Jazzorchester Kepler Gymnasium Freudenstadt
STUTTGART. Beim Finale des alle drei Jahre veranstalteten Landeswettbewerbs „Jugend jazzt 2008“ traten insgesamt zwölf Formationen an. In der Halle „T2“ des Stuttgarter Theaterhauses erspielten sich die erst- und Zweitplatzierten zugleich das Recht, auf der gemeinsamen Sieger-CD mitwirken zu dürfen. Die Aufnahmen erfolgen bereits am 27. September in den Ludwigsburger „Bauer Studios“, in denen schon internationale Stars wie Chick Corea und Miles Davis arbeiteten.
Die Jury des vom Landesmusikrat ausgetragenen Contests der swingenden Art war mit Frieder Berlin, Klaus Graf, Martin Johnson, Bernd Konrad und Hans Kumpf wieder prominent bestückt.
Nachdem sich Arne Krokenberger mit klassisch-barocken Fingerübungen eingespielt hatte, musizierte der 15-Jährige auf dem Flügel „quasi una fantasia“, wobei er mit Leichtigkeit viele stilistische Grenzen überwand. Selbst der anwesende Präsident vom Landesmusikrat, Professor Wolfgang Gönnenwein (75), war von dessen Talent angetan. Ein überragender 1. Preis für den Tastenkünstler in der Kategorie „Solisten“. „Silber“ ging in dieser Sparte an den Ludwigsburger Schlagzeuger Mathis Grossmann.
Jeweils „Gold“ bei den Big Bands für die Jazzorchester des Kepler-Gymnasiums in Freudenstadt und des Helmholtz-Gymnasiums in Karlsruhe. Die Goethe Groove Connection (Emmendingen) musste sich mit dem zweiten Rang begnügen. Insgesamt eine beachtliche Leistung dieser schulischen Klangkörper der swingenden Art.
Bei den Bands mit Durchschnittsalter unter 18 Jahren erhielt die an der Schorndorfer Musikschule angesiedelte Formation „Four On The Floor“ den 1. Preis.
Die erwachsenen „Ü 18“-Combos wurden von dem Offenburger Quintett „Froots“ dominiert. In dieser Gruppe stachen der Pianist Konrad Hinsken und erst recht der Saxofonist Nils Fischer durch reizvolle und kreative Eigenkompositionen hervor. Kontrabassist Simon Schallwig hat sich bereits im Jugendjazzorchester des Landes Baden-Württemberg bewährt, und kongeniale Partner waren noch der Trompeter Udri Stephan sowie der Schlagzeuger Marco Dufner. Und versierte Improvisatoren sind die Mannen von „Froots“ allemal.
Den zweiten Rang erspielte sich in dieser Sparte das Ensemble „Jazzico“ mit der Vokalistin Kerstin Schneider aus Göppingen. Einen weiteren Platz 2 erreichte das Saxofon-Vibrafon-Gespann „Zweiklang“ Bühl, wobei der auch komponierende Mallett-Virtuose Simon Kanzler noch mit einem Sonderpreis bedacht wurde.
Das Niveau des Wettbewerbs, der 1979 erstmals durchgeführt wurde, hat sich kontinuierlich entwickelt – und die Konkurrenz wird größer. Stilistisch agierte die Jugend heuer ziemlich konservativ. Wirklich Innovatives war nicht auszumachen. Aber das kann ja schließlich noch kommen…
Arne Krokenberger
Mathis Grossmann
Jazzorchester Helmholtz Gymnasium Karlsruhe
Goethe Groove Connection
Four On The Floor
Froots
Jazzico
Zweiklang