Jazz´n´more records JNM 1004
Für den Jazzmusiker, Gitarristen und Autor Jürgen Schwab ist der Weg vom Jazz zum Liedermacher keineswegs ein Rückschritt, sondern eine Besinnung auf die eigenen Wurzeln und eine Reflektion seiner Lebenserfahrungen. Auf der CD „Luftschlösser“ trägt er elf Lieder vor, die nachdenklich machen, weil sie nicht in textlichen Unverbindlichkeiten hängen bleiben. Schwabs Texte berühren in ihrer Schönheit und reichen Inhaltlichkeit und sie sind musikalische Kleinodien. Gewiss, sie erinnern in der Melodieführung an deutsche Liedermacher von Reinhard Mey und Degenhardt bis zu Roski mit seinem Fingerpicking auf der Gitarre.
Jürgen Schwab, der filigrane Jazz-Gitarrist, hat eine illustre Schar von Kollegen um sich versammelt: neben anderen den Bassisten Hanns Höhn, den Saxophonisten Tony Lakatos, den Pianisten Peter Reiter und den Klarinettisten Oliver Leicht, während Schwab selbst mit sanfter Stimme und virtuosem Gitarrenspiel den Ton angibt.
Der jazzige Liedermacher singt von den schönen Dingen wie dem ersten Sonnenstrahl im Frühling, vom Frühstück in Frankreich, von den Schönheiten Venedigs und natürlich dem unwiederbringlichen Erlebnis eines Jazzkonzertes. Nachträglich hat er, der viele Jahre den unvergesslichen Fritz Rau bei Lesungen begleitete, zwei Tage nach dem Tod des Freundes den Song „So long Fritz“ geschrieben und mit Unterstützung von Biber Herrmann noch auf die CD gepackt. „Wir sind sicher, dass es Fritz gefallen hätte“, sagt Schwab.
Den Freunden der Liedermachszene wie des Jazz wird die vorliegende Genre übergreifende Musik sicher ebenso gefallen, auch wenn sie nicht ins Jazz-Klischee passt. Jürgen Schwab und seine Partner sowie die Texte sind einfach zu gut, um sie ignorieren zu können.