Text & Fotografie: Klaus Mümpfer
Filmmusiken von Henry Mancini oder John Towner Williams sind zumeist sinfonisch angelegt. Da ist es bereits ein Verdienst, sie für ein Jazz-Trio neu zu schreiben, ohne ihren Charakter zu verleugnen. Der Mainzer Pianist und Komponist Manuel Seng hat diese Herausforderung bei der Realisierung des Projektes „Movie Classics“ hervorragend gemeistert und in seine Arrangements gleich noch das Streichquartett „Stringendo“ integriert. Der amerikanische Komponist und Jazz-Pianist John Williams, von dem im dritten Konzert der Reihe „Treffpunkt Jazz“ die Soundtracks zu „Indiana Jones“ sowie „Hedwig´s theme“ und der „Imperial March“ aus den Filmen „Star wars“ und „Harry Potter“ stammen, wäre höchst zufrieden. Der Mainzer Jazz-Pianist und frühere Bigband-Leiter Bernd Reichow lobt ebenso begeistert das künstlerisch Niveau der Musiker wie der Wiesbadener Saxophonist Lutz Rathsfeld.
Mit tastenden Single-Notes reißt Seng „Hedwig´s theme“ an. Max Jentzen streicht die Trommeln sanft mit den Besen. Die Musiker spielen ganz in der Tradition des klassischen Jazz-Trios bis Seng den Song mir einem Triller in den hohen Lagen beendet. Vor der Zugabe mit der Charlie Chaplin-Komposition „Smile“ aus dem Film „Modern times“ stellt sich Seng mit der Eigenkomposition „July in January“ vor. In dem lyrischen Stück bilden Trio und das Streichquartett einen homogenen Klangkörper.
„Musik, spannende Hintergrundinformationen und Jam-Session“ verspricht Professor Sebastian Sternal als Initiator der Konzert-Reihe im Frankfurter Hof. Ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Texte liest zwischen den Musikstücken Alexandra Pugh. Die Zuhörer erfahren Details aus der Arbeit der Filmkomponisten und über die Intentionen des Trios bei der Umsetzung der „Movie Classics“.
Dem Konzert schließt sich traditionell eine Session der Studenten und Dozenten der Musikhochschule an, die Zeugnis von der Qualität der Ausbildung im Fachbereich Jazz ablegt.