dieser freundlich zugängliche Musiker im Gespräch ein Füllhorn an Erlebnissen aus seinem langen Jazzerleben mit seinem Gegenüber teilte.

Allen Blairman - Todesanzeige
Die Trauerfeier für Allen Blairman findet am 11. Mai um 13 Uhr auf dem
Friedhof in Heidelberg Handschuhsheim statt.

Der Mannheimer Fotograf Manfred Rinderspacher hat seit vielen Jahren Konzerte mit Blairman erlebt und natürlich mit wachem Auge auf seine unnachahmliche Weise dokumentiert.

3 Gedanken zu „Allen Blairman, 1940 – 2022“

  1. Ich/Wir hatten vor allem im Trio mit Rocky Knauer eine sehr gute Zeit. Ich habe von Allen ne Menge über Trio, Selbstbewusstsein und Musik gelernt! Gesundheitlich ging es ihm halt nicht gut, da war es manchmal schwierig ihn auf die Bühne zu bekommen und wir haben leider immer weniger gespielt. Was mich letztlich doch recht traurig gestimmt hat. Groove/Swing, Form, Melodie und Texte und natürlich zuhören war sein Ding. Er kannte das Jazzrepertoire inside out. ..He always made everybody sound better….der perfekte Drummer. I will miss you!

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  2. 1998 spielten Allen, Kowald, Uwe Oberg und ich in Wuppertal im Rex Kino. Das war eine lustige Zeit. Irgendwo habe ich noch ein witziges Foto von Allen zusammen mit Kowald in seinem Auto, beide gucken grinsend zu mir in die Kamera. R.I.P. Allen und Peter

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