SWR 2 – Jazz-Programm Juli / August 2019

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Fast alle Jazz-Sendungen von SWR2 können als Audio on Demand im Internet 7 Tage online nachgehört werden. Auf www.swr2.de/jazz finden sich auch Playlists und und weitere Informationen zum Programm.

Dienstag, 2. Juli, 21.03 – 22.00 Uhr
SWR2 Jazz Session: My Favorite Discs
Von Bert Noglik

Persönliche Lieblingsalben aus der älteren oder jüngeren Jazzgeschichte werden in der Reihe „My Favorite Discs“ regelmäßig vorgestellt: von den Autorinnen und Autoren unserer SWR2-Jazzredaktion. Legendäre Klassiker oder weniger bekannte Favoriten – warum gerade ein bestimmtes Album sie so beeindruckt hat, erklären sie in dieser Sendung.

Donnerstag, 4. Juli, 23.03 – 24.00 Uhr
NOWJazz: Volkstümliche Avantgarde
Der dänische Schlagzeuger Peter Bruun
Von Michael Rüsenberg

Peter Bruun aus Kopenhagen verkörpert Vielfalt und Widersprüchlichkeit auf geradezu extreme Weise. Im Trio von Django Bates krempelt er Charlie Parker um, mit dem Schweizer Posaunisten Samuel Blaser spielt er leisen Free Jazz. Bei „Eggs Laid By Tigers“ erklingt melodischer Pop-Jazz zu Texten von Dylan Thomas. Über seine Frau, eine Philosophin, stieß er auf „Menschliches, Allzumenschliches“ von Friedrich Nietzsche. Nun heißt sein neues Quartett so: „All Too Human“. Es verspricht das Unmögliche: „volkstümliche Avantgarde“. Es lockt mit vertrauten Klängen und öffnet dann etliche Falltüren.

Freitag, 5. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
NOWJazz Update: Sonic Wilderness
Von Ulrich Kriest

Diese Reihe auf dem freitäglichen NOWJazz Update Sendeplatz führt in abenteuerliche Zwischenwelten des Jazz. Ob Improv, Electronica, Klangkunst, Noise oder Rock – für die atmosphärischen Mixes gibt es nur eine Regel: Die Lust am musikalischen Abenteuer muss hörbar sein.

Samstag, 6. Juli, 22.03 – 23.00 Uhr
Jazztime: Positive Vibes
Die Vibrafonistin und Akkordeonistin Vera Auer
Von Henry Altmann

Frauen, auch im Jazz der Vergangenheit, werden leider immer noch oft überhört. Zum Beispiel Vera Auer, die am 19. April 100 Jahre alt geworden wäre, eine der ersten Europäerinnen im modernen Jazz. Sie spielte mit Donald Byrd, Art Taylor und Zoot Sims aber auch mit Ted Curson. In Wien begann Auer 1950 mit Akkordeon und der Filmmusik zum Thriller „Der Dritte Mann“, wechselte zu Vibrafon und Cool Jazz, 1960 in die USA und zur Avantgarde. Ihre Platte „Positive Vibes“ von 1977 klingt, als ob sie von heute wäre.

Dienstag, 9. Juli, 21.03 – 22.00 Uhr
SWR2 Jazz Session. Aus dem Archiv: Paartänze
Klaus Paier und Asja Valcic beim Festival Palatia Jazz 2009
Von Thomas Loewner

2009 gründeten Asja Valcic und Klaus Paier ihr gemeinsames Duo – und schon im selben Jahr traten sie beim Festival Palatia Jazz auf. Dort konnte das Publikum die besondere Atmosphäre erleben, die die Musik der beiden entfaltet, wenn sie gemeinsam auf einer Bühne stehen: Mit viel Geschmack und technischem Können mischt das Duo verschiedene Stile wie Tango, Musette, Balkanfloklore oder Jazz zu einer ganz eigenen Melange. Dabei loten die Cellistin und der Akkordeonist nicht nur die klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente aus, sondern improvisieren auch mit Leib und Seele.

Donnerstag, 11. Juli, 23.03 – 24.00 Uhr
NOWJazz: Tiefenentspannt
Der Tübinger Kontrabassist Axel Kühn und sein griffiger Modern Jazz
Von Odilo Clausnitzer

Wie man ambitionierten Modern Jazz mit Pop-Appeal machen kann – das ist das große Thema des Kontrabassisten Axel Kühn. Mit seinem seit fünf Jahren bestehenden Trio hat er sich erfolgreich diesem musikalischen Programm verschrieben. Schon 2005 gründete er seine Formation „Kühntett“; vor zehn Jahren wurde ihm dafür der Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg verliehen. Mit seinem neuesten Projekt „AK Ambiance“ geht es ihm um eine Fusion aus Jazz und R&B.

