Der Vibraphonist Fritz Hartschuh ist verstorben. Hartschuh kam am 28. Juni 1930 in Heidelberg zur Welt und ist am 17. September 2020 verstorben. Der als Vibraphonist bekannt gewordene Musiker spielte und studierte zunächst Klavier. Gleichzeitig absolvierte er ein Studium der Volkswirtschaft – in beiden Bereichen machte er Karriere.
Als Musiker ist seine Geschichte mit dem legendären Jazzclub Cave54 in Heidelberg verbunden, wo er seit 1955 als Hauspianist auftrat. Während dieser Zeit spielte er mit internationalen Jazzgrößen wie Chet Baker, Zoot Sims oder Milt Jackson zusammen. Vielleicht hat letzterer dazu beigetragen, dass er 1956 das Vibraphon zu seinem Instrument machte.
Er spielte in der Folge mit vielen Musikern der damaligen deutschen Jazzszene zusammen, in der Formation des Pianisten und Bandleaders Wolfgang Lauth war er an diversen Platteneinspielungen beteiligt. 1966 erhielt er mit Emil Mangelsdorff für dessen Veröffentlichung „Swinging Oildrops“ den Deutschen Schallplattenpreis. In den folgenden Jahren zog sich Hartschuh von der Jazzszene weitgehend zurück und widmete sich seiner beruflichen Karriere in der Wirtschaft. Er war nur gelegentlich auf Jazzbühnen zu sehen, unter anderem spielte er in dieser Phase mit dem Gitarristen Volker Kriegel. Nach seiner beruflichen Tätigkeit widmete er sich wieder verstärkt dem Jazz. Er trat auf einigen Festivals auf und gründete ein Quartett mit Peter Reiter, Vitold Rek und Ralf Hübner, mit dem er auch einige Tonträger einspielte.
[Artikel wurde am 23.10. mit dem bekannt gewordenem Todesdatum ergänzt.]