William Cody Mahers Stimme ist beschwörend. Seine finsteren und zugleich schöne sowie eindrucksvolle Songpoeme schaffen Stimmungen, die uns faszinieren. Seine gesprochenen oder gesungenen Texte und Lieder auf „Blind Date with Love“ nisten sich in den Köpfen der Zuhörer ein, schaffen mit leisen und gefühlvollen Tönen imaginäre Bilder oder Assoziationen von Leben und Tod, von Liebe und Leid, vom Alltag und ungewöhnlichen Ereignissen.
Gemeinsam mit dem Gitarristen Jochen Seiterle verstört und betört der 1950 in San Francisco geborene Autor, der mit seinen Prosagedichten manchmal – wie in „The Billionaire“ – samt vokalem Hintergrund an die Sprechgesänge des älteren Leonard Cohen erinnert. Doch Maher liebt die Menschen zwar, aber er verabscheut sie zugleich, betonen Freunde.
Es ist die Schlichtheit der Vortragsweise, die über den komplexen Inhalt der Lieder hinwegtäuscht und zugleich die Gewalt des gesprochenen und geschriebenen Wortes, die den Zuhörer und Leser anspricht und fasziniert. Leser deshalb, weil das beigelegte Textbuch zur CD vorbildlich gestaltet wurde.
Die subtil improvisierten Gitarrenläufe von Jochen Seiterle mit ihrem diskreten Background-Gesang im Titelsong „Blind Date with Love“ spannen in anderen Liedern den Bogen vom Blues in „Rockin´ the House“ bis zum fingerpicking Country in „Dust off my dancing Shoes“ oder rein Instrumental in „Der Tod und das Mädchen“. Hinzu kommt die Stimme des Autors und Performance-Künstlers Maher, der mit seinem Vortragsfluss einen Hauch Jazz beisteuert.