Freitag, 12. Juli, 23.03 – 24.00 Uhr
NOWJazz: Fast schon ein Marathon!
Ein Rückblick auf 40 Jahre freien Improvisierens bei den Konfrontationen Nickelsdorf
Von Nina Polaschegg

„Wo liegt denn Wien?“, fragte vor Jahrzehnten einmal ein Musiker und bekam zur Antwort: „Bei Nickelsdorf!“. Seit 40 Jahren erfüllt sich Gastwirt Hans Falb einen Traum und veranstaltet alljährlich im Juli die Konfrontationen, ein Festival für freien Jazz und improvisierte Musik. Autobahnbau und Mauerfall, Veränderungen der Finanzierung: Die Konfrontationen sind durch Höhen und Tiefen gegangen und doch immer noch lebendig. Ein Rückblick auf die Geschichte eines einzigartigen Festivals.

Samstag, 13. Juli, 22.03 – 23.00 Uhr
Jazztime: Die frühen Trumpet Kings aus New Orleans
Mit King Oliver, Freddie Keppard, Bunk Johnson, Louis Armstrong und anderen
Von Hans-Jürgen Schaal

„First came Buddy, and then came Freddie, and then Bunk Johnson, and then King Joe.“ Jon Hendricks’ Worte, gesungen zur Melodie des „Royal Garden Blues“, erzählen von den Anfängen des Jazz in New Orleans. Die Kornettisten waren damals die unangefochtenen Stars, die Führungsmusiker, die Melodienspieler, kurz: die Könige, denen der Rest der Band zuarbeitete. Zwischen ihnen gab es eine heftige Konkurrenz. Die Frage, wer gerade der amtierende König sei, war oft heiß umstritten. Der junge Louis Armstrong jedenfalls hat von ihnen allen gelernt und sich das Beste von jedem einverleibt.

Sonntag, 14. Juli, 19.14 – 20.00 Uhr
SWR2 Jazz: Swingin’ and Jivin’
Der Pianist Claude Hopkins
Von Gerd Filtgen

Elegante Bläsersätze, spritzige Melodien, rollende Pianofiguren und treibende Rhythmen: Im New York der 1930er-Jahre war das Orchester von Claude Hopkins eine Attraktion in den Ballrooms und dem Cotton Club. In der Band des exzellenten Pianisten, Komponisten und Arrangeurs wirkten namhafte Solisten, wie der Klarinettist Edmond Hall und der Posaunist Vic Dickenson mit. Nach der Swingzeit versuchte Hopkins, mit diversen Gruppen am früheren Erfolg anzuknüpfen. Später wirkte er in der Oldtime Jazz Szene mit, war aber auch an spannenden Mainstream Sessions beteiligt.

Dienstag, 16. Juli, 21.03 – 22.00 Uhr
SWR2 Jazz Session: Homezone – Jazz in Südwest
Das Festival Palatia Jazz
Von Julia Neupert

Die monatliche Sendereihe „Homezone“ führt regelmäßig an die vielen verschiedenen Orte, an denen der Jazz im Südwesten zu Hause ist. Heute geht es in die Pfalz – oder wie die LateinerInnen sagen – „Palatia“ zum Festival Palatia Jazz. Über ihr Festivalkonzept mit internationalen Stars in romantischen Open-Air-Kulissen berichtet die künstlerische Leiterin Suzette Yvonne Moissl.

Donnerstag, 18. Juli, 23.03 – 24.00 Uhr
NOWJazz: Unverschämtes Herz
Der Trompeter Dave Douglas und sein Band-Projekt Brazen Heart
Von Günther Huesmann

Dave Douglas gehört zu den prägenden Trompetenstimmen des New Yorker Gegenwarts-Jazz. Mit seinen Bands, deren Aktivitäten er auf seinem eigenen Label „Greenleaf Music“ dokumentiert, taucht er konstant kreativ unter vorgefertigte musikalische Muster weg. Wobei er die Errungenschaften des großen Jazz-Erbes gleichermaßen respektvoll wie innovativ ins 21. Jahrhundert führt. Im Jahr 2015 gastierte er mit seinem Quintett „Brazen Heart“ im angesagten New Yorker Jazzclub Jazz Standard und machte Aufnahmen von aufrüttelnder Intensität und Eleganz.

