Fotografie: Hans Kumpf
Manfred Schulze alias „Catcher“ ist tot
Der DDR-Jazzmusiker und Komponist Manfred Schulze alias „Catcher“ ist tot. Wie sein Freundeskreis bekannt gab, erlag der 75-Jährige am Sonntag, den 25. Juli einer langen schweren Krankheit.
Schulze prägte wie kein anderer die Jazzszene in der DDR. Vom Jazz kommend strebte er bereits Ende der 60er Jahre eine Synthese von zeitgenössischer klassischer Musik und zeitgenössischem Jazz an. Er komponierte Jazzmusik mit europäischer Intension, weg von der Nachahmung des amerikanischen Jazz. Die fehlende Reisefreiheit verhinderte jedoch seine internationale Anerkennung.
Nach dem Studium (Harmonielehre, Klavier, Klarinette) und Tätigkeiten in verschiedenen Orchestern leitete Schulze in den 1960er Jahren gemeinsam mit dem Saxophonisten Ernst-Ludwig Petrowsky das Manfred-Ludwig-Sextett. In den folgenden Jahren spielte er in der Gerhard-Stein-Combo und in Bands von Klaus Lenz. 1969 gründete er das Manfred-Schulze-Bläserquintett, das in verschiedenen Besetzungen seine Kompositionen schöpferisch umsetzte. Er leitete es bis zu seiner Erkrankung 1991.
Viele Jazz-Musiker der DDR gingen durch seine anspruchsvolle, kritische „Schule“. Mehrere Platten mit Werken von Manfred Schulze sind bei FMP erschienen. Mehr Informationen zu Manfred Schulze auf der Websitewww.manfred-schulze.de
Der Jazzkeller 69 plant für den 15. Oktober ein Konzert für Manfred Schulze.