Von weit her kommt der japanische Jazz Trompeter Toshinori Kondo, und dann spielt er nur zwei Konzerte in Deutschland. Wie schade. „Blow The Earth“ heißt sein Soloprogramm. Um Kontemplation geht es ihm dabei – er hat sich mit etwas elektronischem Equipment und seiner Trompete in abgelegene Ecken des Erdballs bewegt und zu und mit den ihn umgebenden Natursound improvisiert. Man möchte ihn einmal mit Mani Neumeier zusammenbringen, der dieses Konzept auch schon seit Jahrzehnten trommelnderweise verwirklicht. Toshinori Kondo, In Hamburg am 3.2.17 (21 Uhr, MS Stubnitz, Kirchenpauerkai 26, 20457 Hamburg) und am 4.2. in der Tonhalle Hannover (20 Uhr, Fischerstraße 1A, 30167 Hannover) zu hören.
Einen weiteren exzellenten Trompeter konnte man dieser Tage in der Jazzfabrik Rüsselsheim hören: Dave Douglas war mit seinem Trio zu Gast: mit der unglaublich differenziert spielenden Schlagzeugerin Susie Ibarra und dem Gitarristen Marc Ribot. Großartige improvisierte Musik von frei bis liedhaft, mit einem gelegentlich entfesselten Ribot, der seinen Zorn – der „Impeach Trump“ Button am Kittel – in E-Gitarrengewitter umsetzte, in der das Starsprangeld Banner in Fetzen gerissen wurde, und sogar der Blues aus dem Leim geriet. Wie meinte Douglas? „You guys are now the leaders of the free world…good luck.“ Fabelhaft auch er: technische Brillanz, effektvoll von Powerplay bis Flüstertönen umgesetzt.
So wirklich „handy“ ist der Name Cologne Contemporary Jazz Orchestra nun wirklich nicht und daher kürzt sich die Kölner Bigband sprachlich auch auf CCJO zusammen. 15 Jahre gibt es die Großformation ohne festen Leiter, „immer auf Projektbasis, stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen“ bereits. Die 15 Jahre wollen gefeiert werden, und werden es auch, beispielsweise am 5.2.17 um 18 Uhr im Kölner Stadtgarten mit dem Programm „A Tribute to Joni Mitchell“, das vom CCJO Mitbegründer Frank Reinshagen gestaltet wird. Und am 23.4.17 gibt es das offizielle Jubiläumskonzert. Weitere Termine und mehr über das CCJO gibt es auf der facebook Seite der Band.
Als „Koloss von Rio“ bezeichnet zu werden, das hat schon was und weckt im Zweifel auch Erinnerung an den Beisser aus James Bond Filmen. Gemeint ist allerdings der Sänger und Multiinstrumentalist aus Rio de Janeiro, Ed Motta. Der mischt seine von Jazz, Funk und Pop inspirierte Musik mit dem Klangkörper der hr Bigband und tritt mit ihr am 16. und 17. Februar auf, natürlich in Frankfurt. Das Konzert am Donnerstag, 16. Februar, gibt es als Video-Livestream auf www.hr-bigband.de und ab 20.04 Uhr als Live-Übertragung, im guten alten Radio, bei hr2-kultur.