Freitag, 19. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
NOWJazz Update: Sonic Wilderness
Von Julia Neupert

Diese Reihe auf dem freitäglichen NOWJazz Update Sendeplatz führt in abenteuerliche Zwischenwelten des Jazz. Ob Improv, Electronica, Klangkunst, Noise oder Rock – für die atmosphärischen Mixes gibt es nur eine Regel: Die Lust am musikalischen Abenteuer muss hörbar sein.

Montag, 22. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Die Unbeirrbare
Carmen McRae in Stuttgart 1980
Mit Thomas Loewner

Die amerikanische Sängerin Carmen McRae zählt zu den wichtigsten Jazz-Vokalistinnen neben Ella Fitzgerald, Billie Holiday oder Sarah Vaughan. Beim Auftritt mit ihrem Trio in der Stuttgarter Lieder am 9. Juli 1980 untermauerte sie ihren Ruf überzeugend: Sie interpretierte Jazz-Standards, Bossa Nova- und Pop-Songs auf unnachahmlich Weise. Mit ihrer dunklen Altstimme konnte sie bekannte Songs singen, als wären es ihre eigenen. Carmen McRae besaß viel melodisches und rhythmisches Einfühlungsvermögen und mit ihren gelegentlichen Scat-Einlagen verlieh sie ihren Interpretationen das gewisse Etwas.

Dienstag, 23. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Beyond the Rainbow
Das saarländische Susan Weinert Rainbow Trio
Mit Gabi Szarvas

Als Duo sind sie ein eingespieltes Team, und das schon seit vielen Jahrzehnten: Susan und Martin Weinert aus dem saarländischen Neunkirchen verstehen sich auf der Bühne und im heimischen Probenraum längst ohne Worte. Ihre gemeinsame Wellenlänge leben die Gitarristin und ihr Ehemann am Kontrabass in diversen Projekten mit befreundeten Musikern aus. Ganz besonders intensiv in den letzten Monaten in einer Trioformation, mit dem ebenfalls saarländischen Pianisten Sebastian Voltz. Nach einer klassischen Ausbildung ist er inzwischen im Jazz zu Hause. Gemeinsam sind sie das Susan Weinert Rainbow Trio, ihre erste CD heißt passend zum Bandnamen „beyond the rainbow“.

Mittwoch, 24. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Jazz als Gesellschaftsmodell
Christian Lillingers Open Form for Society
Mit Ulf Drechsler

Vereinzelung und Entsolidarisierung versus Gemeinschaftlichkeit. Das Modell einer „offenen Gesellschaft“, wie es schon 1945 von Karl Popper postuliert wurde als Alternative zu diktatorischen, totalitären oder kollektivistischen Gesellschaftsentwürfen, überträgt der Schlagzeuger und Komponist Christian Lillinger auf Musik. Nach seinen sehr klaren musikalischen Vorgaben hat ein neunköpfiges Ensemble innerhalb des Produktionsprozesses im diskursiven Miteinander ein Werk von großer Komplexität entworfen. Auch als ästhetische Antithese zur Banalisierung von „leicht verdaulicher“ Musik im Zeitalter von Streaming-Portalen.

Donnerstag, 25. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Trilogue + 15
Nils Wogram und die hr-Bigband blasen das legendäre Albert-Mangelsdorff-Album auf
Mit Jürgen Schwab

Im vergangenen Jahr wäre er 90 Jahre alt geworden: der Säulenheilige des deutschen Jazz, Albert Mangelsdorff. Die hr-Bigband hat ihm zu diesem Jubiläum in seiner Heimatstadt beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt 2018 einen besonderen Konzertabend gewidmet und sein Trio Album „Trilogue“ (aufgenommen 1976 mit dem Bassisten Jaco Pastorius und dem Schlagzeuger Alphonse Mouzon) großorchestral auf die Bühne der Alten Oper Frankfurt gebracht. Dabei war mit dem Posaunisten Nils Wogram nicht nur der Geist von Mangelsdorff präsent. Der Arrangeur Jim McNeely hat auch die geniale Virtuosität von Jaco Pastorius satz-technisch beeindruckend verarbeitet.

Freitag, 26. Juli, 23:30 – 24:00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Preview
Jazz-Neuerscheinungen
Mit Karsten Mützelfeldt

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Sonntag, 28. Juli, 19.33 – 20.00 Uhr
Summertime – Der Sommer im Jazz
Von Karsten Mützelfeldt

Ein Sommer ohne Musik – kaum vorstellbar. SWR2 Jazz bietet Ihnen Klänge, die von der warmen Jahreszeit inspiriert sind und Sie an einem Spät-Juli-Abend begleiten, anregend und entspannend zugleich. Der wohl bekannteste Standard zu diesem Thema ist George Gershwins „Summertime“ – und eine der beliebtesten Versionen die von Miles Davis mit Gil Evans. Atmosphärische Impressionen eines Sommer-Morgens und -Abends liefern die Pianisten Pablo Held und John Taylor und für karibisches Flair sorgt Trompeter Dizzy Gillespie.

