Alexander ´Sandi´ Kuhn – The Ambiguity of Light

JazzNArts JnA 6213

„Sandi Kuhn ist ein technisch brillanter Saxophonist, der mit harmonisch orientierter, energiegeladener Spielweise und ausgereifter Musikalität überzeugt. Seine Kompositionen sind kleine Meisterwerke, die er für seine eigenen Formationen schreibt. Ihm ist daher der baden-württembergische Jazzpreis des Jahres 2013 zuzusprechen“, erklärte Professor Bernd Konrad, selbst ein Saxophonist, als Vorsitzender die Entscheidung der Jury.

Kuhns Kompositionen scheinen auf den ersten Gehöreindruck recht harmlos. Sie bewegen sich gewohnten Klangraum und sind dramaturgisch überschaubar. Wenn der Göppinger Saxofonist Alexander „Sandi“ Kuhn und seine Mitstreiter Schlagzeuger Axel Pape, Jens Loh am Kontrabass sowie der Gitarrist Syberen van Munster und Vibraphonist Julius Heise mit der Sängerin Song Yi Jeon die Kompositionen interpretieren, verblüfft die Klangästhetik vor allem, wenn die Sängerin in „Growing“ oder der Vibraphonist im lyrisch verspielten „Branches“ eingreifen.. Angenehmes Wohlgefühl bleibt bei solch melodischer Schlichtheit selbst dann bestehen, wenn Kuhn seine Saxophone leicht überbläst und die fantastische Rhythmusgruppe drängend das Stück vorantreibt. Insgesamt wird der Charakter der Einspielung von Leichtigkeit und Transparenz bestimmt. 

Wenn der junge Preisträger die Kompositionen auf seiner CD „The Ambiguity Of Light“ interpretiert, dann schälen sich aus dem Gruppenklang Stimmen und Soli heraus, die mit Kreativität und Virtuosität zu fesseln vermögen. Als Beispiel sei die Vocalkunst in „Leaving“ oder im Duo mit dem Vibraphon in „Long time, no see“ genannt. Harmonisch reizvoll ist das Bass-Solo im selben Stück. Sensibel gehen anschließend Saxophon und Stimme aufeinander ein. So entsteht ein magischer Klang beseelter Intimität. Voller Gefühl ist auch der sanfte Klang des Saxophons im nachfolgenden „Sustainable Happiness“. 

„The Ambiguity of Light“ ist eine CD, die zwar keine Klangexperimente bietet, bei der der Zuhörer aber auf hohem Niveau relaxen kann. Dazu tragen sicher auch der Touch von Soul bei, den Kuhn in sein Saxophonspiel integriert sowie das zurückhaltende Spiel vor allem von Gitarre und Schlagzeug. Die CD ist eines jungen Landes-Jazzpreisträgers würdig.

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