Sieht ein bisschen aus, wie eine Mischung aus „Troxler“ und „James Bond“, das Plakat für die 2017er Ausgabe des Montreux Festivals. Die swingende Optik stammt von Malika Favre, die darauf „freie, starke und sinnliche“ Frauen mit Instrumenten in puristischem Schwarz-Weiß Kontrast auf eine Fläche bringt. „Ich habe es immer schon gemocht, in meinen Zeichnungen Dinge zu verstecken, erklärt die Künstlerin. Mit den Tänzerinnen habe ich mich in diese etwas verrückte Energiezone begeben, in der es in alle Richtungen geht! Aber ich wollte auch einen Hauch traditionellen Jazz einbringen mit den Instrumenten.“
„Mehr als Talent habe ich nicht“ – behauptet Helge Schneider. Der eine oder andere Groschen wird sich im Laufe der Karriere – Dank dieses vielseitigen Talents – dazu gesellt haben. Seine neueste Platte (ja, auch auf Vinyl) hat er mit einem langjährigen Musikerkollegen eingespielt: Schlagzeuger Pete York begleitet ihn auf „Heart Attack No. 1“. Drei Eigenkompositionen, der Rest bekannte Standards. Das Kundenecho liegt zwischen „Dummjazz jenseits von Gut und Böse!“ bis „Ach, ist die Platte schön. Wundervoll – natürlich nur, wenn man Helge mag“. Helge halt…
Es gibt ja Leute, die behaupten, dass ein Mann den Jazz erfunden habe. Dominick „Nick“ LaRocca soll es gewesen sein. Vor allem er selbst – Sohn eines sizilianischen Schuhmachers – behauptete das mit Begeisterung, und mit einem „Ich bin der Kolumbus des Jazz“ machte er die Sache klar. Unbestritten ist immerhin, dass er vor 100 Jahren die erste Platte dieser ominösen „Jass-Musik“ mit seiner „Original Dixieland Jass Band“ einspielte. Der „Livery Stable Blues“ und „Dixieland Jass Band One-Step“ wurden ein Mega-Erfolg der komplett mit Weißen besetzten Band. Rund xxx (siehe die korrigierende Ergänzung im Kommentar!) Schallplatten konnten innerhalb kürzester Zeit unter das musikhungrige Volk gebracht werden. Louis Armstrong schrieb in seiner Autiobiographie: „Vier Jahre, bevor ich Trompete spielen lernte, wurde das erste erwähnenswerte Jazzorchester in New Orleans von einem Kornettspieler namens Dominick James LaRocca gebildet…“ – 100 Jahre Jazz auf Tonträgern dürfen also gefeiert werden. LaRocca wandte sich schon Mitte der 1920er Jahre vom Jazz ab und dem Baugewerbe zu.
…und im Nachgang des Just Music Festivals gibt’s die Fotogalerie auf den Jazzpages…