Montag, 29. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Long Tall Dexter
NDR Bigband mit Dexter Gordon und Slide Hampton 1974 in der Fabrik Hamburg
Von Henry Altmann

Vom Showorchester zur Bigband: Nach Jahrzehnten als Studio-Unterhaltungsband beginnt 1974 für die NDR-Musiker die Ära als Jazz-Ensemble. Nur: Außer Vibrafonist Wolfgang Schlüter und Altsaxofonist Herb Geller hatte kaum jemand viel Erfahrung mit dieser Musik. Sicherheitshalber musste also erfahrene Prominenz her: Dexter Gordon, der Vater des Bebop-Tenorsaxofons, wurde eingeladen – genau wie der Posaunist und Arrangeur Slide Hampton lebte er damals als einer jener vielen US-Jazz-Expatriates in Europa. Umgekehrt war der Serbe Duško Goyković im Jazz-Mutterland USA zu Ruhm gekommen und vervollständigte als Dirigent und Trompeter das Gästetrio. Für die Profi-Promis war es vermutlich nur einer von vielen Gigs, für die NDR-ler der aufregende Startschuss zum modernen Jazz Orchester, wie es die NDR Bigband heute darstellt.

Dienstag, 30. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Das Freiberg Saxophone Concerto
Uraufführung der Komposition von Daniel Freiberg zur Eröffnung der 45. Jazztage Freiberg
Von Heidi Eichenberg

Der New Yorker Komponist Daniel Freiberg, geboren in Buenos Aires und mehrfacher Grammy-Gewinner, hat für das Eröffnungskonzert der Freiberger Jazztage ein eigenes Konzert komponiert: das „Freiberg Saxophone Concerto“. Die IG Jazz beging damit ihr 45-jähriges Bestehen. Gewidmet ist das Werk Anja Bachmann, Soloklarinettistin und Saxophonistin der Mittelsächsischen Philharmonie. Die Musikerin hatte den Kontakt zu Daniel Freiberg in New York gesucht und den Komponisten davon überzeugt, dass er als Träger des Namens „Freiberg“ den Wunsch doch sicherlich nicht abschlagen könne, für sie und die Stadt Freiberg ein Konzert zu komponieren.

Mittwoch, 31. Juli, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Flügelschlag der freien Seele
Der dänische Gitarrist Jakob Bro
Von Karl Lippegaus

Jakob Bro ist zurzeit einer der gefragten Jazzgitarristen auf der Szene. Der 41-jährige Däne versteht sich auf eine Art Zeitlupenmusik; seine E-Gitarre singt Hymnen auf Stille und Kontemplation, ein behutsames Öffnen der Klangräume findet statt, einfache Melodien entwickeln einen unwiderstehlichen Sog. Jakob Bros filigranes Spiel wussten schon seine Mentoren Paul Motian und Lee Konitz zu schätzen, letzterer sagt treffend, er habe keinen Namen für die Musik seines Schülers – sie sei weder Folk noch Jazz oder Rock, für ihn sei es ein einziges „Balladeering“. Damit war dann auch prompt der Titel für eines der schönsten Jakob Bro-Alben gefunden.

Donnerstag, 1. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Der junge Brite mit der Brille
Das Elliot Galvin Trio als Highlight der 50. Internationalen Jazzwoche Burghausen 2019
Mit Roland Spiegel

Der 28-jährige Elliot Galvin ist ein schmaler Mann mit auffälliger Brille – und der Londoner gehört zu den bemerkenswertesten jungen Musikern Europas. Als Pianist ist er glänzend und enorm präzis, als Komponist hat er einen ganz eigenen Kopf. Er schreibt Stücke mit kantig-griffigen Themen, die gleich ins Ohr gehen, raffiniert gearbeitet und mit britischem Humor gewürzt, durch den die Töne häufig unerwartete Wege gehen. Aus dem Konzert von Elliot Galvin, Klavier, mit Tom McCredie, Kontrabass, und Corrie Dick, Schlagzeug, am 31. März im Stadtsaal Burghausen, sind hier einige der hervorragenden Eigenkompositionen des Trio-Chefs zu hören.

Freitag, 2. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Preview
Jazz-Neuerscheinungen
Mit Harald Mönkedieck

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Samstag, 3. August, 9.05 – 10.00 Uhr
SWR2 Musikstunde: Jazz Across The Border
Von Günther Huesmann

Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz Across The Border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.

