Von August bis November präsentiert das Südtirol Jazzfestival Spin-off-Programm junge Bands sowie neue Musik aus der eigenen Region
Das englische Verb „to spin off“ bedeutet ausgliedern, abspalten oder herausnehmen. Das Südtirol Jazzfestival hat eine ganze Konzertreihe aus dem traditionellen Festivalkalender im Juni und Juli „ausgegliedert“ und in den Spätsommer, Herbst und Winter verlegt. Im Frühsommer waren aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Musikveranstaltungen möglich. Der ursprünglich für das Festival vorgesehene Programmschwerpunkt auf die osteuropäischen Länder wird somit voraussichtlich auf das nächste Jahr vertagt. Jetzt bietet das Festival Bands aus der Euregio, Italien und dem Ausland – unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen – wieder Auftrittsmöglichkeiten an. Der Hauptfokus wird dabei auf junge musikalische Projekte aus der Europaregion gelegt. Am 27. August um 21 Uhr eröffnet die im Rahmen der Euregio-Jazzwerkstatt entstandene Band „Wild Brush“ im Biergarten des Batzenhäusl das Spin-off-Programm. Bis Ende November sind in Bozen, Schlanders und auf dem Ritten dann weitere 13 Konzerte geplant.
Vom 2. bis zum 4. September um 21 Uhr treten auf dem Waltherplatz in Bozen Bands aus Tirol (HI5), aus Wien/Südtirol (Sketchbook Quartet) und dem Trentino (Stef Giordi & Connected) auf, am 19. September folgt ein Matinée-Konzert im Parkhotel Holzner auf dem Ritten und am 25. September gastieren im „Kasino“ der Basis Vinschgau in Schlanders das in Leipzig verortete Projekt „Beyond w/Bernhardt“ sowie das Ein-Mann-Orchester „The Micronaut“. Am 16. Oktober folgt das sechste Spin-Off-Konzert in den Ausstellungsräumen der Stiftung Antonio Dalle Nogare in Bozen.
Der Abschluss des Spin-off-Programms steht ganz im Zeichen der Nachwuchsförderung: Vom 26. bis zum 28. November bespielt das Südtirol Jazzfestival die Studiobühne im Bozner Stadttheater – und gibt an diesen drei Tagen jungen Musikerinnen und Musikern die Gelegenheit, eigene Kompositionen und innovative Bandprojekte live vorzustellen. Am 26. November leitet der Südtiroler Saxophonist Damian Dalla Torre im Studio das Euregio Collective und präsentiert mit dem Ensemble der Euregio Jazzwerkstatt – als Uraufführung – ein vom Südtirol Jazzfestival in Auftrag gegebenes eigenes Werk. Am 27. und 28. November treten dort die sechs Siegerprojekte der „Nuova Generazione Jazz“ vor einem internationalen Fachpublikum auf, das dazu nach Bozen eingeladen wird. „Nuova Generazione Jazz“ ist ein Wettbewerb des Verbunds der italienischen Jazzfestivals I-Jazz, der in jedem Jahr sechs junge Bands auszeichnet und Journalisten sowie Veranstaltern aus dem In- und Ausland vorstellt. Dem I-Jazz-Netzwerk gehören heute mehr als 50 Festivals an – und darunter ist auch das Südtirol Jazzfestival.
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