Montag, 5. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Sophisticated Birthday
Marian McPartland 1996 auf der Internationalen Jazzwoche Burghausen
Mit Ulrich Habersetzer

Sie war die Grand Dame des Jazzpiano: Marian McPartland. 1918 im südenglischen Slough geboren, prägte sie das subtile Jazzpiano-Spiel wie sonst nur Duke Ellington oder Bill Evans. Mehr als 60 Jahre war die feinsinnige Virtuosin als Profimusikerin aktiv. Am 20. März 1996 trat sie ihm Rahmen einer Europatournee bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen auf und zwar genau am Tag ihres 78. Geburtstags. Das Konzert wurde vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet und man sie hier als bestens gelaunte Pianistin erleben.

Dienstag, 6. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Swing, Rock, Pop
Till Brönner, Magnus Lindgren und die Bigband der Bundeswehr bei den Musikfestspielen Saar 2019
Mit Gabi Szarvas

Sie spielt vor dem Papst, für Bill Clinton oder an der Copacabana – immer gut zu erkennen an den weißen Uniformen der Musiker: Die Big Band der Bundeswehr ist eines der wichtigsten Repräsentationsorchester Deutschlands. Bekannt für spektakuläre Bühnenshows, sind die 24 Männer musikalisch spezialisiert auf Mix-Programme mit Pop, Swing, Rock und Jazz. Mit den Stargästen Till Brönner und Magnus Lindgren spielte die Band zum Festival-Digestif der Musikfestspiele Saar ihr aktuelles Sommer-Programm am 5. Juni im Europäischen Kulturpark Bliesbrück-Reinheim.

Mittwoch, 7. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: 25 Jahre Jazz in E.
Unter dem Motto „Ritual“ feierte das Jazzfestival in Eberswalde sein Jubiläum
Mit Ulf Drechsel

In jedem Jahr strömen hunderte Jazz-Begeisterte am Himmelfahrtswochenende nach Eberswalde in Brandenburg – zum Festival „Jazz in E.“ Das Programm fordert die Besucherinnen und Besucher des Festivals heraus, aber es überfordert sie nicht. Gestaltet wird es seit 1995 vom künstlerischen Leiter Udo Muszynski. In diesem Jahr hatte er unter anderen Stella Chiweshe eingeladen, die „Queen of Mbira“ aus Zimbabwe, außerdem das Londoner Trio Vula Viel, das Melt Trio aus Berlin und Peter Ehwalds „Le Septuor de Grand Matin“.

Donnerstag, 8. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Happy Birthday, Simon!
WDR Big Band & Simon Nabatov im Stadtgarten Köln
Mit Jörg Heyd

Simon Nabatov ist ein Kosmopolit: Der Pianist wurde in Moskau geboren, hat am Moskauer Konservatorium studiert, 1979 emigrierte seine Familie über Wien und Rom in die USA, wo er wieder studierte und mehr und mehr Jazz spielte. Seit 1989 lebt Nabatov überwiegend in Köln, seine Mobilität ist nicht nur geografischer, sondern auch musikalischer Art. Jazz und Klassik sind seine Bezugspunkte, was ihn aber nicht von Exkursionen in die brasilianische oder experimentelle Musik abhält. Nabatov, der im Januar 60 Jahre alt geworden ist, feierte im Kölner Stadtgarten zusammen mit der WDR Big Band ein facettenreiches und alles andere als eintöniges Fest.

Freitag, 9. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Preview
Jazz-Neuerscheinungen
Mit Claus Gnichwitz

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Sonntag,11. August, 19.22 – 20.00 Uhr (nach dem Hörspiel)
Geschichte eines Jazzstandards (22)
Stardust
Von Hans-Jürgen Schaal

Der später legendäre Hoagy Carmichael schrieb das Stück 1927 – eine Art Ragtime, inspiriert von der Spielweise seines Idols, des Trompeters Bix Beiderbecke. Doch erst als der Bandleader Isham Jones daraus eine gefühlvolle Ballade machte, fand das Stück Gehör. „Stardust“ wurde ein Welthit, der weit mehr als 1.000 Aufnahmen erlebt hat. Der Song wurde in rund 40 Sprachen übersetzt – er heißt in Frankreich „Étoile d’Amour“ und in Japan „Suta Adasuto“. Dabei ist die Melodie alles andere als simpel: Sie „streunt herum wie ein die Schule schwänzender Junge auf der Dorfwiese“, sagte Oscar Hammerstein.

Montag, 12. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: An Englishman in Berlin
Dem Pianisten George Shearing zum 100. Geburtstag
Mit Ulf Drechsel

Von Geburt an blind saß George Shearing schon als Dreijähriger am Klavier in seinem Londoner Elternhaus. Durch Schallplatten von Teddy Wilson und Fats Waller begeisterte er sich für den Jazz, erschloss sich dessen Welt als Autodidakt und nahm zunächst Jobs als Bar-Pianist an. So entdeckte ihn der Publizist Leonard Feather, der Shearing 1946 zur Übersiedlung in die USA ermutigte. Ende der 1980er-Jahre war George Shearing zwei Mal zu Gast beim JazzFest Berlin: im Duo mit dem Bassisten Neil Swainson und als Begleiter von Mel Tormé. Mit Ausschnitten aus diesen beiden Konzerten erinnern wir an George Shearing, der am 13. August 100 Jahre alt werden würde.

Dienstag, 13. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Beton und Poesie
Chris Gall & Mulo Francel im Konzerthaus Blaibach im Bayerischen Wald
Mit Roland Spiegel

Außen aus Granit, innen aus Glasbeton, schmiegt sich das „Konzerthaus Blaibach“ fast unauffällig zwischen alte Hausdächer. Innen: eine sensationelle Kulisse aus wellenförmig strukturiertem Grau, Betonwände, die verblüffend filigran und atemberaubend schön aussehen. Die Akustik ist überwältigend. Berühmte MusikerInnen der Klassik-Szene wie die Sängerin Angelika Kirchschlager oder das Hagen Quartett gastieren dort – aber auch Jazzmusiker. Pianist Chris Gall und Saxofonist Mulo Francel, beide in der Nähe von München aufgewachsen, spielten in Blaibach ein poetisches Duo-Programm mit Anleihen von der Barockmusik bis zum Tango. Höchster Klang-Genuss mitten im Bayerischen Wald.

Mittwoch, 14. August, 19.05 – 19.54 Uhr
Tandem: Influencer
Jimi Hendrix und der Jazz
Von Michael Rüsenberg

50 Jahre nach Woodstock, nach „The Star Spangled Banner“, gilt Jimi Hendrix als der Rockmusiker mit dem meisten Einfluss auf den Jazz. Zahllos sind die Referenzen und Bearbeitungen seiner Stücke. Zu Lebzeiten war das anders: Hendrix wurde bestaunt, ursprünglich geplante Begegnungen – mit Miles Davis oder Gil Evans – wurden aber verpasst. Gesprächspartner in dieser Sendung sind die Gitarristen Jean-Paul Bourelly und Christy Doran sowie Lothar Trampert, Redakteur des Magazins „Gitarre + Bass“.

Mittwoch, 14. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Multifaced
Die Keyboarderin und SWR Jazzpreisträgerin 2019 Liz Kosack
Mit Julia Neupert

Ein dunkler Raubvogel am Klavier, ein glitzernder Harlekin am Schlagzeug, ein haariges Ungetüm am Saxofon: Liz Kosack kann das alles sein. Ihr Instrument ist das Klangchamäleon Keyboard, an den Tasten sitzt sie immer mit einer kunstvollen Maske. Ihre Musik ist wie ein in vielen Sprachen geschriebener Science-Fiction-Roman, der an immer neue fantastische Orte führt. Free Jazz, Noise, Pop, freie Improvisation – die Transformation von Klängen und Energien interessiert Kosack mehr als stilistische Eindeutigkeiten oder virtuose Egomanie. Deshalb arbeitet sie auch bevorzugt in kollaborativen Ensembles wie „Spoiler“ oder „Vax“ und hat das KIM Kollektiv Berlin mitbegründet. Im Herbst wird die Amerikanerin mit dem ältesten deutschen Jazzpreis ausgezeichnet; dem gemeinsam vom Land Rheinland-Pfalz und SWR gestifteten SWR-Jazzpreis.

Donnerstag, 15. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Shalom Alechem – Israelischer Dialog
Avi Avital & Omer Klein 2018 im Bremer Rathaus
Mit Arne Schumacher

Der eine kommt aus der Welt klassischer Musik. Der andere ist durch und durch Jazzmusiker. Beide stammen aus Israel, beide leben seit Jahren in Deutschland. Sie sind Musiker derselben Generation. Für beide ist musikalische Neugier und eine grundsätzliche Offenheit für Begegnungen selbstverständlich. Kennengelernt haben sich der Mandolinenspieler Avi Avital und der Pianist Omer Klein schon vor Jahren. Für das Bremer Musikfest 2018 schlugen Avital und Klein jetzt ein neues Kapitel ihrer Zusammenarbeit auf. Sie arrangierten eigene Stücke sowie traditionelle Themen ihrer Heimat. Und sie verschränkten Bach-Interpretationen Avitals mit Solo-Improvisationen Kleins.

Freitag, 16. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Preview
Jazz-Neuerscheinungen
Mit Günther Huesmann

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Montag, 19. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: “If 6 was 9” – Woodstock@50
World Saxophone Quartet Experience plays „The Music of Jimi Hendrix“
Mit Guenter Hottmann

In diesem Sommer feiert das legendäre Woodstock-Festival sein 50. Jubiläum. Kein Thema für den Jazz? Weit gefehlt! Das Deutsche Jazzfestival Frankfurt präsentierte schon 2009 einige Tributes. Dabei inszenierte das World Saxophone Quartet Jimi Hendrix‘ ungestümen Furor von einst. Unter dem Titel „World Saxophone Quartet Experience“ waren noch die WSQ-Urgesteine Hamiet Bluiett, Oliver Lake und David Murray dabei, Tony Kofi gehörte zur damals aktuellen Besetzung und für die Bearbeitung von Hendrix trat das WSQ speziell in der „extended version“ mit dem Bassisten Jamaaladeen Tacuma und dem Schlagzeuger Leo Pearson an. Ein Beben auf offener Bühne.

Dienstag, 20. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Urban Rejazz
Das Hamburger Musikerkollektiv Toytoy
Mit Felix Tenbaum

Drei Allgäuer und ein Friese gründen eine Band. Alex Eckert, Daniel Stritzke, Samuel Wootton und Silvan Strauß sind zusammen Toytoy. Ihr Sound ist eigen – und hat großen Wiedererkennungswert: Die Mischung aus Electronics, Perkussionselementen und groovenden Beats macht’s! Zwei Alben haben Toytoy in nur einem halben Jahr herausgebracht – dazu eine überaus erfolgreiche Konzertreihe ins Leben gerufen. Hier feiern sie HipHop-Kult-Alben und präsentieren sie „rejazzed“. Mit dem Format sind sie inzwischen auf Tour, begeistern das Publikum und ziehen vor allem Menschen in die Clubs, die nicht die klassischen Jazzhörer sind.

Mittwoch, 21. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Junge Wilde
Die Brüder Rolf und Joachim Kühn
Mit Beatrix Gillmann

Musikalische Kosmopoliten sind sie beide, die Brüder Rolf und Joachim Kühn. Der Tradition des Jazz sowie der europäischen Klassik verbunden und dennoch neugierig und in höchstem Maße experimentierfreudig. Rolf spielt aktuell mit dem Kölner Pianisten Frank Chastenier, der Bassistin Lisa Wulf und mit dem Drummer Tupac Mantilla. Auch nach sechs Jahrzehnten als Profimusiker hat der Klarinettist „noch viel vor“. Ende September wird er 90. Joachim Kühn feierte im März seinen 75. Geburtstag. Für sein aktuelles Album ist er gerade mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet worden – es ist eine Hommage an seinen verstorbenen Spielpartner Ornette Coleman. Rolf und Joachim Kühn – zwei alterslose Brüder mit großer Entdeckerlust, die fesselnde Musik machen. Ewig junge Wilde.

Donnertag, 22. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Momentaufnahmen
Das Julia Kadel Trio im SWR Studio Kaiserslautern
Mit Nina Polaschegg

Julia Kadel ist gerade einmal 33 Jahre alt und eine der ganz wenigen deutschen Jazzmusikerinnen, die schon beim renommierten Blue Note Label unter Vertrag waren. Ihr nächstes Album veröffentlicht sie mit ihrem Trio nun in Kürze bei einem anderen Traditionslabel – MPS, der Musikproduktion Schwarzwald aus Villingen. Eindrücke aus dieser neuen Schaffensphase gab es im Juni schon bei einem Studio-Konzert im Rahmen der langen Nacht der Kultur in Kaiserslautern. Die Pianistin liebt den melodischen Jazz. Ihre Musik groovt, sie ist eingängig. Immer wieder aber streckt sie ihre Fühler aus, bricht mit den Geradlinigkeiten. Feinfühligkeit und lyrisches Spiel wechselt mit energetischer Dichte, Kompositionen werden zu Vorlagen für freie Improvisationen.

Freitag, 23. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Preview
Jazz-Neuerscheinungen
Mit Ulf Drechsel

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Montag, 26. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: 50 Jahre „Bitches Brew“
Das New Miles Davis Quintet auf den Jazztagen Berlin 1969
Mit Stefan Hentz

Nicht nur wegen des elektrifizierten Klangbildes und des Grooves, der Brücken zu Rock und afrikanischer Musik schlug, nicht nur wegen des Cover-Designs im Geiste der Pop-Art markierten die Aufnahmen, zu denen Miles Davis eine erweiterte Band im August 1969 ins Columbia Studio in New York rief, ein neues Zeitalter im Jazz. Zusammen mit dem Produzenten Teo Macero nahm Davis anschließend die im Studio entstandenen Aufnahmen unters Skalpell und montierte aus einer Unzahl von Bruchstücken, Motiven, Rhythmen eine so nie gespielte Symphonie im Geist einer radikalen Moderne. Doch noch vor der Veröffentlichung von „Bitches Brew“ im März 1970, unterzog Davis das auf dieser Aufnahme verwendete Material einem harten Belastungstest – mit einem Auftritt der Band bei den Berliner Jazztagen.

Dienstag, 27. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Soundtrip in Südwest
Das 51. SWR NEWJazz Meeting: Lukas Kranzelbinder & „On Boit Lumumba“
Mit Günther Huesmann

Die Idee des SWR NEWJazz Meetings ist seit mehr als 50 Jahren so einfach wie erfolgreich: Musikerinnen und Musikern können eine Woche lang in den Baden-Badener SWR-Studios ein neues künstlerisches Projekt erarbeiten und es am Ende in Konzerten präsentieren. Auf einer Tour werden die musikalischen Ergebnisse aus dem Klanglabor in regionalen Clubs und auf Festivals vorgestellt. 2018 kuratierte der österreichische Kontrabassist Lukas Kranzelbinder das SWR NEWJazz Meeting. Dafür hatte er das Septett „On Boit Lumumba“ zusammengestellt, in dem ein preisgekrönter Schriftsteller eine zentrale Rolle spielt: der in Graz lebende kongolesische Roman-Autor Fiston Mwanza Mujila.

Mittwoch, 28. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Nordische Stimmungen
Norwegen war Partnerland der diesjährigen jazzahead!-Messe in Bremen
Mit Arne Schumacher

Dass Bremen seit Jahren wieder den Ruf einer Jazzstadt hat, liegt ganz wesentlich an der jazzahead!. Im April 2019 fand die Messe zum 14. Male statt. Alljährlich Ende April kommt die halbe Jazzwelt in die Hansestadt. Kernstück des Programms der Messetage sind kompakte „Showcase“-Auftritte ausgewählter Bands aus verschiedenen Ländern Europas, aus Übersee und aus dem jeweiligen Jahrgangspartnerland: eine Art Präsentierteller für verheißungsvolle Acts, die sich ein neues Publikum erschließen wollen und die es zu entdecken gilt. In diesem Jahr präsentierte sich Norwegen als Partnerland sehr abwechslungsreich: forscher New Jazz, gefühlvolle Songs, Musik mit Folkbezügen oder satten Heavy-Rock-Riffs – die stilistische Vielfalt war enorm.

Donnerstag, 29. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Im Namen von Freiheit und Liebe
Joe McPhee beim Free Jazz Festival Saarbrücken
Mit Johannes Kloth

Bereits in den 1960er-Jahren galt Joe McPhee als Poet unter den Avantgardisten, als Geschichtenerzähler, als ein Freitöner, der Komplexität und Abstraktion mit Seele und der Erdverbundenheit des Blues zusammenbringt. Heute, mit fast 80 Jahren, ist der New Yorker Multiinstrumentalist eine gefeierte Free-Jazz-Legende. Wenn er, wie beim Free Jazz Festival Saarbrücken 2019 auf der Bühne steht, umgibt ihn eine Aura des Magischen. In Saarbrücken war er als Saxofonist und Trompeter im Trio mit Kontrabassist John Edwards und Schlagzeuger Klaus Kugel zu erleben. Skizzenhaft hingetupfte melodische Figuren trafen hier auf ekstatische Improvisationen, lange Spannungsbögen entluden sich in Sound-Explosionen. Eine Reminiszenz an Albert Aylers „Music is the Healing Force of the Universe“ schließlich geriet zum seelenvollen Statement.

Freitag, 30. August, 23.30 – 24.00 Uhr
ARD Radiofestival Jazz: Preview
Jazz-Neuerscheinungen
Mit Ulrich Habersetzer

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Jazzfans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autorinnen und Autoren des ARD-Radiofestivals die aktuell wirklich wichtigen, spannenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz.

Montags-Samstags/ 17.50 – 18.00 Uhr

Jazz vor sechs

Entdeckungsfreudig oder klassisch – wir präsentieren täglich aktuelle Veröffentlichungen sowie Aufnahmen aus unserem Archiv.

| SWR 2

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